Im Rahmen einer gross angelegten Razzia gegen die chinesische Mafia sind in Italien 13 Personen in verschiedenen Städten festgenommen worden. Die Ermittlungen ergaben, dass in Italien mehrere chinesische kriminelle Gruppen etabliert sind, die besonders in Regionen mit hohem chinesischen Bevölkerungsanteil – etwa in der Toskana – aktiv sind, berichtete die Polizei.
Jede Gruppe besteht aus einer variierenden Anzahl von Mitgliedern, die Straftaten beinahe ausschliesslich gegen Landsleute begehen. «Ähnlich wie bei traditionellen Mafiaorganisationen bedienen sich diese Gruppen regelmässig Drohungen und Gewalt, folgen dem Gesetz des Schweigens und streben Gebietskontrolle an», berichtete die Polizei.
Die Ermittler dokumentierten die Existenz eines «bewaffneten Arms» dieser chinesischen Kriminalität, der für Einschüchterung und schwere Gewalttaten verantwortlich ist. Die Ermittlungen bestätigten, dass die chinesische Kriminalität mit Gruppen anderer Nationalitäten – auch italienischen – zusammenarbeitet, um Geschäfte und Einflusszonen aufzuteilen.
Zu den zentralen illegalen Aktivitäten gehört das «Hawala»-System – ein geheimes, illegales Geldtransfersystem, das hohe Geldbeträge ohne Bankspuren grenzüberschreitend bewegen kann. Es wird von verschiedensten kriminellen Organisationen genutzt, etwa für Drogenhandel, Menschenhandel und Geldwäsche.
Im Rahmen der Razzia wurden 13 Menschen, unter anderem wegen Drogenhandels, Ausbeutung der Prostitution, Raub, Diebstahl und Erpressung festgenommen. 31 Menschen wurden angezeigt. Strafen in Höhe von 73'382 Euro wurden verhängt. (sda/apa)