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Frankreich

Französisches Gericht kippt umstrittenes Burkini-Verbot

A Muslim woman wears a burkini, a swimsuit that leaves only the face, hands and feet exposed, on a beach in Marseille, France, August 17, 2016. REUTERS/Stringer
Eine Frau im Burkini am Strand von Marseille. Bild: STRINGER/REUTERS

Französisches Gericht kippt umstrittenes Burkini-Verbot

26.08.2016, 15:1426.08.2016, 15:50
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Frankreichs Oberstes Verwaltungsgericht hat die umstrittenen Burkini-Verbote an französischen Stränden für unrechtmässig erklärt. Das Thema sorgt in Frankreich seit Tagen für politischen Zündstoff. In einer Grundsatzentscheidung setzte der Staatsrat in Paris am Freitag das im Badeort Villeneuve-Loubet verhängte Burkini-Verbot aus.

Die Freiheitsrechte könnten nur bei «erwiesenen Risiken» für die öffentliche Ordnung eingeschränkt werden, urteilten die Richter.

Activists protest outside the French embassy during, the "wear what you want beach party" in London, Thursday, Aug. 25, 2016. The protest is against the French authorities clampdown on Musli ...
Das Thema wirft in Frankreich hohe Wellen.Bild: Frank Augstein/AP/KEYSTONE

Angespannte Stimmung in Frankreich

Die Menschenrechtsliga und das Kollektiv gegen Islamophobie in Frankreich hatten Beschwerde gegen die Verordnung des Mittelmeerortes bei Nizza eingelegt. Die Burkiniverbote haben in Frankreich eine erbitterte Debatte ausgelöst, auch in der Regierung.

Seit dem islamistischen Anschlag von Nizza mit 86 Toten haben mehr als 30 Gemeinden Burkini-Verbote an ihren Stränden verhängt. Die Bürgermeister begründen dies mit der angespannten Stimmung in Frankreich: Muslimische Badebekleidung könne als Provokation empfunden werden und zu Störungen der öffentlichen Ordnung führen. Der von Menschenrechtsgruppen angerufene Staatsrat erklärte nun, eine solche Begründung sei unzureichend.

Hidschab & Co. – islamische Verhüllungen vom Kopftuch bis zur Burka

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Hidschab & Co. – Verhüllungen vom Kopftuch bis zur Burka
Hidschab: Wird vor allem als Bezeichnung für ein Kopftuch verwendet, das Haar und Ohren vollständig bedeckt, das Gesicht indes frei lässt. Meist werden zusätzlich die Halsregion, der Ausschnitt und eventuell die Schultern bedeckt.
quelle: shutterstock
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57 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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LaPaillade
26.08.2016 15:20registriert Juni 2015
Gute Entscheidung.
Denn im Gegensatz zur Burka ist das Burkini ein Mittel um Musliminnen in der Gesellschaft zu integrieren (Bsp.: Anstelle sich vom Schwimmunterricht dispenzieren zu lassen, ermöglicht dies jungen Frauen am Schwimmunterricht teilzunehmen).
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Lowend
26.08.2016 15:23registriert Februar 2014
HaHaHa! Das Recht kippt den kleinbürgerlichen Rassismus! Bravo!
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N. Y. P. D.
26.08.2016 15:29registriert Oktober 2015
Das ganze Thema ist nur noch ein Riesenpuff.
Und zwar alles, was mit dieser Religion zu tun hat.
Da Toleranz nicht die Stärke des Westens ist und auch viele Muslime zuwenig selbstkritisch mit ihrer Relegion sind, werden keine tragfähigen Lösungen entstehen für ein friedliches Miteinander.
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