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Ältester Mann der Welt stirbt kurz vor 114. Geburtstag in Israel

Ältester Mann der Welt stirbt kurz vor 114. Geburtstag in Israel

11.08.2017, 20:2012.08.2017, 15:26
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Wenige Wochen vor seinem 114. Geburtstag ist das Leben des ältesten Mannes der Welt zu Ende gegangen: Der israelische Holocaust-Überlebende Jisrael Kristal starb am Freitag im Alter von 113 Jahren, wie die Zeitung «Haaretz» berichtete.

In this photo supplied by the Guinness World Records, Marco Frigatti, Head of Records for Guinness World Records, right, poses with Israel Kristal, second right, as he presents a certificate for being ...
Kristal zusammen mit einigen Familienmitgliedern bei der Auszeichnung zum ältesten noch lebenden Mann der Welt.Bild: AP/Guinness World Records

Kristal hinterlasse zwei Kinder, neun Enkel und 32 Urenkel. Seit März 2016 war Kristal vom Guinness Buch der Rekorde als ältester Mann der Welt geführt worden.

Kristal war am 15. September 1903 in dem im heutigen Polen gelegenen Ort Zarnow geboren worden. Nach dem Ersten Weltkrieg zog er nach Lodz, wo er heiratete und zwei Kinder bekam.

Unter den deutschen Besatzern im Zweiten Weltkrieg wurde die Familie zunächst im jüdischen Ghetto von Lodz interniert, später deportierten die Besatzer sie ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Kristals Frau und die beiden Kinder wurden dort getötet, er überlebte.

Nach dem Holocaust zog der fromme Jude nach Israel, heiratete erneut und bekam Kinder. In seiner neuen Heimat führte er einen Süsswarenladen.

Erst im vergangenen September holte Kristal mit hundertjähriger Verspätung seine Bar Mitzwah nach – die wichtige jüdische Zeremonie markiert den Übergang eines Kindes in ein religiös mündiges Alter.

Eigentlich findet die Bar Mitzwah mit 13 Jahren statt. Damals, im Jahr 1916, war allerdings gerade Kristals Mutter gestorben, und sein Vater kämpfte als russischer Soldat im Ersten Weltkrieg. «Mein Vater ist religiös und er hat die letzten hundert Jahre jeden Morgen gebetet», sagte Kristals Tochter Schula Koperstoch im vergangenen Jahr anlässlich der Bar Mitzwah der Nachrichtenagentur AFP. (sda/afp)

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