Ein zwölfjähriger niederländischer Bub darf nach einem Gerichtsurteil die Chemotherapie gegen Krebs verweigern. David dürfe selbst über seine Behandlung entscheiden, urteilte ein Richter in Alkmaar am Freitag.
Der Vater wollte mit einem Gerichtsurteil die Chemotherapie seines Sohnes erzwingen. Bei dem Kind war Ende 2016 ein Hirntumor entfernt worden. Eine Chemotherapie sollte folgen.
David lehnte dies ab. Nach Angaben des Gerichts fürchtet er die Nebenwirkungen und vertraut alternativen Heilmethoden. Ohne Chemobehandlung liegt die Chance auf Genesung nach Angaben der Ärzte bei 50 Prozent, mit der Therapie bei 75 bis 80 Prozent.
Der Richter erklärte, dass er die Sorgen des Vaters verstehe. Es gebe aber «keinerlei rechtliche Möglichkeiten einzugreifen». Das Selbstbestimmungsrecht von Patienten gelte ab 12 Jahre. Der Junge habe auch bei einem Psychiater sehr gut seine Entscheidung begründet. (sda/dpa)