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Israel-Gaza-Krieg: Hamas übergibt sechs weitere Geiseln dem Roten Kreuz

epa10982678 Iranians soldiers take part in an anti-Israeli rally to show their solidarity with the people of Gaza at Enghelab Square in Tehran, Iran, 18 November 2023. Thousands of Israelis and Palest ...
Iranische Männer an einer Anti-Israel-Kundgebung in Teheran. Bild: keystone
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Hamas lässt sechs weitere Geiseln frei + Blinken fordert Schutz der Zivilisten in Gaza

Am 7. Oktober attackierte die Hamas Israel und ermordete 1200 Menschen. Israel reagierte mit Bombenangriffen und die Armee drang in den Gazastreifen ein. Alle News im Liveticker.
30.11.2023, 07:3430.11.2023, 22:19
Mehr «International»
  • Hamas-Terroristen haben am Samstag, 7. Oktober, einen beispiellosen Überraschungsangriff auf Israel durchgeführt und rund 1200 Zivilistinnen und Zivilisten sowie Soldaten massakriert. Es handelt sich um den grössten Massenmord an Juden seit dem Zweiten Weltkrieg.
  • Über 230 Israelis wurden nach Militärangaben in den Gazastreifen verschleppt und werden mutmasslich in unterirdischen Tunnelsystemen als Geiseln gehalten.
  • Die israelischen Streitkräfte (IDF) haben mit einer Offensive im Gazastreifen reagiert.
  • Seit dem 7. Oktober wurden bereits über 13'000 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet und verletzt, sagt das Hamas-Gesundheitministerium. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.
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22:16
Israels Armee: Hamas übergibt sechs weitere Geiseln dem Roten Kreuz
Die islamistische Hamas hat nach Angaben des israelischen Militärs eine weitere Gruppe von Geiseln dem Roten Kreuz übergeben. Es handle sich um sechs in den Gazastreifen entführte Israelis, teilte die Armee am Donnerstagabend mit. Sie seien nun auf dem Weg von Ägypten nach Israel. Zuvor waren bereits zwei Geiseln separat nach Israel gebracht worden. Unklar war zunächst, ob noch die Freilassung von weiteren Geiseln zu erwarten war. Medienberichten zufolge sollten am Donnerstag ursprünglich insgesamt zehn israelische Geiseln von der Hamas freigelassen werden.

Im Gegenzug war am Abend die Entlassung von dreimal so vielen palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen geplant. Palästinensischen Berichten zufolge sollte es sich um acht Frauen und 22 männliche Jugendliche im Alter von unter 19 Jahren handeln. Sollte die Hamas jedoch nur acht Israelis freilassen, könnte wohl auch die Zahl der freizulassenden Häftlinge geringer ausfallen.

Unklar war auch, ob die Feuerpause, die nach bisherigen Vereinbarungen am Freitagmorgen enden sollte, ein weiteres Mal verlängert werden würde. Unbestätigten Berichten zufolge sollen im Hintergrund Gespräche über eine Verlängerung laufen.

Nach der ursprünglichen Übereinkunft der Kriegsgegner soll die Waffenruhe auf maximal bis zu zehn Tage verlängert werden können, um die weitere Freilassung von Geiseln und palästinensischen Häftlingen zu ermöglichen. Da die Feuerpause am Freitagmorgen begann, könnte sie daher im Prinzip bis Montagmorgen andauern. Unklar war aber, ob die Hamas dafür, wie von Israel gefordert, täglich zehn weitere Geiseln freilassen kann und will. (sda/dpa)
22:11
Blinken fordert von Israel Schutz der Zivilisten im Gazastreifen
US Secretary of State Antony Blinken speaks during a press conference in Tel Aviv, Israel, Thursday, Nov. 30, 2023. Blinken on November 30 urged Israel to create safe zones for Palestinian civilians i ...
Bild: keystone
US-Aussenminister Antony Blinken hat die israelische Führung mit deutlichen Worten dazu aufgefordert, die Zivilisten im Gazastreifen zu schützen. «Die Art und Weise, wie Israel sich verteidigt, ist wichtig», sagte Blinken am Donnerstag bei einem Besuch in Israel. Es sei «zwingend erforderlich», dass sich Israel an das humanitäre Völkerrecht und die Regeln der Kriegsführung halte. Israel müsse vor der Wiederaufnahme grösserer Militäreinsätze humanitäre Pläne zum Schutz der Zivilbevölkerung vorlegen, die weitere Opfer auf ein Minimum reduzierten, forderte er. Das habe er auch bei seinem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu deutlich gemacht, sagte Blinken.

In den Plänen sollte etwa genau festgelegt werden, in welchen Gebieten Zivilisten im südlichen und zentralen Gazastreifen sicher seien. Die Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur wie von Krankenhäusern, Kraftwerken und Wasserversorgungsanlagen müsse vermieden werden. Sobald es die Bedingungen zuliessen, müssten Zivilisten auch die Möglichkeit haben, wieder in den Norden des Gazastreifens zurückkehren zu können, forderte er. Es dürfe keine dauerhafte Vertreibung innerhalb des Gazastreifens geben.

