International
Iran

Irans Regime und Europäer wollen Atomgespräche fortsetzen

Irans Regime und Europäer wollen Atomgespräche fortsetzen

22.08.2025, 16:0922.08.2025, 16:09
Mehr «International»

Im Streit um das iranische Atomprogramm will die Regierung in Teheran ihre Gespräche mit Deutschland, Frankreich und Grossbritannien in der kommenden Woche fortsetzen.

Ein Treffen auf Ebene der stellvertretenden Aussenminister sei für Dienstag geplant, hiess es in einer Erklärung des iranischen Aussenministeriums. Zuvor hatten die Aussenminister der sogenannten E3-Staaten sowie die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas mit ihrem iranischen Kollegen telefoniert.

Vor gut einem Monat hatten sich Regierungsvertreter der E3 und von Irans Regime im Streit über das iranische Atomprogramm in Istanbul getroffen. Ziel war es, den diplomatischen Druck auf die Islamische Republik zu erhöhen. Es war die erste Verhandlungsrunde nach dem zwölf Tage langen Krieg, den Israel im Juni gegen die Islamische Republik geführt hatte.

epa12234379 A handout photo made available by the Iranian foreign ministry office shows, Iranian foreign minister Abbas Araghchi (R) speaks during a meeting with foreign ambassadors and diplomats to T ...
Irans Aussenminister Abbas Araghchi.Bild: keystone

Konkret haben die Europäer Irans Regime mit der Wiedereinführung alter, harter UN-Sanktionen gedroht, sollte bis Ende August keine Lösung im Atomstreit gefunden werden. Als Mitunterzeichner des Wiener Atomabkommens von 2015 können die E3 den sogenannten Snapback-Mechanismus aktivieren, der die Wiedereinführung von harten UN-Sanktionen vorsieht.

Trump kündigte Wiener Atomdeal 2018 auf

Vor dem Krieg im Juni hatten Washington und Teheran fast zwei Monate über das Nuklearprogramm verhandelt – ohne Durchbruch. Eine sechste Gesprächsrunde kam nicht mehr zustande, nachdem Israel zwei Tage zuvor den Krieg begonnen hatte. Gemeinsam mit den USA bombardierte Israel zentrale Atomanlagen. In der Folge erreichte das Misstrauen der iranischen Führung gegenüber dem Westen einen neuen Höhepunkt.

Israel, die USA und europäische Staaten befürchten, die Islamische Republik strebe nach Atomwaffen. Teheran weist dies zurück. Anlass zur Sorge sah der Westen vor allem in der Anreicherung von nahezu atomwaffenfähigem Uran. (rbu/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Der Bundesrat im geopolitischen Blindflug zwischen Putin und Trump
Das Zoll-Debakel mit den USA und ein möglicher Russland-Ukraine-Gipfel in Genf zeigen einmal mehr, dass die Schweiz in Sachen Geopolitik (zu) oft auf das Prinzip Hoffnung setzt.
Die Schweiz durchlebt aussenpolitisch eine schwierige Zeit. US-Präsident Donald Trump hat ihr einen Strafzoll von 39 Prozent aufgebrummt. Nur wenige Länder traf es noch härter, was unser Selbstbild als Musterschüler erschüttert. Einen weiteren Tiefschlag gab es beim Kampfjet F-35, bei dem sich der angebliche Fixpreis als Selbstbetrug herausstellte.
Zur Story