«Königreich Kubala» in Schottland: Wilder «Stamm» hält Polizei in Atem
In Schottland beschäftigt ein selbst ernannter Stamm die Behörden. Diese Woche war die Polizei im Einsatz, um das Camp der Gruppe in der Nähe des 4'000-Einwohner-Ortes Jedburgh zu räumen.
Beamte erschienen britischen Medienberichten zufolge am Dienstag um 8 Uhr morgens im Wald, um einen Räumungsbefehl umzusetzen. Das Gelände, auf dem sich die kleine Gruppe niedergelassen hatte, befindet sich in Privatbesitz.
Das «Königreich» ist jetzt auf der anderen Seite des Zauns
Aber die Angehörigen des kleinen «Königreichs Kubala» fanden einen einfachen Ausweg: Sie kletterten den Berichten zufolge über einen Zaun und bauten ihr Lager nicht weit entfernt neu auf. Festnahmen gab es nicht. Fünf Beamte reichten, um die Räumung durchzusetzen.
Das «Königreich Kubala» sorgt bereits seit einiger Zeit für Schlagzeilen. Im Sommer wurde eine Texanerin, die seit fast vier Monaten als vermisst galt, in der Gemeinschaft wiedergefunden. In einem Video erklärte die 21-Jährige, die ihren alten Namen abgelegt hat und sich nun «Asnat, Lady Safi» nennt: «Lasst mich in Ruhe. Ich bin erwachsen, kein schutzloses Kind.»
Oberhaupt der obskuren Gruppe ist ein ehemaliger Opernsänger. Der 36-Jährige nennt sich «König Atehene». An seiner Seite regiert «Königin Nandi».
Mini-«Königreich» hat Tausende Fans
Fotos zeigen das Paar in wallenden Gewändern und mit wilder Gesichtsbemalung. Er sitzt auf einer Art Thron im Wald, dahinter sind Iglu-Zelte aufgebaut.
Im Internet folgen dem «Stamm» Tausende Menschen auf verschiedenen sozialen Medien. In der Wirklichkeit ist die Gruppe aber viel kleiner: Auf Fotos und Videos sind regelmässig nur «Lady Safi», «König Atehehe» und «Königin Nandi» zu sehen.
Allerdings scheint es Wachstumsbestrebungen zu geben: «Schliesst euch uns an, Brüder und Schwestern», heisst es in einem Aufruf im Netz. «Wir sind nicht machtlos, wir sind viele. Lasst uns von der Liebe leiten. Lasst uns durch die Wahrheit vereint sein. Lasst uns den Frieden als unseren Weg wählen.»
Wird «Lady Safi» im November ausgewiesen?
Zum Lebensstil im «Königreich Kubala» beteuert «König Atehehe»: «Wir leben ein sehr einfaches Leben in Rückkehr zur Unschuld. Wir verbinden uns mit der Natur, mit den Bäumen um uns herum.» Wenn es regnet, zieht sich die Gruppe aber auch gerne Outdoor-Funktionskleidung an.
Wie es nun mit der kleinen Gemeinschaft weitergeht, ist offen. Die Behörden prüfen der BBC zufolge eine erneute Räumung. Ausserdem hat «Lady Safi» ein Problem: Berichten zufolge ist sie nur mit einem Touristenvisum ausgestattet, das im November ausläuft. Dann könnte sie in die USA ausgewiesen werden. Ihre Angehörigen in Texas hoffen genau darauf.