Blinken sagte weiter, Israel verfüge über eines der modernsten Militärs der Welt. «Es ist in der Lage, die von der Hamas ausgehende Bedrohung zu neutralisieren und gleichzeitig den Schaden für unschuldige Männer, Frauen und Kinder zu minimieren», sagte er. Israel habe «die Pflicht, dies zu tun». Letztlich sei dies nicht nur das Richtige, sondern liege auch in Israels Sicherheitsinteresse.

Netanjahu und die Mitglieder des Kriegskabinetts seien sich einig gewesen «über die Notwendigkeit dieses Vorgehens», sagte Blinken. Die Einzelheiten der laufenden Planungen seien erörtert worden. Die zahlreichen Todesopfer in der Zivilbevölkerung und die Vertreibung in dem Ausmass, wie man sie im nördlichen Gazastreifen gesehen habe, dürfe sich im Süden nicht wiederholen, mahnte er. (sda/dpa)
22:09
Sprecher: Israels Armee zur Wiederaufnahme der Kämpfe bereit
Das israelische Militär ist nach eigenen Angaben «jederzeit» zur Wiederaufnahme der Kämpfe mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen bereit. «Wir sind jederzeit bereit anzugreifen, auch heute Nacht», sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Donnerstag. Das Militär erwarte noch am Abend die Freilassung weiterer Geiseln, die im Rahmen der Vereinbarung zur Verlängerung der Feuerpause um einen Tag mit der Hamas freikommen sollten.

Am späten Nachmittag hatte die Hamas bereits zwei israelische Geiseln freigelassen. Medienberichten zufolge sollte am Abend die Freilassung von acht weiteren Verschleppten an das Rote Kreuz folgen. Die Übergabe verzögerte sich jedoch. Israelischen Medienberichten zufolge könnte ein Grund für die Verzögerung sein, dass die Geiseln an unterschiedlichen Orten im Gazastreifen festgehalten werden.

Die Hamas behauptete unterdessen, Israel weigere sich, die Leichen von drei getöteten Geiseln im Rahmen des Abkommens anzunehmen. Den Angaben nach soll es sich bei den Toten um eine Mutter sowie deren zehn Monate altes Baby und einen vier Jahre alten Sohn handeln. Nach Darstellung des militärischen Arms der Hamas sollen sie bei einem israelischen Angriff getötet worden sein. Hagari sagte am Abend, es gebe weiter keine Bestätigung zum Tod der drei Geiseln.

Ein von der Hamas am Abend veröffentlichtes Video, das den ebenfalls entführten Vater der Kinder zeigt, nannte Hagari «psychologischen Terror». Wann und unter welchen Bedingungen das Video entstanden war, war zunächst unklar.

Unterdessen erklärten die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen, dass sie bereit seien, ihr militärisches Vorgehen gegen Israel wieder aufzunehmen und auszubauen, falls es im Gazastreifen erneut zu Kämpfen kommen sollte. (sda/dpa)
18:06
Diplomatische Krise: Israel ruft Botschafterin aus Madrid zurück
epa10992231 Spanish Prime Minister Pedro Sanchez speaks during a joint press conference with Egyptian president following their meeting at the Ittihadia presidential Palace in Cairo, Egypt, 24 Novembe ...
Bild: keystone
Israel hat nach Kritik des spanischen Regierungschefs Pedro Sánchez am militärischen Vorgehen im Gazastreifen seine Botschafterin in Madrid zu Konsultationen nach Jerusalem zurückbeordert. Zudem wies Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Aussenminister Eli Cohen am Donnerstag an, die spanische Botschafterin in Israel für einen Protest gegen «beschämende» Äusserungen von Sánchez in das Aussenministerium einzubestellen, wie das Büro des Regierungschefs mitteilte.

Eine Einbestellung ist in der Diplomatie ein mittelschwerer Protest, der zwischen befreundeten Staaten jedoch eher selten ist. Der meist nur zeitweilige Rückruf eines Botschafters zu Konsultationen ist schon eine schärfere Form der Missbilligung.

Sánchez hatte in einem Interview mit dem staatlichen TV-Sender RTVE Israel erneut aufgefordert, beim Kampf gegen die islamistische Hamas im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht vorzugehen. «Angesichts der Bilder, die wir sehen, und der wachsenden Zahl an Menschen, insbesondere der Kinder, die sterben, habe ich ernsthafte Zweifel, dass sie das humanitäre Völkerrecht einhalten», sagte der Regierungschef der viertgrössten Volkswirtschaft der EU. Cohen bezeichnete die Äusserungen von Sánchez als «empörend». Israel wahre das internationale Recht.

Die Beziehungen zwischen Israel und Spanien sind schon seit längerem angespannt. Die Regierung in Jerusalem hatte mit grosser Verärgerung auf Kritik von Sánchez bei einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag am Grenzübergang Rafah vom Gazastreifen nach Ägypten an der hohen Zahl ziviler Opfer in dem Küstenstreifen reagiert. Am Sonntag war die spanische Botschafterin deshalb schon ein erstes Mal in das Aussenministerium in Jerusalem einbestellt worden. Israel warf Sánchez vor, den Hamas-Terror zu unterstützen. Daraufhin bestellte auch das spanische Aussenministerium die Botschafterin Israels in Madrid ein. (sda/dpa)
14:47
Blinken fordert von Israel Schritte gegen gewalttätige Siedler
US-Aussenminister Antony Blinken hat Israel aufgefordert, gewalttätige Siedler im Westjordanland zur Verantwortung zu ziehen.

