Israel hat mit einer Bodenoperation im Libanon begonnen. Der Zeitpunkt ist laut dem MIlitärexperten Guido Schmidtke nicht zufällig gewählt.
«Das ist seit Langem professionell vorbereitet», erklärt der Militärexperte t-online. Israel habe in den vergangenen Wochen systematisch die Kommunikations-, Führungs- und Abwehrfähigkeiten der Hisbollah geschwächt. «Zunächst hat Israel die Pager und Walkie-Talkies ins Visier genommen, anschliessend die militärische und politische Führung ausgeschaltet – inklusive des Anführers Hassan Nasrallah.» Die Hisbollah verfüge zwar über Hardware und Personal, aber das helfe wenig, wenn Kommunikation und Führung fehlen würden, so Schmidtke.
Die militärischen Ziele der Israelis seien vielschichtig, erklärt Schmidtke.
Es sei möglich, dass Israel eine Pufferzone im Südlibanon einrichten wolle. «Das haben sie schon mal gemacht und den Libanon später wieder verlassen, weil die Streitkräfte sehr anfällig für Guerilla-Angriffe waren. Das wird auch in dieser Offensive wieder das grosse Risiko für die israelische Armee sein», sagt Schmidtke. Dieser Herausforderung müssten sich die Truppen derzeit auch im Gaza-Streifen stellen, analysiert er.
Israel werde seine Ziele «weitestgehend erreichen», glaubt Guido Schmidtke.
Wie sich die Lage weiterentwickelt, ist laut Schmidtke schwer vorherzusagen: «Man kann nicht in die Glaskugel schauen.» Wichtig seien vor allem zwei Fragen:
Die Antworten kenne aktuell aber nur das israelische Militär.
Sicher ist, dass Menschen zu Schaden kommen werden – auch Unbeteiligte. «Das ist bewohntes Gebiet. Wann immer in solchen Räumen militärische Einsätze geführt werden, gibt es Kollateralschäden.»
Für die israelischen Soldaten erhöhe sich das Risiko, in verlustreiche Guerilla-Kämpfe hineingezogen zu werden – «obwohl die Abwehrtechnologie, die die Armee einsetzt, sehr gut ist», so Schmidtke.
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