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Wikileaks-Gründer Julian Assange zu Gefängnisstrafe verurteilt

Protesters outside court as Julian Assange will appear to be sentenced on charges of jumping British bail seven years ago, in London, Wednesday May 1, 2019. Founder of WikiLeaks whistleblower site, As ...
Demonstranten fordern vor dem Gerichtsgebäude die Freilassung von Assange. Bild: AP/AP

Erstes Urteil: Wikileaks-Gründer Julian Assange zu Gefängnisstrafe verurteilt

01.05.2019, 12:5201.05.2019, 15:41
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Der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, ist wegen Verstosses gegen seine Kautionsauflagen in Grossbritannien zu 50 Wochen Haft verurteilt worden. Das entschied das Southwark Crown Court in London am Mittwoch.

Der gebürtige Australier war am 11. April von der britischen Polizei in der Botschaft Ecuadors in London festgenommen worden, nachdem das südamerikanische Land das politische Asyl aufgehoben hatte. Er war 2012 in die diplomatische Vertretung geflüchtet. Damals lag gegen ihn ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor. Assange, der die Vorwürfe immer zurückwies, fürchtete, via Schweden in die USA ausgeliefert zu werden.

Assanges Anwalt hatte vor Gericht argumentiert, der heute 47-Jährige habe sich den Behörden entziehen müssen, da ihn kein fairer Prozess erwarte und er an die USA ausgeliefert werden solle. Die USA werfen Assange Verschwörung mit der Whistleblowerin Chelsea Manning vor, um ein Passwort eines Computernetzwerks der Regierung zu knacken.

Manning hatte Wikileaks 2010 – damals noch als Bradley Manning – hunderttausende geheime Militärdokumente zukommen lassen. Die Veröffentlichung der Papiere unter anderem über die Kriege im Irak und in Afghanistan sorgten weltweit für Wirbel. Darunter waren auch Aufnahmen aus Bagdad, die den tödlichen Beschuss irakischer Zivilisten und Journalisten aus einem US-Kampfhelikopter zeigen.

In Schweden hatte die Staatsanwaltschaft im Mai 2017 ihre Ermittlungen eingestellt. Die Anwältin der Frau, die Assange beschuldigt, hat aber die Wiederaufnahme beantragt.

(sda/amü)

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7 Kommentare
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tzhkuda7
01.05.2019 14:35registriert Juni 2015
Solange er in GB bleiben kann ist ok wenn er ins Gefängnis muss.

Der soll einfach nicht in die USA kommen, den bei den Dokumenten die ans Licht kamen, würde eine, wie die Amis es nennen (Gefahr für die Nationale Sicherheit bestehen) was eine verlegung nach Guantanamo ihrer Ansicht nach rechtfertigen würde. Bloss ist Guantanamo und die anderen Camps kein US-Boden, womit für diese Leute dort keinerlei rechte gelten.

Dort wird auch heute noch Gefoltert... Haben Freunde auf Kuba die in Zaunnähe wohnen. Die Schreie die innerhalbs des Zaunes teilweise rühren machen Ihnen keine Angst, aber fragen.
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DrFreeze
01.05.2019 15:01registriert November 2018
Die USA haben bereits angeboten, dass er die 50 Wochen in Guantanamo absitzen kann 😜
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