Vor dem Beginn des Weltklimagipfel der Vereinten Nationen am Montag in Aserbaidschan fordern Alliance Sud und der WWF 1000 Milliarden Dollar pro Jahr für den Klimaschutz in den Ländern des Südens. Die Schweiz müsse Hand bieten zu einer öffentlichen Finanzierung.
Die internationale Klimakonferenz COP29 in Baku muss bis am 22. November ein neues Ziel für die Hilfe an die Entwicklungsländer zur Erreichung der Klimaziele nach 2025 festlegen. Dieses wird die 2009 vereinbarten 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr ablösen, welche erst 2022 knapp erreicht wurden.
«Es ist offensichtlich, dass das neue Finanzierungsziel, das auf der COP29 bestätigt werden soll, eine ganz andere Dimension erfordert, als das bisher geltende», liess sich Laurent Matile von der entwicklungspolitischen Arbeitsgemeinschaft Alliance Sud in einem Communiqué vom Donnerstag zitieren.
Die Hilfswerke erinnern daran, dass die Ärmsten am stärksten unter dem Klimawandel leiden, aber am wenigsten dafür können. Die Berücksichtigung von klimabedingten Verlusten und Schäden im neuen Finanzierungsziel sei darum gemäss dem Verursacherprinzip ein zentrales Element.
Auch der WWF unterstützt die Verzehnfachung des bisherigen Finanzierungsziels auf 1000 Milliarden Dollar. Uno-Experten schätzen den jährlichen Finanzbedarf zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens im Globalen Süden auf 2400 Milliarden Dollar.
Alliance Sud und der WWF kritisieren, dass die Schweiz auf private Investitionen im Globalen Süden setzt. Sie missachte dabei, dass sich die privaten Geldflüsse bisher wegen Steuerflucht und hohem Zinsniveau in den armen Ländern in den Norden bewegen. (sda)