Bei einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog am Donnerstag in Jerusalem habe Blinken deutlich gemacht, dass die «Spannungen im Westjordanland» deeskaliert werden müssten, teilte das US-Aussenministerium mit.
epa11003084 A handout photo made available by Israel's Government Press Office (GPO) shows Israeli President Isaac Herzog (R) during his meeting with US Secretary of State Antony Blinken (L) in T ...
Bild: keystone
Dazu müsse «Israel unverzüglich Schritte unternehmen, um Siedlerextremisten für die Gewalt gegen palästinensische Zivilisten zur Rechenschaft zu ziehen», hiess es weiter. Ähnlich habe sich Blinken in einem Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu geäussert. US-Präsident Joe Biden hatte gewalttätigen Siedlern zuletzt mit Einreisebeschränkungen in die USA gedroht.

Blinken und Herzog hätten auch über die anhaltenden Bemühungen um die Freilassung der verbleibenden Geiseln im Gazastreifen und über humanitären Hilfe für die Zivilbevölkerung gesprochen, hiess es weiter. Blinken traf bei seinem Besuch in Israel auch Netanjahu. Dabei habe Blinken deutlich gemacht, dass «es unbedingt notwendig sei, den humanitären und zivilen Schutzbedürfnissen im südlichen Gazastreifen Rechnung zu tragen, bevor dort militärische Operationen durchgeführt werden», so das US-Aussenministerium. Er habe betont, dass die USA sich weiterhin «für konkrete Schritte zur Förderung eines palästinensischen Staates einsetzen». (sda/dpa)
14:03
US-Aussenminister Blinken in Israel – Gespräche über Gaza-Zukunft
US-Aussenminister Antony Blinken will mit der israelischen Regierung über das weitere Vorgehen im Gazastreifen sprechen.

Zu Beginn eines Treffens mit dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog in Jerusalem sagte Blinken am Donnerstag, die Freilassung vieler Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas sei «eine sehr positive Entwicklung». Man hoffe auf eine Fortsetzung am Donnerstag. «Dies hat auch eine erhebliche Erhöhung der humanitären Hilfe für die unschuldigen Zivilisten im Gazastreifen ermöglicht, die sie verzweifelt brauchen.»
epa11003223 A handout photo made available by Israel's Government Press Office (GPO) shows Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu (R) during his meeting with US Secretary of State Antony Blink ...
Bild: keystone
Blinken sagte: «Dieser Prozess bringt Ergebnisse, das ist wichtig, und wir hoffen, dass er weitergehen kann». Blinken will nach US-Angaben auch die weiteren Schritte zur Gründung eines palästinensischen Staates besprechen sowie die Notwendigkeit, eine Ausweitung des Konfliktes zu verhindern.

Blinken traf am Donnerstag auch den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu
Wegen der sehr hohen Zahl ziviler Todesopfer im Gazastreifen sowie schwerer Zerstörungen in dem Küstenstreifen steht US-Präsident Joe Biden in seinem Land und auch in der eigenen Partei unter Druck. Die «Washington Post» berichtete, Biden fordere von Israel mehr Rücksicht auf Zivilisten bei einer erwarteten Fortsetzung der Kämpfe.

Blinken bekräftigte bei dem Treffen mit Herzog, die USA unterstützten Israels Recht auf Selbstverteidigung «und den Versuch sicherzustellen, dass der 7. Oktober sich nie wiederholt». Blinken äusserte sein Beileid für die Familien dreier Israelis, die am Morgen bei einem palästinensischen Anschlag in Jerusalem getötet worden waren. «Wir trauern um sie, so wie wir den Verlust jeden unschuldigen Lebens betrauern.»

Die USA sind der wichtigste Verbündete Israels, das nach der Terrorattacke der islamistischen Hamas vom 7. Oktober mit einer Bodenoffensive im Gazastreifen gegen die Organisation vorgeht. Es ist Blinkens dritter Besuch seit Konfliktbeginn.

Seit Freitag galt eine Feuerpause, während der in den Gazastreifen verschleppte Geiseln und palästinensische Gefangene aus Israel ausgetauscht wurden. Die Kampfpause wurde zunächst bis Freitagmorgen verlängert. (sda/dpa)
12:23
Weltklimakonferenz in Dubai beginnt mit Schweigemoment für Gaza
COP28 President Sultan al-Jaber speaks during the opening session at the COP28 U.N. Climate Summit, Thursday, Nov. 30, 2023, in Dubai, United Arab Emirates. (AP Photo/Peter Dejong)
Bild: keystone
In Dubai hat die diesjährige Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen mit einem Moment des Schweigens begonnen.

Der Präsident der vergangenen Klimakonferenz, der Ägypter Samih Schukri, eröffnete am Donnerstag das Treffen und rief das Plenum auf, in Gedenken an die Opfer des Gaza-Kriegs sowie einen verstorbenen renommierten Klimaforscher und Begleiter der Klimakonferenzen, Saleemul Huq, kurz aufzustehen und innezuhalten.

