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US-Richter wegen Widerstands gegen Homosexuellen-Ehe suspendiert

Roy Moore, Oberster Richter des Bundesstaates Alabama und überzeugter Gegner der Homo-Ehe, wurde von der Justizaufsicht zurückgepfiffen.
Roy Moore, Oberster Richter des Bundesstaates Alabama und überzeugter Gegner der Homo-Ehe, wurde von der Justizaufsicht zurückgepfiffen.Bild: Brynn Anderson/AP/KEYSTONE

US-Richter wegen Widerstands gegen Homosexuellen-Ehe suspendiert

Der Präsident des Obersten Gerichtshofes des US-Bundesstaates Alabama, Roy Moore, ist wegen Widerstands gegen die Homosexuellen-Ehe vom Dienst suspendiert worden.
07.05.2016, 16:2907.05.2016, 16:47
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Laut Medienberichten entschied die Justizaufsicht am Freitag (Ortszeit), dass der 69-jährige Richter bei der Verhinderung gleichgeschlechtlicher Ehen seine Amtsbefugnisse überschritten habe.

Homosexualität

Moore hatte Anfang des Jahres eine Anordnung an alle Familienrichter des Bundesstaates erlassen, eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA zu ignorieren, nach der die Homoehe in den Vereinigten Staaten überall erlaubt ist.

Die mit dem Fall betraute Untersuchungskommission der Justiz sei für diese Frage nicht zuständig, erklärte Moore. Er werde gegen seine Suspendierung vorgehen und «Recht bekommen». Die Kommission habe sich in ihrem Urteil von Transgender-Aktivisten, Schwulen, Lesben und Bisexuellen leiten lassen.

Der Oberste Gerichtshof hatte im Juli 2015 entschieden, die Eheschliessung von Homosexuellen dürfe auf der Ebene der Bundesstaaten nicht verhindert werden und alle Bundesstaaten müssten die in anderen Bundesstaaten geschlossenen Ehen von Schwulen und Lesben anerkennen.

Moore sei ein «religiöser Eiferer» und «Egozentriker», der sich von der Überzeugung leiten lasse, er müsse «Entscheidungen von Bundesgerichten nicht befolgen», erklärte die Organisation Southern Poverty Law Centre, die die Untersuchung in Gang gebracht hatte. «Er sollte im Sinne des staatlichen Wohls entlassen werden.»

Im Jahr 2003 hatte Moore sich dagegen gesperrt, ein Monument mit der Tafel der Zehn Gebote vor dem Obersten Gerichtshof zu entfernen. (wst/sda/afp)

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