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Randale in England: Polizei massiv angegriffen bei Protesten

Weitere schwere Randale nach Bluttat in England

03.08.2024, 07:1503.08.2024, 07:15
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Bei neuen Protesten wegen der Bluttat von Southport sind in Grossbritannien erneut Polizisten massiv angegriffen worden. In der nordostenglischen Stadt Sunderland setzte ein Mob ein Gebäude neben einer Polizeistation in Brand, wie die BBC berichtete. In anderen Berichten hiess es, die Wache selbst sei angezündet worden. Beamte wurden nahe einer Moschee mit Feuerlöschern, Steinen und Bierflaschen beworfen. Innenministerin Yvette Cooper kündigte an, kriminelle Angreifer würden einen Preis für die Gewalt zahlen.

Ein Auto wurde angezündet, ein Taxi angegriffen. Zu der Kundgebung hatte ein bekannter Rechtsradikaler aufgerufen. Die Northumbria Police sprach von schwerer Gewalt gegen Beamte.

Die Bürgermeisterin der Region North East, Kim McGuinness von der Regierungspartei Labour, schrieb bei X: «Das sind keine Proteste. Das ist Kriminalität und Chaos. Ihr sprecht nicht für Sunderland.»

Protesters scuffle with police during the "Enough is Enough" protest in Whitehall, London, Wednesday July 31, 2024, following the fatal stabbing of three children at a Taylor Swift-themed su ...
31. Juli: Protestierende legten sich auch in London mit der Polizei an. Bild: keystone

Ultranationalisten behaupten, die Behörden verheimlichten die wahre Identität des Angreifers, der am Montag drei Mädchen erstochen und weitere Kinder sowie zwei Erwachsene teils schwer verletzt hatte. In sozialen Medien waren Gerüchte gestreut worden, der Täter sei ein muslimischer Asylbewerber. Die Polizei betont, der tatverdächtige 17-Jährige sei in Grossbritannien geboren worden. Seine Eltern stammen aus Ruanda.

Moscheen verstärken Sicherheit

Auch in anderen Städten wurde mit rechten Kundgebungen am Wochenende gerechnet. Teilweise waren Gegenproteste geplant. Zahlreiche Moscheen verstärkten ihre Sicherheitsmassnahmen.

Bereits an den vergangenen Tagen hatte es in mehreren Städten Ausschreitungen gegeben, auch im Londoner Regierungsviertel. Allein in der britischen Hauptstadt wurden mehr als 110 Menschen festgenommen. Premierminister Keir Starmer hat ein hartes Durchgreifen gegen Randalierer angekündigt. Er besuchte heute erneut Southport und sprach unter anderem mit Ärzten im Kinderkrankenhaus. Der Regierungssitz in der Downing Street wurde im Gedenken an die Opfer und alle Betroffenen pink angeleuchtet. (sda/dpa)

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42 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Radio Eriwan
02.08.2024 23:08registriert Dezember 2022
Geliefert wie bestellt.

Wer ein Problem Jahrzehnte anwachsen lässt, sollte sich nicht wundern, wenn es grösser wird.
Irgendwann musste die Gegenreaktion beginnen. Wahrscheinlich zu spät.
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Ius_Aeterna_93
03.08.2024 12:25registriert April 2024
Ob nun ein muslimischer Asylant oder, wie bestätigt wurde, der Sohn ruandischer Einwanderer, für die Leute in England macht das keinen grossen Unterschied. Viele fühlen sich bestätigt, dass die Migration zum Problem beigetragen hat obwohl einige rational verstehen, dass eine psychisch labile Persönlichkeit im konkreten Fall im Vordergrund steht. Man darf dabei den Kontext nicht ausser Acht lassen, das vereinigte Königreich und besonders England leiden schon länger unter einer zunehmenden Verrohung und Zunahme der Kriminalität. Es sind Tropfen, die das Fass zum überlaufen bringen.
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derXavi
03.08.2024 02:25registriert November 2022
Das das Volk auf die Strasse geht und bei solchen widerlichen Taten eine Reaktion fordert ist stark. Es muss gehandelt werden und zwar sofort. Leider trifft es dabei auch unschuldige Menschen, welche Aufgrund ihrer gemeinsamen Merkmale mit den Tätern dafür leiden müssen. Aber wegsehen oder die Täter verschweigen ist keine Lösung. Probleme müssen gelöst und nicht verschwiegen werden...
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