Trotz Kriegszustand: Israel schickt Vertreter zu Wirtschafts-Gesprächen mit Libanon
Israel will einen Repräsentanten zu einem Treffen mit «staatlich-wirtschaftlichen Akteuren» im Nachbarland Libanon schicken. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe die Leitung des Nationalen Sicherheitsstabs angewiesen, einen Vertreter zu entsenden, hiess es in einer Mitteilung seines Büros.
«Dies ist ein erster Versuch, eine Grundlage für eine Beziehung und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Libanon zu schaffen», hiess es in der Mitteilung. Weitere Details wie der genaue Ort und die Zeit eines solchen Treffens waren zunächst unklar.
Im Jahre 2022 hatten Israel und der Libanon sich nach längeren Gesprächen auf eine Seegrenze im Mittelmeer geeinigt. Nach der Waffenruhe im Gaza-Krieg am 10. Oktober hatte Libanons Präsident Joseph Aoun auch die Möglichkeit neuer Verhandlungen mit Israel ins Gespräch gebracht.
Der Libanon und Israel pflegen offiziell keine Beziehungen zueinander, weder diplomatisch noch wirtschaftlich. Offiziell befinden sich die beiden Nachbarstaaten im Kriegszustand. Die USA setzen sich intensiv für eine Annäherung der beiden Länder ein.
Zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon herrscht zwar seit November vergangenen Jahres eine Waffenruhe. Dennoch kommt es fast täglich zu Angriffen Israels auf Hisbollah-Ziele. Beide Seiten werfen sich Verstösse gegen die Waffenruhe vor. Bemühungen im Libanon um eine Entwaffnung der Hisbollah waren bislang nicht erfolgreich. (rbu/sda/dpa)
