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Gaza-Deal: Das sind die Gefangenen, die freikommen

Austausch von 33 Gaza-Geiseln gegen 1904 Palästinenser – wer diese Menschen sind

18.01.2025, 13:4118.01.2025, 13:41
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epaselect epa11830531 A woman walks past a display of posters calling for the release of Israeli hostages, who were abducted by militants during the 07 October 2023 Hamas attacks, outside the Kirya mi ...
Die Hamas muss 33 von noch 98 israelischen Geiseln freilassen.Bild: keystone

Während der zwischen Israel und der Hamas vereinbarten Waffenruhe sollen insgesamt 1'904 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen und Lagern entlassen werden. Das teilte die Regierung in Jerusalem mit. Im Gegenzug muss die Hamas während der sechswöchigen Waffenruhe, die am Sonntagmorgen beginnen soll, 33 von insgesamt 98 israelischen Geiseln freilassen.

Bei den Palästinensern handele es sich um 1167 festgenommene Bewohner des Gazastreifens, die nicht an dem Massaker der Hamas und anderer Extremisten aus dem Küstenstreifen vom 7. Oktober 2023 in Israel mit 1200 Toten und mehr als 250 Verschleppten beteiligt waren, teilte die Regierung weiter mit. Dabei dürfte es sich vor allem um Hamas-Kämpfer handeln, die während der vergangenen mehr als 15-monatigen Kämpfe gefangen genommen wurden.

Die anderen 737 freizulassenden Palästinenser sind Häftlinge, die wegen leichterer Delikte wie Steinwürfe im Westjordanland oder illegalem Grenzübertritt sowie auch illegalen Waffenbesitzes oder anderer Gesetzesverstösse inhaftiert oder verurteilt wurden. Darunter sind aber auch Häftlinge, die wegen schwerer Straftaten wie etwa Mord einsitzen.

Die Zeitung «Jerusalem Post» berichtete, dazu gehöre etwa Sacharia Subaidi. Er war während des zweiten Palästinenseraufstands Intifada ab 2000 Befehlshaber des militärischen Arms der Fatah-Bewegung, der Al-Aksa-Brigaden, in Dschenin im nördlichen Westjordanland. Dabei wurden von 2000 bis 2005 rund 3500 Palästinenser getötet, mehr als 1000 Israelis starben bei Anschlägen von Palästinensern.

Auf der Liste der freizulassenden Häftlinge stand auch Mahmud Atallah, der eine lebenslange Haftstrafe plus 15 Jahre für die Ermordung einer Palästinenserin verbüsst, die der Kollaboration mit Israel beschuldigt wurde. Weitere Namen umfassen Wael Kassem und Wisam Abbasi, die an Bombenanschlägen in Israel mit Dutzenden Toten beteiligt gewesen sein sollen. Das israelische Justizministerium veröffentlichte eine Liste mit insgesamt 22 Häftlingen, denen schwere Angriffe auf Israelis vorgeworfen werden.

Nicht freigelassen werden soll hingegen der prominenteste palästinensische Häftling in Israel, Marwan Barghuti aus der Führungsebene der Fatah-Bewegung. Er war 2004 wegen fünffachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. (sda/dpa)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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El_Chorche
18.01.2025 15:02registriert März 2021
Komischer Wechselkurs...
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Amseilruntertaucher
18.01.2025 14:21registriert August 2021
Und warum nicht alle Geiseln? 🤷🏻‍♂️
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Zwö
18.01.2025 14:14registriert August 2019
Super Deal!
Warum nicht 1 : 1 ?
409
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