Wie Ägypten, Gastgeber der Vorjahreskonferenz, stehen die Emirate in der Kritik wegen der Lage der Menschenrechte. Rechte auf freie Meinungsäusserung und Versammlungsfreiheit sind der US-Organisation Freedom House zufolge massiv beschnitten. Zudem gibt es Berichte über den Ausbau der umfassenden Überwachung, sowohl im Internet wie auch im öffentlichen Raum, etwa durch Gesichtserkennungstechnik. Die Überwachungstechnik in den Emiraten gilt als so fortgeschritten wie in nur wenigen anderen Ländern der Welt. (sda/dpa)
7:31
Mindestens zwei Tote bei Anschlag in Jerusalem – Zwei Attentäter tot
Zwei mutmasslich palästinensische Attentäter haben am Donnerstag an einer Bushaltestelle in Jerusalem das Feuer auf Menschen eröffnet. Zwei Personen seien getötet worden, teilte der Polizeichef Jerusalems, Doron Turgeman, vor Journalisten mit. Die beiden Attentäter, die mit einem Fahrzeug zum Tatort kamen, seien von Soldaten und einem bewaffneten Zivilisten erschossen worden. Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom wurden weitere Menschen verletzt, darunter mehrere schwer. Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge am Stadteingang. Nach israelischen Medienberichten stammten die Attentäter aus dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems. (sda/dpa)
epa11002980 Medical staff remove work in the area of a shooting attack at the entrance of Jerusalem, 30 November 2023. Following an attack by two Palestinian shooters, who also died on the scene, at t ...
Bild: keystone
7:21
Israel erhält Liste: Weitere Geiseln sollen freikommen
Israel hat kurz vor Fristende der Feuerpause im Gaza-Krieg eine Liste mit den Namen weiterer Geiseln erhalten, die an diesem Donnerstag freikommen könnten. Eine Liste von Frauen und Kindern sei gemäss der Vereinbarung übergeben worden, daher werde die Feuerpause fortgesetzt, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Donnerstagmorgen mit. Das im Konflikt vermittelnde Katar und die islamistische Hamas bestätigten die Verlängerung der Pause. Sie gelte für Donnerstag.

Die Unterhändler hatten bis zur letzten Minute verhandelt. Das Kriegskabinett habe am Vorabend einstimmig beschlossen, dass die Kämpfe sofort wieder aufgenommen würden, wenn nicht bis Donnerstagmorgen 7.00 Uhr eine Liste, wie vereinbart, vorgelegt werde, erklärte das Büro des israelischen Regierungschefs. Am Morgen sei dann die Liste mit Frauen und Kindern eingegangen, hiess es. (sda/dpa)
6:45
Hamas und Katar bestätigen Verlängerung der Feuerpause im Gaza-Krieg
Die islamistische Hamas hat eine Verlängerung der Feuerpause im Gaza-Krieg bestätigt. Die Terrororganisation erklärte am Donnerstagmorgen, man habe sich auf einen siebten Tag geeinigt. Demnach wird die Feuerpause zunächst nur für diesen Donnerstag verlängert. Dies bestätigte auch der Sprecher des katarischen Aussenministeriums, Majed Al-Ansari. Man habe sich darauf geeinigt, die humanitäre Feuerpause um einen weiteren Tag, diesen Donnerstag, zu verlängern «unter den bestehenden Bedingungen». Demnach müssten alle militärischen Aktivitäten in Gaza eingestellt bleiben und die Einfuhr von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen weiter ermöglicht werden.
5:57
Einigung in letzter Minute: Feuerpause im Gaza-Krieg wird fortgesetzt
Die Feuerpause im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas wird verlängert. Das gab das israelische Militär am Donnerstagmorgen unmittelbar vor Ablauf der Frist bekannt. Damit könnten weitere in den Gazastreifen verschleppte Geiseln freikommen und noch mehr humanitäre Hilfe in das abgeriegelte Küstengebiet am Mittelmeer gelangen. «In Anbetracht der Bemühungen der Vermittler, den Prozess der Geiselbefreiung fortzusetzen, und vorbehaltlich der Bedingungen des Abkommens, wird die operative Pause fortgesetzt», teilte die israelische Armee auf Telegram mit.

Die Feuerpause galt seit vergangenem Freitag, 06:00 Uhr MEZ. Seither wurden von der islamistischen Hamas rund 100 in den Gazastreifen verschleppte Geiseln gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen ausgetauscht. Die zwischen Israel und der Hamas vereinbarte Kampfpause war zuletzt um zwei Tage verlängert worden. Nach der ursprünglichen Übereinkunft soll die Pause auf maximal bis zu zehn Tage verlängert werden können.

