Inderinnen treten wegen Taubenfütterungsverbot in den Hungerstreik
Von Mumbai bis Milano: Taubenschwärme findet man in vielen Grossstädten. In zahlreichen Kulturen werden Tauben mit Frieden und Glück assoziiert. Doch unabhängig von der Region gibt es ein Thema, das überall für Streit sorgt: die Fütterung der Vögel.
Was gut gemeint ist, kann zu einer Reihe von Problemen führen: Die Population kann künstlich steigen und die Tiere abhängig vom Menschen machen. Eine hohe Populationsdichte begünstigt die Ausbreitung von Krankheiten, die unter Vögeln verbreitet werden. Zudem kann auch die Verschmutzung durch übermässigen Taubenkot gesundheitliche Probleme zur Folge haben.
In Schweizer Städten wie etwa in Zürich und Basel ist das Taubenfüttern verboten. Diesem Beispiel folgt nun auch die indische Grossstadt Mumbai – allerdings mit deutlich mehr Widerstand der Bevölkerung.
So kam es in den letzten Wochen zu Zusammentreffen zwischen Demonstrierenden und Polizeikräften. Andere kündigten an, in den Hungerstreik zu treten.
Denn in Indien ist Taubenfüttern für einige religiöse Pflicht. Im Jainismus beispielsweise gilt das Füttern als ein Akt der Gewaltlosigkeit und eine Möglichkeit, Segen für die Wiedergeburt zu sammeln.
Doch die Behörden sahen sich gezwungen zu handeln: Seit dem Jahr 2000 habe sich die Taubenpopulation schätzungsweise um 150 Prozent erhöht. Und in einigen Stadtteilen der Millionenstadt nehmen die Vögel ganze Parkanlagen in Beschlag.
