Israelische Siedler haben nach Medienberichten am Freitag bei Konfrontationen nahe Ramallah einen Palästinenser erschossen. Der 19-Jährige sei durch Schüsse tödlich am Hals verletzt worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Drei weitere Menschen seien verletzt worden.
Die Siedler waren den Angaben zufolge in die palästinensische Ortschaft Burka eingedrungen. Sie hätten dort auch zwei Fahrzeuge in Brand gesetzt, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Israelische Sicherheitsvertreter sagten nach Medienberichten, die Täter seien Einwohner eines Siedlungs-Aussenpostens nahe Ramallah.
Am Freitag war nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei einer Razzia der israelischen Armee in der palästinensischen Stadt Tulkarem ein 18-Jähriger getötet worden.
Die Sicherheitslage in Israel und dem besetzten Westjordanland ist seit langem angespannt. Seit Jahresbeginn wurden 23 Israelis, eine Ukrainerin sowie ein Italiener bei Anschlägen von Palästinensern getötet.
Im gleichen Zeitraum kamen in diesem Jahr 169 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben. Bei einem Grossteil handelt es sich um bewaffnete Kämpfer, unter den Toten bei Militäreinsätzen sind jedoch auch unbeteiligte Zivilisten. Es gibt zudem immer wieder Berichte über Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser, israelische Aktivisten oder Soldaten.
Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600'000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt. (sda/dpa)