In Bhutan leben nach Angaben des Landes 131 Tiger in freier Wildbahn – 27 Prozent mehr als vor acht Jahren. Das habe eine neue Zählung der gefährdeten Grosskatzen mit Hunderten Kamerafallen ergeben, teilte der Aussenminister des kleinen Himalaja-Königreichs, Tandi Dorji, am Samstag mit.
Der Naturschutzorganisation WWF zufolge sei diese «mutmachende Entwicklung» auf eine verbesserte Strafverfolgung, kommunal verankerte Tigerschutzprogramme und einen konsequenten Schutz der natürlichen Lebensräume zurückzuführen. Es gebe aber auch weiter grosse Bedrohungen für die Tiere – vor allem Wilderei, Habitatverlust und Mensch-Wildtier-Konflikte.
Grundsätzlich haben sich Tigerländer – das sind neben Bhutan auch Indien, wo mit Abstand am meisten Tiger leben, Russland, China sowie mehrere andere Länder in Süd- und Südostasien – darauf verständigt, die Tiere zu schützen. Im Jahr 2010 setzten sie sich das Ziel, die Zahl frei lebender Tiger bis ins chinesische «Jahr des Tigers» 2022 zu verdoppeln.
«Der allgemeine Trend zum Schutz des Tigers geht derzeit in die richtige Richtung, auch wenn die Herausforderungen weiterhin gross sind», sagte WWF-Tiger-Experte Markus Radday. Er betonte allerdings auch: «Mehr Tiger bedeutet natürlich auch potenziell mehr Konflikte.» Daher sei es entscheidend für den langfristigen Erfolg des Tigerschutzes, die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst zu nehmen. Es brauche beispielsweise Entschädigungen für gerissene Nutztiere. (saw/sda/dpa)