Der Einsatz von Solaranlagen ist im vergangenen Jahr weltweit erstmals stärker gestiegen als der anderer Energieträger. Das geht aus einem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) zu den erneuerbaren Energien hervor, der am Mittwoch in London vorgelegt worden ist.
Das Wachstum bei der Wind- und Wasserkraft verlangsamte sich dagegen. Insgesamt machten erneuerbare Energien im Jahr 2016 zwei Drittel des Kapazitätszuwachses im Energiesektor aus.
Für die Gesamt-EU sehen die Analysten eine deutliche Verlangsamung beim Ausbau von erneuerbaren Energien.
Verantwortlich für den Boom der Solarenergie ist der Analyse zufolge vor allem China. Rund 60 Prozent der Solarzellen weltweit werden inzwischen in der Volksrepublik hergestellt. Dort finden sich auch rund die Hälfte der Abnehmer. Es gibt aber auch immer wieder Kritik an der Billigpreis-Strategie chinesischer Anbieter.
Gründe für die starken Steigerungen seien gefallene Preise für erneuerbare Energien und günstige Rahmenbedingungen aus der Politik, hiess es. Die USA blieben trotz politischer Unsicherheiten durch die Regierung von Präsident Donald Trump der zweitgrösste Wachstumsmarkt.
Auch Indien spielt in der Entwicklung um erneuerbare Energien eine immer wichtigere Rolle. Bild: KEYSTONE
EU gemächlich unterwegs
Die Internationale Energiebehörde geht auch für die kommenden fünf Jahre davon aus, dass die erneuerbaren Energien weiter kräftig zulegen werden. Dabei spiele auch Indien eine immer grössere Rolle, so die IEA-Experten. Das Wachstum von erneuerbaren Energien auf dem Subkontinent könnte im Zeitraum der kommenden fünf Jahre bereits höher sein als das in der Europäischen Union, schätzen sie. Indiens Kapazitäten werden sich der Prognose zufolge bis 2022 verdoppeln.
In Deutschland soll das Wachstum über den kommenden Fünf-Jahres-Zeitraum zumindest konstant bleiben. Für die Gesamt-EU sehen die Analysten eine deutliche Verlangsamung beim Ausbau von erneuerbaren Energien.
Trotzdem soll die weltweite Öko-Strom-Produktion laut Prognose bis 2022 um rund ein Drittel auf 8000 Terawatt pro Stunde steigen. Das entspreche dem Verbrauch von China, Indien und Deutschland zusammengenommen, heisst es in dem Bericht. (rst/sda/dpa)
Solarenergie in der Schweiz
Gemäss «Energie Schweiz» könnte das Produktionspotenzial auf Dächern und Fassaden rund die Hälfte des gesamten Schweizer Stromverbrauchs abdecken – nur wird es kaum genutzt. Im Jahr 2016 wurde gut zwei Prozent des Schweizer Stromverbrauchs durch Solarenergie erzeugt – weil erst auf rund fünf Prozent der geeigneten Dach- und Fassadenflächen Photovoltaik-Anlagen installiert waren.
Bezogen auf die jährliche Einstrahlung in der Schweiz variiert der Wert je nach Standort zwischen 1'050 und 1'550 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Dies bedeutet, dass auf die gesamte Fläche der Schweiz rund 200 Mal mehr Sonneneinstrahlung trifft, als im gesamten Land Energie verbraucht wird. (rst)
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Im spanischen Málaga wird es ernst: Die Stadt will Touristen mit einer Posterkampagne zu besserem Benehmen bewegen. Besonders britische Urlauber sollen sich angesprochen fühlen.
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