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Gleichstellung

Argentinien: Parlament lehnt Abtreibungslegalisierung ab

Abgelehnt! Argentinisches Parlament will Abtreibung nicht legalisieren

09.08.2018, 08:0709.08.2018, 08:21
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In Argentinien ist eine Initiative zur Legalisierung der Abtreibung gescheitert. Der Senat lehnte am frühen Donnerstag mit 38 gegen 31 Stimmen eine Gesetzesvorlage ab, die bereits von der Abgeordnetenkammer angenommen worden war.

Zehntausende Menschen hatten sich während der 16-stündigen Debatte auf den Strassen um das Parlament versammelt, um teils für und teils gegen die Legalisierung der Abtreibung zu demonstrieren.

Die Proteste der Bevölkerung:

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Argentinier demonstrieren wegen Abtreibungslegalisierung
Am Mittwoch haben sich Zehntausende Menschen vor dem argentinischen Parlament versammelt, ...
quelle: epa/efe / david fernandez
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In Argentinien ist Abtreibung bislang nur im Fall von Vergewaltigung oder Lebensgefahr für Mutter oder Kind erlaubt. Nach Schätzungen des Gesundheitsministeriums werden jedoch jährlich über 350'000 illegale Abtreibungen durchgeführt. Rund 50'000 Frauen werden jährlich wegen gesundheitlicher Komplikationen nach diesen Eingriffen in Krankenhäuser eingeliefert.

Nach der gültigen Gesetzgebung von 1921 machen sich bei einer Abtreibung nicht nur die Ärzte, sondern auch die Frauen strafbar. Zwischen 2007 und 2016 sind in Argentinien 63 Menschen in Verbindung mit illegalen Abtreibungen vor Gericht verurteilt worden.

Die Abstimmungen fanden in beiden Parlamentskammern ohne Fraktionszwang statt. Der konservative Staatschef Mauricio Macri hielt sich neutral. Einige Minister, darunter der Gesundheitsminister, sprachen sich für die Gesetzesvorlage aus, andere Regierungsmitglieder dagegen. Die Katholische Kirche hatte aktiv gegen die Legalisierung der Abtreibung gestritten. (sda/dpa)

Beunruhigend: Nur die Minderheit verzichtet auf Alkohol

Video: srf
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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Stichelei
09.08.2018 08:51registriert Oktober 2015
Und der Papst und seine Ewiggestrigen können sich freuen. Es wäre ja noch nachvollziehbar, wenn das neue Leben anschliessend gleich gut geschützt würde wie das ungeborene. Aber sind die Kinder mal auf der Welt, dann können sie in Elendsvierteln dahinvegetieren, auf Fluchtrouten ertrinken oder vom gleichen Klerus missbraucht werden. Dann ist ihr Leben plötzlich nicht mehr schützenswert.
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who cares?
09.08.2018 08:57registriert November 2014
Ein trauriger Tag. Die konservativ-katholischen Kreise haben das Gefühl, sie retten mit einem Abtreibungsverbot, Föten das Leben. Dabei werden Abtreibungen dann trotzdem in Form von Hinterhofkleiderbügelabtreibungen durchgeführt. Und wenns schief geht (also praktisch immer) kann man nicht mal ins Krankenhaus, da man eine Strafe fürchtet. Und die ungewollten Kinder verursachen nur noch mehr Armut.

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