International
Gesundheit

WHO vermutet Umweltfaktoren hinter Affenpocken

WHO vermutet Umweltfaktoren hinter Affenpocken

01.06.2022, 19:0401.06.2022, 19:04

Steigender Druck auf Ökosysteme könnte aus Sicht eines Uno-Experten zu Affenpocken-Infektionen bei Menschen führen. Bedrohte Lebensräume und der Klimawandel würden Bewegungsradien von Tieren verändern und das Überspringen des Virus auf Menschen begünstigen, sagte Mike Ryan von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag in Genf.

FILE - This 2003 electron microscope image made available by the Centers for Disease Control and Prevention shows mature, oval-shaped monkeypox virions, left, and spherical immature virions, right, ob ...
Bild: keystone

«Wir wissen nicht, ob es schon zu spät ist, um es ganz einzudämmen», sagte WHO-Pockenexpertin Rosamund Lewis über das Virus. Sie zeigte sich jedoch optimistisch, dass die Weiterverbreitung mit herkömmlichen Hygienemassnahmen bekämpft werden kann.

In den vergangenen Wochen sind der Uno-Organisation zufolge weltweit mehr als 550 Fälle von Affenpocken in 30 bislang kaum betroffenen Ländern nachgewiesen worden. Die Zahlen beinhalten keine aktuellen Infektionen in mehreren afrikanischen Ländern, in denen die Viruserkrankung schon in der Vergangenheit immer wieder aufgetreten war. In der Schweiz sind bisher vier Fälle vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) gemeldet worden.

«Wir haben es mit einer ziemlich instabilen Schnittstelle zwischen Tier und Mensch zu tun», sagte Ryan in einer Pressekonferenz. Auch bei anderen Krankheiten tierischen Ursprungs seien Anstiege zu beobachten - etwa beim Lassafieber oder bei Ebola. Als Träger des Affenpocken-Virus gelten etwa verschiedene Nagetiere und Primaten. Die neuen Infektionen, die vor allem aus westlichen Ländern gemeldet werden, scheinen jedoch von Mensch zu Mensch übertragen worden zu sein. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Geheimdienst-Enthüllung: Russische Killerdrohne fliegt nur dank Schweizer Technik
Eine Untersuchung des ukrainischen Geheimdienstes hat ergeben: Die gefährlichste russische Drohne «Geran-3» fliegt nur dank Schweizer Komponenten. Jetzt haben sich die Hersteller jener Teile geäussert.
Die «Geran-3» steht aktuell an der Spitze des russischen Drohnen-Arsenals. Das knapp drei Meter lange und 200 Kilogramm schwere Fluggerät basiert auf der iranischen Shahed-238-Drohne und soll laut Russland eine Reichweite von bis zu 1000 Kilometer haben. Die Kamikaze-Maschine fliegt mit einem Turbostrahltriebwerk und erreicht so eine Reisegeschwindigkeit von bis zu 300–370 km/h sowie eine End- respektive Sturzfluggeschwindigkeit von bis zu 500–600 km/h. Damit ist sie zu schnell für viele Drohnenabwehrsysteme, was sie zur grossen Bedrohung macht.
Zur Story