Die Terrororganisation Hamas hatte am Mittwoch weitere 16 Geiseln freigelassen. Es handelte sich wie schon in den Tagen zuvor um zehn Israelis, teilte die israelische Armee am Mittwoch mit. Im Gegenzug setzte Israel eine weitere Gruppe von 30 Palästinensern aus israelischen Gefängnissen auf freien Fuss, wie die israelische Gefängnisbehörde in der Nacht zum Donnerstag mitteilte. (sda/dpa)
2:10
US-Militär schiesst im Roten Meer Drohne iranischer Bauart ab
Ein Zerstörer der US-Marine hat im Roten Meer erneut eine Drohne abgeschossen, die nach amerikanischen Angaben aus einem von Huthi-Rebellen kontrollierten Gebiet im Jemen gestartet worden sein soll. Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs teilte am Mittwochabend (Ortszeit) mit, der Zerstörer «USS Carney» habe die unbemannte Drohne iranischer Bauart im südlichen Roten Meer abgefangen. Die Zielsetzung sei unklar, doch die Drohne habe sich auf das Kriegsschiff zubewegt. Der US-Zerstörer habe zum Zeitpunkt des Abschusses zwei amerikanische Schiffe begleitet, die militärische Ausrüstung in die Region transportierten. Bei dem Vorfall seien keine US-Kräfte verletzt worden, auch sei es nicht zu Schäden an den Schiffen gekommen.

In den vergangenen Wochen hatte es bereits ähnliche Vorfälle im Zusammenhang mit Huthi-Rebellen im Roten Meer gegeben. Die vom Iran unterstützten Rebellen hatten 2014 weite Teile des Jemens förmlich überrannt und kontrollieren heute grosse Gebiete im Norden samt der Hauptstadt Sanaa. Seit dem Beginn des Krieges Israels gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen haben Angriffe Iran-naher Gruppen auf US-Kräfte im Nahen Osten zugenommen. Dies nährt Sorgen vor einer noch grösseren Eskalation in der Region. (sda/dpa)
2:07
Guterres fordert «echten humanitären Waffenstillstand»
Eine Verlängerung der Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gaza-Krieg reicht nach Ansicht von UN-Generalsekretär António Guterres nicht aus. Er fordert einen «echten humanitären Waffenstillstand». Auf der Plattform X schrieb Guterres am Mittwochabend: «Es laufen Verhandlungen über eine Verlängerung der Feuerpause – was wir sehr begrüssen –, aber wir brauchen einen echten humanitären Waffenstillstand.» In den vergangenen Tagen hätten die Menschen «im besetzten Palästinensergebiet und in Israel in so viel Dunkelheit endlich einen Funken Hoffnung und Menschlichkeit gesehen», schrieb Guterres.

Die nach bisheriger Vereinbarung bis Donnerstagmorgen befristete Feuerpause habe die Bereitstellung von Hilfe für den Gazastreifen verbessert. Doch die Menge der Hilfe reiche nach wie vor nicht aus, um den enormen Bedarf von mehr als zwei Millionen Menschen zu decken, schrieb Guterres. Zivilisten benötigten einen kontinuierlichen Fluss lebensrettender humanitärer Hilfe in das und im gesamten Gebiet.



Guterres fügte in einem weiteren Post hinzu, es gebe «zahlreiche Berichte über sexuelle Gewalt während der abscheulichen Terroranschläge der Hamas am 7. Oktober». Diese müssten energisch untersucht und strafrechtlich verfolgt werden. «Geschlechtsspezifische Gewalt muss verurteilt werden. Jederzeit. Überall», schrieb Guterres. Er forderte zudem, Zivilisten, darunter Personal der Vereinten Nationen, müssten geschützt werden. (sda/dpa)
1:41
Israel hat erneut 30 palästinensische Häftlinge freigelassen
Israel hat eine weitere Gruppe von Palästinensern aus israelischen Gefängnissen im Gegenzug für die Freilassung israelischer Geiseln auf freien Fuss gesetzt. Alle 30 Häftlinge seien aus verschiedenen Gefängnissen entlassen worden, teilte die israelische Gefängnisbehörde in der Nacht zum Donnerstag mit. Die islamistische Hamas liess zuvor am Mittwoch 16 Geiseln aus dem Gazastreifen frei.

Unterdessen berichtete der Rote Halbmond in der Nacht zum Donnerstag im Westjordanland von Zusammenstössen von Menschen, die auf die Heimkehr der in Israel freigelassenen Palästinenser warteten, mit Soldaten. Dabei soll es Verletzte gegeben haben. Israel will offensichtlich unterbinden, dass es erneut zu grösseren Jubelfeiern kommt, bei denen vor wenigen Tagen auch Hamas-Fahnen geschwenkt worden waren. (sda/dpa)
22:23
Armee: Hamas übergibt weitere Gruppe von Gaza-Geiseln an Rotes Kreuz
Die islamistische Hamas hat eine sechste Gruppe von Geiseln im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg dem Roten Kreuz übergeben. Es handle sich wie schon in den Tagen zuvor um zehn Israelis, teilte die israelische Armee am Mittwoch mit. Darunter seien drei Deutsche, die auch den israelischen Pass haben, sowie jeweils ein Doppelstaatler aus den USA und aus den Niederlanden, erklärte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Aussenministeriums. Zusätzlich seien auch zwei Russinnen und vier Thailänder aus Gewalt der Hamas freigelassen worden.

