Die libanesische Terrororganisation Hisbollah soll am Samstag erstmals sogenannte Volcano-Raketen gegen Israel eingesetzt haben. Die Sprengkörper hätten einen Militärstützpunkt im Norden Israels getroffen, schreibt die US-Nachrichtenagentur Associated Press unter Berufung auf den libanesischen Fernsehsender Al-Mayadeen. Zudem verweist die Nachrichtenagentur auf Angaben eines Hisbollah-Senders, dem zufolge die Terroristen einen Spionageballon Israels im Grenzort Misgav Am abgeschossen haben sollen.
Israel bestätigte den Einsatz der Waffe bislang nicht. Die im Arabischen als «Burkan» bekannte Rakete ist aber bereits in der Vergangenheit genutzt worden, schreibt der US-Thinktank Center for Strategic and International Studies. Die jemenitischen Huthi-Rebellen hätten mit diesen 2018 mehrfach die saudi-arabischen Städte Riad und Mekka und andere Ziele in dem islamisch geprägten Land beschossen.
Bei der Kurzstreckenrakete des Typs Volcano (deutsch: Vulkan) handelt es sich dem Thinktank zufolge um ein Geschoss von einer Reichweite bis zu 1000 Kilometern. Es könne mehrere Hundert Kilo schwere Sprengköpfe transportieren.
This includes #Yemen #Houthi use of #Iran origin Qaim ballistic missile on Jul 22 and Nov 4 to target #SaudiArabia pic.twitter.com/iKxN6PZaIA
— Joseph Dempsey (@JosephHDempsey) December 14, 2017
Die Huthi-Rebellen hatten erst am Donnerstag Aufsehen damit erregt, als sie selbst Israel mit Raketen beschossen hatten. Die Rebellen kontrollieren den Norden des Jemen und werden vom Iran unterstützt, während eine von Saudi-Arabien gestützte Regierung den Süden des Landes hält.
Dem US-Thinktank Soufan Center zufolge ist die Volcano eine Weiterentwicklung der iranischen Boden-Boden-Rakete Qiam. Diese hat bereits eine Reichweite von 800 Kilometern, ist 11.5 Meter lang und kann einen 750 Kilogramm schweren Sprengkopf transportieren. Die Hinweise, dass der Iran die Angriffe auf Israel unterstützt, verdichten sich also, auch wenn die iranische Regierung eine Beteiligung am Konflikt weiter bestreitet.