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Donald Trump

Vogelgrippe: USA verdoppeln Mittel für Bekämpfung des H5N1-Virus

Ein Huhn wird aus einem Stall entnommen bei einer Uebung der Seuchenwehr des Zivilschutzes zur Vogelgrippe, am Donnerstag, 4. Mai 2023, in Glarus. Die im Rahmen der Uebung gekeulten Tiere stammen aus  ...
Das H5N1-Virus befällt wildlebende und als Nutztiere gehaltene Vögel. Bild: keystone

Forschende warnen vor Vogelgrippe-Ausbruch – Biden reagiert im letzten Moment

Knapp drei Wochen vor der Amtsübergabe an Donald Trump fällt Joe Biden noch eine wichtige Entscheidung: Für die Bekämpfung des besorgniserregenden Vogelgrippe-Virus stellt er zusätzliche 306 Millionen US-Dollar bereit.
03.01.2025, 17:5903.01.2025, 18:26
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US-Präsident Joe Biden will als eine seiner letzten Amtshandlungen sein Land bereit für eine drohende Vogelgrippe-Pandemie machen. Die aktuell bereitgestellten Mittel für die Bekämpfung des Virus sollen verdoppelt werden, wie die Biden-Regierung am Donnerstag mitteilte. Es handelt sich laut «New York Times» um 306 Millionen US-Dollar zusätzlich.

Mit dem Geld will Biden die Einsatzbereitschaft von Spitälern erhöhen sowie in Frühphasenforschung zu Therapien, Diagnostik und Impfstoffen investieren. Weiter sollen bestehende Massnahmen wie das Registrieren und Testen von Personen, die in Kontakt mit Tieren waren, damit weitergeführt und gefährdete Personen wie Landwirte informiert werden.

In den vergangenen Wochen häuften sich Vorwürfe von Virologen und Virologinnen, wonach die USA das Vogelgrippe-Virus H5N1 zu wenig ernst nähmen. Insbesondere die Übertragung auf Menschen, die zuvor keinen bekannten Kontakt zu infizierten Tieren hatten, sorgte in der Fachwelt für Besorgnis. Forschende konnten bei den angesteckten Menschen Mutationen feststellen, die auf eine leichtere Ausbreitung hindeuten.

«Zwar ist das Risiko für die Allgemeinheit gering, aber die Gesundheit, Sicherheit und Aufklärung der Bevölkerung hat nach wie vor oberste Priorität.»
Dr. Paul Friedrichs, Vorsitzender des Büros für Pandemievorbereitung

Gefahr einer Pandemie unter Trump

Bis anhin hat die Biden-Regierung mehr als 1,8 Milliarden US-Dollar für den Kampf gegen die Vogelgrippe ausgegeben. Im März des vergangenen Jahres meldeten die US-Behörden den ersten Ausbruch des Vogelgrippe-Virus H5N1 bei Milchkühen.

Die jüngste Ankündigung dürfte Ausdruck einer wachsenden Besorgnis im Hinblick auf die Trump-Präsidentschaft sein. Dieser hat bereits angekündigt, die Budgets des Gesundheitsministeriums, zu dem auch das CDC (Centers for Disease Control and Prevention, auf Deutsch: Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention) gehört, zu kürzen. So hatte er es bereits in seiner letzten Amtszeit gemacht – mitten in der Coronakrise.

Das von der Biden-Regierung ins Leben gerufene Büro für Pandemievorbereitung (Office of Pandemic Preparedness and Response Policy) wolle er ebenfalls auflösen, erklärte er vergangenes Jahr in einem Interview mit dem Time-Magazin. Auch Trumps Kandidat für die Leitung des Gesundheitsministeriums, Robert F. Kennedy Jr., sorgte mit alarmierenden Aussagen für Aufsehen. Er wolle «Infektionskrankheiten für etwa acht Jahre eine Pause gönnen».

Vor diesem Hintergrund stimmt Joe Bidens Ankündigung – zumindest für den Moment – vorsichtig optimistisch: Die versprochenen Mittel sollen in den kommenden zwei Wochen verteilt werden.

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Spanische Grippe – die Mutter aller Pandemien
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Spanische Grippe – die Mutter aller Pandemien
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62 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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El Vals del Obrero
03.01.2025 19:02registriert Mai 2016
Ist doch egal, bald sind ja Robert Kennedy und Dr. OZ für sowas zuständig. Dann werden ein paar Globuli gegessen und Javelwasser (oder ähnliche Chlor-Verbindungen) getrunken und das Problem ist gelöst. Wenn auch das nicht helfen sollte, ruft Musk dazu auf, ein paar Hexen (=Wissenschaftler) zu verbrennen.
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Anti-Putler
03.01.2025 18:19registriert Februar 2016
Die hätten schon vor einem halben Jahr eingreifen sollen. Bei den Farmern, die keine Lust auf Kontrollen hatten und die Landwirtschafts Behörde welche eher im Bereich "wir dürfen denen nicht das Geschäft vermiesen" agierte.
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Glücklich
03.01.2025 19:29registriert August 2022
Die Tatsache, dass wir Menschen Tiere zusammengepfercht in unsäglichen Zuständen halten um möglichst billiges Fleisch konsumieren zu können, wird und früher oder später genau solche Seuchen bringen.

Eigentor und eigentlich verdient!
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