Im Gegenzug würden 16 palästinensische Minderjährige und 14 palästinensische Frauen aus israelischen Gefängnissen freigelassen, sagte der Al-Ansari. Ob die Feuerpause, die nach bisherigen Vereinbarungen am Donnerstag enden könnte, ein zweites Mal verlängert werden würde und somit weitere Austausche ermöglicht würden, war zunächst unklar. Katar sei zuversichtlich, dass die Fortschritte der vergangenen Tage aufrechterhalten werden könnten und dass eine weitere Verlängerung möglich sei.

Schon früher am Mittwoch hatte die Hamas nach eigenen Angaben zwei russische Geiseln an das Rote Kreuz übergeben. Diese beiden Verschleppten seien aufgrund von Bemühungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin freigekommen, betonte die Hamas. Sie sollten vom Roten Kreuz an Vertreter des russischen Aussenministeriums übergeben werden. Diese Freilassungen sowie die eines Russen bereits am Sonntag und der vier Thailänder am Mittwoch sind nicht Teil der Vereinbarung zum Austausch zwischen Israel und der Hamas.
(sda/dpa)
epa11000272 Israeli hostage Ditza Heiman is seen in an ambulance after getting out from an Israeli army helicopter at Sheba Medical Center in Tel HaShomer neighborhood in Ramat Gan, Israell 28 Novembe ...
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21:22
Israelische Armee: Drei Bewaffnete im Gazastreifen getötet
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben trotz der geltenden Feuerpause am Mittwoch im Gazastreifen drei bewaffnete Palästinenser getötet. Die Männer seien eine Bedrohung für die israelischen Soldaten gewesen, teilte Armee-Sprecher Daniel Hagari am Mittwoch ohne Nennung weiterer Einzelheiten mit. Aus dem Gazastreifen hiess es aus Sanitäterkreisen, im Norden des Küstenstreifens seien zwei Tote und ein Verletzter geborgen worden. Augenzeugenberichten zufolge seien sie aber unbewaffnet gewesen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Schon am Vortag hatte es trotz der vereinbarten Kampfpause und dem täglichen Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge einen Schusswechsel im nördlichen Gazastreifen gegeben. Beide Seiten hatten sich daraufhin eine Verletzung der Feuerpause vorgeworfen. Am Dienstagabend waren dennoch wie vereinbart zehn israelische Geiseln gegen 30 palästinensische Häftlinge ausgetauscht worden.

Die seit Freitag geltende Feuerpause in dem mehr als sieben Wochen dauernden Konflikt könnte noch bis Donnerstagmorgen dauern. Für eine weitere Verlängerung liefen intensive Verhandlungen unter Vermittlung des Golfemirats Katar und Ägyptens. (sda/dpa)
18:11
USA: Hamas-Gefahr entbindet Israel nicht von Schutz der Zivilisten
Die Vereinigten Staaten haben Israel im Gaza-Krieg eindringlich zum Schutz von Zivilisten aufgefordert. «Wir wissen, dass die Hamas weiterhin Zivilisten als menschliche Schutzschilde einsetzt, um palästinensische Zivilisten gezielt und grausam in Gefahr zu bringen», sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield am Mittwoch im Weltsicherheitsrat in New York. «Dies mindert jedoch nicht die Verantwortung Israels, Zivilisten im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu schützen.» Die Diplomatin betonte dabei, dass Israel sich gegen den Terror der Hamas verteidige, der den Krieg erst ausgelöst habe.

Thomas-Greenfield zeigte sich zudem «zutiefst beunruhigt» über den starken Anstieg der Gewalt extremistischer israelischer Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland und eine Ausweitung des Konflikts. «Die Vereinigten Staaten möchten keinen Konflikt im Libanon sehen, da eine Eskalation schwerwiegende Auswirkungen auf den Frieden und die Sicherheit in der Region sowie auf das Wohlergehen des libanesischen Volkes hätte.» Die Botschafterin betonte, dass nur eine Zweistaatenlösung Frieden in die Region bringen könne. (sda/dpa)
14:06
Nach Debatte um Preis: Otoo distanziert sich von Israel-Boykott
In einer Debatte um ihre Unterstützung für einen kulturellen Israel-Boykott hat sich Autorin und Bachmann-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo von einer vor Jahren unterschriebenen Petition distanziert.

«Ich würde einen solchen Aufruf heute nicht mehr unterzeichnen», schreibt die Schriftstellerin in einem Statement, das ihr Verlag S. Fischer in Frankfurt verbreitete.

Darin teilte sie am Mittwoch weiter mit, dass sie den ihr ursprünglich zugedachten Peter-Weiss Preis der Stadt Bochum infolge der Diskussionen um die Petitionsunterzeichnung nicht annehmen werde. «Ich möchte weder die Jury, noch die Stadt Bochum noch den Namen von Peter Weiss mit den Vorwürfen gegen mich und die ausgelöste Debatte in Verbindung wissen», begründete Otoo. Sie regte an, das Preisgeld stattdessen an eine gemeinnützige Organisation zu stiften.

