Trump-Ankunft in Grossbritannien – er wird mit Epstein-Fotos auf Schloss Windsor begrüsst
US-Präsident Donald Trump ist am Dienstagabend zu seinem zweiten Staatsbesuch in Grossbritannien eingetroffen. Die Präsidentenmaschine Air Force One mit Trump und seiner Frau Melania an Bord landete um 21.07 Uhr Ortszeit auf dem Flughafen Stansted in der Nähe von London.
Dort wurden der Präsident und die First Lady von der britischen Aussenministerin Yvette Cooper begrüsst. «Viele Dinge hier erwärmen mein Herz», sagte Trump zu Reportern nach seiner Ankunft. «Es ist ein ganz besonderer Ort.» Trump ist der erste US-Präsident überhaupt, dem die Ehre eines zweiten Staatsbesuchs in Grossbritannien zuteilwird. Er bezeichnet sich selbst als grossen Fan der britischen Monarchie.
Der Besuch des US-Präsidenten stösst jedoch auch auf Widerstand. Gegner des US-Präsidenten hatten sich am frühen Abend in Windsor versammelt, um zu demonstrieren. Die Aktivistengruppe «Led by Donkeys» projizierte kurz nach Trumps Landung Fotos des US-Präsidenten und des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein auf Schloss Windsor. Sie strahlte mehrere Minuten lang eine Videomontage auf einen der Türme von Schloss Windsor. Zuvor hatte die Gruppe schon ein riesiges Banner auf dem Rasen vor dem Schloss ausgerollt, das ein Bild von Trump und Epstein zeigte.
Die Polizei teilte am Dienstagabend mit, es habe vier Festnahmen infolge einer medienwirksamen Aktion in Windsor gegeben, alle vier seien in Gewahrsam. «Wir nehmen jede unautorisierte Aktivität rund um Schloss Windsor sehr ernst», sagte Chief Superintendent Felicity Parker. Die Beamten hätten schnell reagiert und die Projektion gestoppt.
Trump in Epstein-Affäre unter Druck
Der inzwischen verstorbene US-Multimillionär Jeffrey Epstein, der in höchsten Kreisen verkehrte, hatte einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Mädchen zum Opfer fielen. Den US-Präsidenten, der einst mit Epstein freundschaftlich verkehrte, verfolgt die Affäre seit Wochen. Zwar streitet er ab, von den Machenschaften seines früheren Bekannten gewusst zu haben, doch seine Kritiker lassen nicht locker.
Auch in Grossbritannien schlug der Epstein-Skandal wiederholt hohe Wellen. Der Bruder von König Charles III., Prinz Andrew, war einst mit Epstein befreundet. Eines der Opfer warf ihm vor, sie als Minderjährige mehrfach missbraucht zu haben. Andrew stritt die Vorwürfe stets ab. Eine Klage endete im Vergleich. Erst vor wenigen Tagen musste Premierminister Keir Starmer seinen Botschafter in Washington abberufen, weil auch dieser enge Beziehungen zu Epstein gepflegt hatte. Die Affäre droht den Trump-Besuch zu überschatten. Auch in London sind am Mittwoch Proteste gegen Trump geplant.
Heute Vormittag werden der Präsident und die First Lady zum offiziellen Auftakt auf Schloss Windsor erwartet. Dort werden die beiden unter anderem mit König Charles und Königin Camilla sowie dem Thronfolgerpaar Prinz William und Prinzessin Kate zusammentreffen. Am Donnerstag sind politische Gespräche geplant. Trump ist der erste US-Präsident, dem die Ehre eines Staatsbesuchs in Grossbritannien zum zweiten Mal zuteilwird.
Zum offiziellen Auftakt des Staatsbesuchs werden der US-Präsident und seine Frau am Mittwoch auf Schloss Windsor von Thronfolger Prinz William und dessen Frau Catherine begrüsst. Anschliessend steht eine gemeinsame Kutschfahrt mit König Charles III. an, auch Königin Camilla hofft, trotz einer Erkältung dabei zu ein. Am Abend ist dann ein Staatsbankett geplant.
Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- time.com: Trump and Epstein Banner Unveiled Outside Windsor Castle as Protesters Rally Against President’s U.K. State Visit (englisch)
- x.com: Finlay Duncan