Indische Hacker haben weltweit mehr als 100 Personen angegriffen, berichtet am Samstag der «Tages-Anzeiger», der sich auf einen Artikel der britischen «Sunday Times» beruft. Unter den Zielpersonen der Hacker-Angriffe, die angeblich bis zu den letzten Monaten stattfanden, sollen sich Chefs von Sportverbänden, Journalisten sowie hohe Politiker und Politikerinnen mehrerer Länder befinden. Bei letzteren nahmen die Hacker vornehmlich britische Minister und die beiden Bundesräte Ignazio Cassis und Alain Berset ins Visier.
Die Cyber-Kriminellen sollen im Mai dieses Jahres den Auftrag bekommen haben, Bundespräsident Cassis und Bundesrat Berset anzugreifen, schreibt der «Tages-Anzeiger». Der Zeitpunkt dürfte kein Zufall gewesen sein: Wenige Tage zuvor hatte Cassis den britischen Premierminister Boris Johnson und die damalige Aussenministerin Liz Truss in London besucht. Gegenstand der Gespräche waren Sanktionen gegen Russland.
Die «Sunday Times» hat nach eigenen Angaben den Chef einer indischen IT-Firma, die Hacking-Attacken auf Abruf anbieten soll, in eine Falle gelockt: Die Journalisten gaben sich als englische Privatermittler aus, die einen Auftrag platzieren wollten. Der Unternehmer habe dann mit seinen Hacker-Angriffen auf «hochrangige Personen» geprahlt; darunter solche, die mit dem Weltfussballverband Fifa in Zürich in Verbindung ständen. Zu den Opfern soll auch der ehemalige Uefa-Präsident Michel Platini gehören, dessen Computer gehackt worden sei, kurz bevor er bei der französischen Polizei zur Vergabe der WM 2022 in Katar aussagen musste.
Der Auftrag für die Cyber-Attacken auf die Bundesräte Berset und Cassis soll aus Katar gekommen sein, und zwar über einen privaten Ermittler. Es handle sich um einen Westschweizer, der in Genf für mehrere Firmen arbeite, denen er Wirtschaftsinformationen verschaffe. Er soll der indischen Firma den Auftrag für die Hacker-Attacke auf die Bundesräte erteilt haben. Der Mann dementierte dies jedoch gegenüber der «Sunday Times». Katar dementierte ebenfalls, Hacker beauftragt zu haben.
Es sei unklar, ob die Cyber-Attacken erfolgreich gewesen seien, schreibt der «Tages-Anzeiger» weiter. Ein Mitglied des britischen Recherche-Teams habe der Zeitung bestätigt, es gebe Beweise dafür, dass die Hacker den Auftrag aus Genf ausgeführt hätten. Es sei jedoch noch nicht klar, ob es ihnen gelungen sei, Daten zu stehlen. (dhr)
Ich befürchte, auch hier werden unsere Strafverfolger zu bequem sein um ihre fürstlichem Gehälter zu rechtfertigen.
Dabei lebt der Chef dieser Hackerfirma mittlerweile irgendwo am Genfersee und wäre einfacher dingfest zu machen.
Aber ja ich weiss, Bagatellen von Bürgern zu bestrafen ist viel wichtiger, als die grossen Kriminellen, die Milliarden an Schäden anrichten.