Ein Öltanker steht in der Nordsee nahe der britischen Küste in Flammen. Die «Stena Immaculate» kollidierte am Montagvormittag aus bislang nicht geklärter Ursache mit dem Containerschiff «Solong» und geriet in Brand.
Auf Fotos und Videos, die Aufnahmen von der Unglücksstelle zeigen sollen, sind dichte Rauchschwaden zu sehen. Die Umrisse der Schiffe sind teilweise nur zu erahnen.
BREAKING:
— Navy Lookout (@NavyLookout) March 10, 2025
Search & Rescue helicopters attending Oil tanker MV Stena Immaculate on fire after being struck by container ship MV Solong while at anchor off the Humber Estuary this morning.
(Library photos. Tanker: @Gibdan1 )
H/T @NAVSkandalen pic.twitter.com/i95OlpW5IN
Bei der Kollision von Öltanker und Containerschiff soll Flugzeugtreibstoff ausgetreten sein. Das teilte der Betreiber der «Stena Immaculate», das US-amerikanische Unternehmen Crowley, mit.
Demnach wurde ein Tank mit sogenanntem Jet-A1-Treibstoff, einem Kerosin-Typ für Düsentriebwerke, beschädigt. Die «Stena Immaculate» habe zum Zeitpunkt des Vorfalls vor Anker gelegen, als sie von dem Containerschiff «Solong» gerammt worden sei, so die Mitteilung weiter.
Infolge des Aufpralls sei ein Feuer ausgebrochen und der Jet-Treibstoff ausgetreten. Es ist von einem «Feuerball» die Rede. Zur genauen Menge des ausgelaufenen Treibstoffs machte Crowley zunächst keine Angaben.
Die Besatzung habe das Schiff verlassen, nachdem sich mehrere Explosionen ereignet hätten. Alle Seeleute des Unternehmens seien in Sicherheit. Mehr als 30 Menschen seien von anderen Schiffen an Land gebracht worden, schrieb die Nachrichtenagentur PA am Mittag.
Der BBC zufolge, die sich auf die Reederei Stena Bulk beruft, ist die Besatzung der «Stena Immaculate» in Sicherheit. Zum Gesundheitszustand der an Land gebrachten Menschen gab es zunächst keine Informationen. Es soll noch Vermisste geben.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace in Grossbritannien teilte mit, man beobachte die Berichte genau. «Sowohl die hohe Geschwindigkeit als auch die Videos von den Folgen geben Anlass zu grosser Sorge», sagte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Es sei aber noch zu früh, das Ausmass von Schäden für die Umwelt zu bestimmen, so der Sprecher weiter. Die Grössenordnung von Auswirkungen hinge von mehreren Faktoren ab, darunter der Typ und die Menge an Öl, die der Tanker geladen habe, der Treibstoff in beiden Schiffen und wie viel davon ins Wasser gelangt sei.
Wie sich ein Austritt von Öl auswirke, hänge auch stark von den Wetterbedingungen ab. «Im Falle einer Ölpest oder eines Verlusts von Gefahrgut aus dem betroffenen Containerschiff wird auch die Schnelligkeit der Reaktion entscheidend sein, um Auswirkungen zu begrenzen», sagte der Greenpeace-Sprecher.
Es sei zu früh, um über die Unglücksursache zu spekulieren, sagte der Geschäftsführer der Reederei, Erik Hanell.
Der Vorsitzende des Stadtrates der nahegelegenen Stadt Hull sprach in der BBC von einer «verheerenden» Lage. Die potenziellen Umweltfolgen seien besorgniserregend. In den kommenden Tagen müsse «sehr schnell» daran gearbeitet werden, diese zu verstehen. Die Küstenwache prüft, ob und welche Massnahmen zur Bekämpfung von Umweltbedrohungen erforderlich sein könnten.
Auf Internetseiten, die Schiffsrouten detailreich verfolgen, ist zu sehen, wie mehrere Schiffe in der Nähe vor Ort sind. Die «Stena Immaculate» fährt unter US-Flagge, die «Solong» unter portugiesischer. Der erste Alarm war um kurz vor 11 Uhr MEZ ausgelöst worden. Die PA berichtete, die «Stena Immaculate» habe vor Anker gelegen.Die britische Verkehrsministerin Heidi Alexander schrieb bei X, sie sei «besorgt» und in Kontakt mit den Behörden und der Küstenwache. Sie dankte allen beteiligten Rettungskräften für deren Einsatz. (sda/dpa)
Mehr folgt…
Ich frage mich wie so etwas passieren kann. Da scheint ja mächtig was schiefgelaufen sein.