International
Gesundheit

WHO-Chef warnt vor Abnehmspritze als Lösung für weltweite Fettleibigkeit

Abnehmspritzen sind laut WHO-Chef keine Lösung für globale Übergewichts-Krise

01.12.2025, 17:49

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die Nutzung von Abnehmspritzen zur Behandlung von Fettleibigkeit.

Zugleich warnt sie vor übertriebenen Erwartungen an die sogenannten GLP-1-Rezeptor-Agonisten. «Um es klarzustellen: Medikamente allein werden die Adipositas-Krise nicht lösen», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.

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Tedros Adhanom Ghebreyesus ist Chef der WHO.Bild: keystone

Die WHO-Richtlinie umfasst die Wirkstoffe Liraglutid, Semaglutid und Tirzepatid. Diese sind zum Beispiel in den Medikamenten Saxenda, Wegovy und Mounjaro enthalten, die zur Behandlung von Adipositas eingesetzt werden.

In der Richtlinie heisst es, die drei Wirkstoffe könnten gegen Fettleibigkeit bei Erwachsenen eingesetzt werden, jedoch nicht bei Schwangeren. Eine gesunde Lebensweise solle Teil einer Therapie sein, mahnte die WHO. «Es ist entscheidend, dass die Anwendung von GLP-1 eine gesunde Ernährung und körperliche Aktivität nicht ersetzt», sagte Tedros.

Für nicht adipöse Menschen unterhalb eines Body-Mass-Index von 30 empfiehlt die WHO die Mittel nicht.

Verdoppelung der Adipositas-Fälle bis 2030 erwartet

Adipositas stelle aktuell eine der grössten gesundheitlichen Herausforderungen dar, sagte der WHO-Chef. Weltweit lebten mehr als eine Milliarde Menschen mit dieser chronischen Krankheit, die zusätzliche Erkrankungen wie Diabetes oder Krebs verursache. Die WHO erwartet, dass sich die Zahl bis 2030 verdoppeln wird.

Tedros forderte auch, dass ärmere Menschen und Länder Zugang zu leistbaren GLP-1-Rezeptor-Agonisten erhalten sollten.

Die Wirkstoffe wurden ursprünglich für Diabetes entwickelt und haben sich als vielversprechend für die Gewichtsabnahme erwiesen, da sie den Appetit reduzieren und die Sättigungssignale vom Darm an das Gehirn verstärken. Noch sind allerdings viele Fragen – etwa zu möglichen Langzeitfolgen der Stoffklasse – offen. Um sie abschätzen zu können, sind die Präparate noch nicht lange genug im Einsatz. (sda/dpa)

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