Sie habe die Petition von «Artists for Palestine UK» vor rund acht Jahren unterschrieben und sich damals «solidarisch mit dem gewaltlosen Widerstand Kulturschaffender in Palästina positionieren wollen», schrieb Otoo in ihrer Stellungnahme. Sie bemühe sich nun darum, ihren Namen von der Liste zu entfernen. «Ich bin immer, und erst recht hier in Deutschland, für den Austausch», betonte sie. Dabei brauche es auch Platz für Dissens, «um gemeinsam um Verständigung zu ringen», so Otoo. «Deshalb bin ich dankbar, wenn ich auf meine Fehler hingewiesen werde.»

Otoo, die in Berlin lebt und 2016 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet worden war, positionierte sich in ihrer Stellungnahme zudem deutlich gegen Antisemitismus und drückte den Angehörigen der Opfer des Hamas-Massakers vom 7. Oktober ihr tief empfundenes Beileid aus. «Mein Entsetzen und meine Abscheu über die fürchterliche Gewalt der Hamas war und ist eindeutig.» (sda/dpa)
12:11
Erdogan nennt Netanjahu «Schlächter von Gaza»
epa10981217 Turkish President Recep Tayyip Erdogan looks on during a press conference with German Chancellor Scholz, at the Federal Chancellery in Berlin, Germany, 17 November 2023. Erdogan is visitin ...
Bild: keystone
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu persönlich zum Verantwortlichen für die Toten im Gazastreifen erklärt.

«Netanjahu, der eine der grössten Gräueltaten des letzten Jahrhunderts begangen hat, ist bereits als Schlächter von Gaza in die Geschichte eingegangen», sagte Erdogan am Mittwoch in Ankara. Dieser «Schandfleck» hafte nicht nur an Netanjahu, sondern auch jenen, die ihn bedingungslos unterstützt hätten.

Israel hatte den Gazastreifen angegriffen, nachdem die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober mehr als 1200 Menschen getötet und etwa 240 Geiseln aus Israel in den Gazastreifen verschleppt hatte. Israels erklärtes Ziel ist es, die Führung und die militärischen Fähigkeiten der Hamas zu zerstören.

Nach Angaben der Hamas kamen in dem Krieg bislang mehr als 14'800 Menschen im Gazastreifen ums Leben, rund 36'000 wurden verletzt. Weitere 7000 gelten demnach als vermisst. Die von den Behörden im Gazastreifen genannten Opferzahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Erdogan sagte, die Aussagen der israelischen Regierung liessen nicht darauf hoffen, dass die aktuelle Feuerpause in einen langfristigen Waffenstillstand münden werde. Netanjahu hatte in einem am Dienstag veröffentlichten Interview das Ziel der militärischen Zerstörung der islamistischen Hamas im Gazastreifen bekräftigt, sobald die derzeitige Feuerpause beendet ist. (sda/dpa)
09:27
Militäreinsatz Israels in Dschenin
Palestinians look at the aftermath of an Israeli military raid on Jenin refugee camp in the West Bank on Wednesday, Nov. 29, 2023. (AP Photo/Majdi Mohammed)
Bild: keystone
Bei einem grösseren israelischen Militäreinsatz in der Stadt Dschenin im nördlichen Westjordanland sind nach Medienberichten mehrere Menschen verletzt worden.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete am Mittwoch, israelische Soldaten blockierten in der Stadt ein Spital. Augenzeugen zufolge kontrollierten sie auch Krankenwagen. Wafa berichtete ausserdem, die Armee habe mit Bulldozern Infrastruktur in Dschenin zerstört und ein Haus mit Raketen angegriffen.

Der Präsident der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, Christos Christou, schrieb in der Nacht zu Mittwoch bei X, vormals Twitter, er befinde sich in einem Spital in Dschenin und könne dies wegen einer israelischen Blockade nicht verlassen. «Keiner der verletzten Patienten kann in das Spital kommen und wir können nicht zu diesen Menschen gelangen», sagte er. «Es gibt nichts Schlimmeres für einen Arzt, als zu wissen, dass es dort Menschen gibt, die unsere Hilfe brauchen, und sie nicht bekommen.»

Ein israelischer Armeesprecher sagte lediglich, die Soldaten seien für einen «Anti-Terror-Einsatz» in Dschenin. Die Stadt gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Auch in dem örtlichen Flüchtlingsviertel kommt es immer wieder zu Razzien der israelischen Armee. Israel wirft militanten Gruppierungen vor, Kliniken und Krankenwagen für Terrorziele zu missbrauchen. (sda/dpa)
5:40
Schweiz tritt Taskforce gegen Hamas-Finanzierung bei
Die Schweiz engagiert sich in einer internationalen Taskforce gegen die Finanzierung der Hamas. Die «Counter Terrorist Financing Taskforce – Israel» (CTFTI) wurde nach der Terrorattacke der Hamas auf Israel gegründet, wie die USA bereits am Montag mitgeteilt hatten.

Die CTFTI soll unter anderem Efforts zur Bekämpfung internationaler Finanzflüsse an die Hamas zusammenfassen und stärken, wie aus der Mitteilung des US-Finanzministeriums hervorging. Zu den Mitgliedern der Taskforce gehören demnach auch Australien, Kanada, Estland, Frankreich, Deutschland, Israel, Liechtenstein, Luxemburg, die Niederlande, Neuseeland, Grossbritannien und die USA. Die Tamedia-Titel berichteten hierzulande am Mittwoch als erstes über den Schweizer Beitritt zur CTFTI.

