International
Libanon

Hisbollah-Terroristen attackieren Israel mit «neuen Waffen»

This video grab shows Hezbollah leader Sayyed Hassan Nasrallah speaking via a video link, during a rally in Beirut, Friday, Nov. 3, 2023. Nasrallah said Friday that his powerful militia is already eng ...
Hisbollah-Chef Sayyed Hassan Nasrallah schimpft über Israel.Bild: keystone

Hisbollah-Terroristen attackieren Israel mit «neuen Waffen»

12.11.2023, 16:5412.11.2023, 21:35
Thomas Wanhoff / t-online
Mehr «International»
Ein Artikel von
t-online

Angesichts fortwährender Angriffe aus dem nördlichen Nachbarland hat Israel am Samstagabend scharfe Warnungen in Richtung Libanon ausgesprochen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, er habe die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah gewarnt.

«Macht nicht den Fehler, in den Krieg einzusteigen. Das wäre der Fehler eures Lebens. Euer Einstieg in den Krieg wird das Schicksal des Libanons besiegeln.»

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant warnte: «Die Hisbollah spielt mit dem Feuer.»

Der grösste Teil der israelischen Luftwaffe sei nicht mehr mit dem Gazastreifen beschäftigt, betonte Galant. Die Flugzeugnasen seien nun nach Norden gerichtet.

«Die Bürger des Libanons müssen wissen, dass wenn Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah einen Fehler begeht, das Schicksal Beiruts wie das Schicksal Gazas sein könnte.»

Hisbollah-Chef: Setzen jetzt auch bewaffnete Drohnen ein

Die Hisbollah-Miliz im Libanon hält nach den Worten ihres Chefs Sajjed Hassan Nasrallah die Front zu Israel aktiv. In den vergangenen Tagen habe der bewaffnete Teil der Hisbollah neue Waffentypen eingesetzt und neue Ziele in Israel angegriffen. Nasrallah, der üblicherweise selten in der Öffentlichkeit auftritt, äussert sich bereits zum zweiten Mal binnen weniger Tage seit Beginn des Krieges im Gazastreifen Anfang Oktober.

«Es gab eine quantitative Verbesserung bei der Anzahl der Einsätze, der Grösse und der Anzahl der Ziele sowie eine Zunahme bei der Art der Waffen», sagt Nasrallah in einer Fernsehansprache. Zum ersten Mal seien bewaffnete Drohnen eingesetzt worden.

Ausserdem sei eine Rakete namens Burkan eingesetzt worden, deren Nutzlast zwischen 300 und 500 Kilogramm Sprengstoff liege. Diese Raketen haben eine Reichweite von etwa zehn Kilometer und werden vom mobilen Rampen abgeschossen, die auch auf kleinen Lastern und Pickups montiert sein können. Sie sind wesentlich kleiner als die Burkan-2-Raketen, die von den Houthi-Rebellen im Yemen eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um ballistische Waffen, die bis zu 1'000 Kilometer weit fliegen können.

Black smoke rises from an Israeli airstrike on the outskirts of Aita al-Shaab, a Lebanese border village with Israel in south Lebanon, Saturday, Nov. 4, 2023. The Lebanon-Israel border has been the si ...
Schwarzer Rauch nach einem Luftschlag der Israeli an der Südlibanesischen Grenze.Bild: keystone
epa10969582 Supporters and relatives of Lebanese militant group Hezbollah attend the funeral of Hezbollah fighter Mohammed Assaf, who was killed in southern Lebanon, in the southern suburb of Beirut,  ...
Verwandte eines Hisbollah-Kämpfers bei seiner Beerdigung, 11. November 2023.Bild: keystone

In sozialen Netzwerken wurden mehrere Videos verbreitet, die den Burkan-Angriff auf einen israelischen Armeeposten vor wenigen Tagen zeigen sollen. Ihre Authentizität kann aber unabhängig derzeit nicht geklärt werden.

Die Hisbollah habe zudem erstmals die nordisraelische Stadt Kirjat Schmona angegriffen und Vergeltung geübt für die Ermordung dreier Mädchen und ihrer Grossmutter Anfang des Monats. «Diese Front wird aktiv bleiben.» Seit dem überraschenden Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat sich die im Libanon einflussreiche Hisbollah wiederholt Scharmützel mit dem israelischen Militär geliefert - meist im Grenzgebiet.

Gefechte an der Grenze weiten sich aus

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober nach einem Massaker der Hamas in Israel und darauf folgenden Gegenangriffen Israels hat sich die Lage an der Grenze zum Libanon immer weiter zugespitzt. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.

Es kommt an der Grenze immer wieder zu Gefechten zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Dabei gab es auf beiden Seiten Tote, darunter auch Zivilisten. Die gegenseitigen Angriffe reichen dabei von Tag zu Tag tiefer in das jeweils andere Land.

Die Hisbollah hat Verbindungen zur islamistischen Hamas im Gazastreifen, gilt aber als deutlich einflussreicher und schlagkräftiger. Zudem gilt sie als wichtigster nichtstaatlicher Verbündeter des Irans und zählt zur selbst ernannten «Widerstandsachse», einer Front von Milizen mit dem Ziel, Irans Erzfeind Israel zu bekämpfen.

  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
40 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Vitai Lampada
12.11.2023 17:11registriert Dezember 2022
Die Methode ganze Städte in Syrien platt zu Bomben hat ja, soweit ich mich erinnere, der Hisbolla Verbündete Assad mit Russischer Hilfe eingeführt. In der Ukraine perfektioniert und in zahlreichen Städten von ZZ angewendet.
Wenn jetzt jeder nur auf Israel zeigt ist das unredlich und einseitig.
10817
Melden
Zum Kommentar
avatar
Pandabaer2
12.11.2023 17:49registriert Oktober 2021
Die Zündschnur des Flächenbrandes hat feuer gefangen.
Die Hisbolla will wie der Iran auch einen Flächenbrand und als oberstes Ziel die Auslöschung des Staates Israels und des lokalen Judentums. Andersdenkende und andersglaubende sind etwas das vernichtet werden muss gemäss ihrer Dokterie.
Ich hoffe einfach dass es nicht auch noch auf andere Länder ausserhalb des Nahen Ostens übergreift. Insbesondere Länder die in den letzten 20 Jahren viele Personen aus dieser Region integriert (oder es zumindest versucht haben) sind enorm gefährdet. Möge der Konflikt möglichst bald enden.
9211
Melden
Zum Kommentar
avatar
Meierli
12.11.2023 18:38registriert November 2019
Wobei sich der Hezbollah Chef nicht wirklich öffentlich gezeigt hat. Die Rede hielt er im Bunker und die wurde übertragen. Auch der sitzt in einem Keller unter einem Krankenhaus.
331
Melden
Zum Kommentar
40
Denkmal für Queen Elizabeth soll bis zu 52 Millionen kosten – das gefällt nicht allen

Gut zwei Jahre nach dem Tod von Elizabeth II. beginnt in London die Ausschreibung für eine Gedenkstätte für die Queen.

Zur Story