In der kroatischen Hauptstadt Zagreb kamen bei den schweren Unwettern zwei Menschen ums Leben, in anderen Landesteilen zwei weitere, berichtete das kroatische Fernsehen HRT. Im Norden Bosniens starb eine Frau. In ganz Kroatien erlitten mehr als 100 Menschen Verletzungen, allein 60 in Zagreb, schrieb das Portal «jutarnji.hr» am Donnerstagvormittag. In Serbien löste das Unwetter mehr als 200 Feuerwehreinsätze aus. Und in der Kleinstadt Bled an den Ausläufern der slowenischen Alpen fiel ein vom Sturm entwurzelter Baum auf ein junges Paar. Die Frau starb an Ort und Stelle, der Mann erlitt schwere Verletzungen, berichtete das Nachrichtenportal «24ur.si».
More insane weather.!!!
— Volcaholic 🇰🇪 🇬🇧 🌋 (@volcaholic1) July 20, 2023
This is in #Croatia yesterday 😱
Via: @Centinela_35 #SevereWeather #storms #ClimateActionNow #ClimateCrisis
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In Teilen Norditaliens verursachten faustgrosse Hagelkörner schwere Schäden. Bei den Unwettern seien rund 110 Menschen durch Hagel, Glassplitter und Stürze verletzt worden, teilte der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, am Donnerstagmorgen mit.
Der Sturm war jedoch nur die eine Seite des italienischen Wetters. Am Donnerstag wurden in Süditalien teils sehr hohe Temperaturen gemessen, nachdem das Hochdruckgebiet «Caronte» am Mittwoch seinen Höhepunkt hatte. In der Hauptstadt Rom herrschten 36 bis 37 Grad, im südlichen Apulien und auf Sardinien und Sizilien wurde in manchen Gegenden wieder die 40-Grad-Marke geknackt. Auch ab der kommenden Woche soll es in Teilen Italiens erneut sehr heiss werden, wie der private Wetterdienst «ilmeteo.it» prognostizierte.
In Griechenland ist es schon am Freitag so weit: Dann soll die dritte Hitzewelle dieses Sommers mit Temperaturen von mancherorts über 40 Grad eintreten und mindestens bis Montag andauern. Manche Meteorologen prognostizieren sogar ein Anhalten der hohen Temperaturen bis Ende Juli. Mediziner des Gesundheitsministeriums warnten am Donnerstag auf einer Pressekonferenz eindringlich vor den Hitze-Gefahren: Ältere Menschen und Kleinkinder seien besonders gefährdet, ebenso kranke und dickleibige Menschen. Generell solle man die Mittagsstunden nicht draussen in der sengenden Hitze verbringen.
Weil am Donnerstag in Griechenland jedoch auch der Wind nachliess, konnte die Feuerwehr Erfolge verbuchen: Die ersten grossen Waldbrände des Jahres, zwei davon in der Nähe von Athen, einer auf der Insel Rhodos, konnten unter Kontrolle gebracht werden. Allerdings warnen die Behörden schon jetzt, dass die Waldbrandgefahr angesichts der erneuten Hitze und anhaltenden Trockenheit weiter steigen wird.
Extreme Hitzewellen häufen sich wegen des Klimawandels. Schon jetzt hat sich die Erde um etwa 1.1 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit aufgeheizt, in Deutschland sind es sogar 1.6 Grad. Die fatalen Folgen sind nach den Forschungen des Weltklimarats: je nach Region mehr und längere Hitzewellen und Dürren oder auch häufigere Überschwemmungen und Wirbelstürme. (cst/sda/dpa)
"Jetzt ists eh zu spät. Es lohnt sich nicht mehr in Klimaschutz zu investieren."