In der Taskforce sind die Behörden zur Geldwäschebekämpfung der genannten Länder involviert, wie es in der Mitteilung hiess. Die sogenannten «Financial Intelligence Units» (FIU). In der Schweiz ist das die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS), die zum Bundesamt für Polizei (Fedpol) gehört. Auf deren Website war bis am Mittwochmorgen keine Mitteilung zum CTFTI-Beitritt zu finden.
3:09
Berichte: Israel erhält weitere Geisel-Liste für Freilassung
Israel hat laut Medienberichten von der Terrororganisation Hamas eine weitere Liste mit Namen von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln erhalten, die an diesem Mittwoch freigelassen werden sollen. Das berichteten die Zeitungen «Times of Israel» und «Haaretz» am frühen Mittwochmorgen unter Berufung auf das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Wie viele Geiseln freigelassen werden könnten, blieb unklar. Den Berichten zufolge wurden die betroffenen Familien der Geiseln informiert.

Es wäre die sechste Geisel-Gruppe, die während der seit Freitag geltenden Kampfpause aus der Gewalt der Islamisten freikäme. Bislang hat die Hamas 81 Israelis und Ausländer im Austausch für 180 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen freigelassen. Unter den mehrheitlich israelischen Geiseln waren bislang elf mit deutsch-israelischer Doppelstaatsbürgerschaft. (sda/dpa)
2:18
G7 fordern Freilassung aller Geiseln und Verlängerung der Kampfpause
Die G7-Staaten wirtschaftsstarker Demokratien haben «die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln» aus dem Gazastreifen gefordert. Zudem unterstütze die Gruppe eine Verlängerung der Kampfpause, hiess es in einer gemeinsamen Erklärung, die das US-Aussenministerium am späten Dienstagabend (Ortszeit) veröffentlichte. Darüber hinaus betonten die G7 das Recht Israels, sich in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht zum Schutz vor einer Wiederholung der Ereignisse vom 7. Oktober zu verteidigen.

Während der seit Freitag geltenden Kampfpause kamen 81 Menschen aus der Gewalt der Hamas im Austausch für 180 in Israel inhaftierte Palästinenser frei. Die von den USA, Ägypten und Katar vermittelte Vereinbarung sei auch wichtig, um die Menschen im Gazastreifen weiter mit humanitärer Hilfe zu versorgen, hiess es in der Erklärung der Gruppe um Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Grossbritannien und den USA weiter. Die G7 zeigten sich der Erklärung zufolge weiter überzeugt von einer Zweistaatenlösung, die es «Israelis und Palästinensern ermöglicht, unter einem gerechten, langanhaltenden und sicheren Frieden zu leben». (sda/dpa)
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US-Regierung: Arbeiten an weiterer Verlängerung der Feuerpause
Die US-Regierung setzt sich für eine weitere Verlängerung der Feuerpause im Gaza-Krieg ein. «Wenn es längere Pausen gibt, die über diese zwei Tage hinausgehen, dann wissen Sie, dass wir dafür sind, und wir werden weiter daran arbeiten», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Dienstag. Die US-Regierung wolle, dass alle von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln freikommen. Daher werde man weiter mit Israel, Katar und Ägypten zusammenarbeiten, um zu sehen, ob die Pausen weiter ausgedehnt werden könnten.

Die am Freitagmorgen begonnene zunächst viertägige Feuerpause war unter den bislang geltenden Bedingungen um zwei Tage verlängert worden. Damit könnte sie bis Donnerstagmorgen dauern. Ob sie danach erneut verlängert werden würde, war zunächst unbekannt. Im Hintergrund gab es allerdings Bemühungen um eine Ausweitung.

Die US-Regierung hoffe ausserdem darauf, dass künftig noch mehr Geiseln mit US-Staatsbürgerschaft freikommen, sagte Kirby. Bisher ist ein vier Jahre altes US-amerikanisches Mädchen, das die Ermordung seiner Eltern beim Hamas-Massaker in Israel miterlebt hat, unter den freigelassenen Geiseln gewesen. Die US-Regierung geht davon aus, dass sich noch zwei weitere Frauen mit US-Staatsbürgerschaft unter den festgehaltenen Menschen befinden. Weitere sieben US-Staatsbürger gelten als vermisst – es ist nicht klar, ob alle von ihnen unter den Geiseln sind.

«Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Hamas versucht, ein Spielchen mit den Amerikanern zu treiben», sagte Kirby auf die Frage, ob es einen Grund dafür gebe, dass bisher nicht mehr US-Geiseln freigelassen worden sind. «Erstens ist die Gruppe der Amerikaner ziemlich klein. Und die Gruppe der Amerikaner, die jetzt infrage kommt, Frauen und Kinder, ist noch kleiner.» (sda/dpa)
epa10998000 National Security Council (NSC) Coordinator for Strategic Communications John Kirby participates in a news conference during which he faced questions on the situation in Israel and Gaza, i ...
Bild: keystone
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