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US-Ticker: Trump droht US-Konzern Apple mit Zöllen

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US-Richterin stoppt Trumps Vorgehen gegen Harvard +++ Trump droht Apple mit Zöllen

Unter Präsident Trump bleibt kaum ein Stein auf dem anderen. Hier findest du die aktuellen Entwicklungen rund um seine zweite Amtszeit.
23.05.2025, 14:3223.05.2025, 18:49
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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump wurde am 20. Januar 2025 als neuer US-Präsident vereidigt. Seither ist ein beispielloser Staatsabbau und -umbau im Gange. Es kam zu zahlreichen Kündigungen und Entlassungen. Noch ist unklar, welche dieser Schritte überhaupt gesetzeskonform sind, vielerorts laufen Gerichtsverfahren.
  • Bei den Entlassungen spielte Elon Musks Kostensenkungs-Gremium DOGE eine grosse Rolle. Der Tech-Milliardär nimmt – ohne selbst gewählt worden zu sein – viel Einfluss auf die US-Politik. Zuletzt sank dieser jedoch, weil Musk in der Bevölkerung und Teilen der Regierung zunehmend unpopulär wurde.
  • Trump hat in seinen ersten Amtswochen zahlreiche, teils kontroverse Beschlüsse in Auftrag gegeben. Dazu gehört zum Beispiel die Begnadigung sämtlicher Kapitol-Angreifer oder das erbarmungslose Vorgehen gegen illegale Migranten. Wirtschaftspolitisch haben Trumps extreme Zolldrohungen sowohl national als auch international für grosse Verwerfungen an den Märkten gesorgt.
  • Auch aussenpolitisch erleben die USA unter Trump einen Kurswechsel. Der 78-Jährige nähert sich Russland an, und setzt die Ukraine und die langjährigen europäischen NATO-Verbündeten unter Druck. Zwischenzeitlich hatte Trump aber auch den Ton gegenüber Wladimir Putin verschärft. Ein kürzliches Telefonat zwischen den beiden soll neue Friedensverhandlungen zur Folge haben.

Der Liveticker

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18:48
US-Richterin stoppt Trumps Vorgehen gegen Harvard
Eine Bundesrichterin hat dem Vorhaben der US-Regierung, ausländische Studierende von der Eliteuniversität Harvard auszuschliessen, vorerst einen Riegel vorgeschoben. Eine von der Richterin verhängte vorläufige einstweilige Verfügung hindert die Regierung daran, der Universität zu verbieten, weiterhin über ein spezielles Bundesprogramm Studierende aus dem Ausland aufzunehmen.

Die Universität hatte nur wenige Stunden vor der Entscheidung der Richterin Klage gegen den Schritt der US-Regierung vor einem Bundesgericht eingereicht.
Darin warf sie der Regierung von US-Präsident Donald Trump vor, die Hochschule mit einer rechtswidrigen Vergeltungsmassnahme unter Druck setzen zu wollen. Die Entscheidung der Richterin dürfte nur der erste Schritt in einem langen Rechtsstreit sein. Es handelt sich hierbei nicht um ein finales Urteil.
Water flows down the Charles River near Harvard University, in background. Tuesday, April 15, 2025, in Cambridge, Mass. (AP Photo/Charles Krupa)
Harvard-Subway-Shooting
Bild: keystone
Richterin Allison D. Burroughs ist zu dem Schluss gekommen, dass die Eliteuniversität nachgewiesen habe, dass die Anordnung der Regierung einen «unmittelbaren und irreparablen Schaden» für Harvard bedeute. Das geht aus der Verfügung hervor. Burroughs hatte nach der Einreichung der Klage sofort eine Anhörung angeordnet. (sda/dpa)
14:30
Trump droht auch Apple mit Zöllen
US-Präsident Donald Trump droht dem US-Konzern Apple mit Zöllen. Der Beitrag auf Trumps Social-Media-Plattform Truth Social im Wortlaut:

«Ich habe Tim Cook von Apple schon vor langer Zeit mitgeteilt, dass ich erwarte, dass die iPhones, die in den Vereinigten Staaten von Amerika verkauft werden, auch in den Vereinigten Staaten hergestellt und gebaut werden – nicht in Indien oder sonst irgendwo. Sollte dies nicht der Fall sein, muss Apple einen Zoll von mindestens 25 % an die USA zahlen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit in dieser Angelegenheit!»

(rbu)
14:13
Trump droht EU mit 50-Prozent-Zöllen ab 1. Juni
US-Präsident Donald Trump hat der Europäischen Union mit Zöllen in Höhe von 50 Prozent gedroht. Diese sollen bereits ab dem 1. Juni gelten, empfiehlt er auf seiner Plattform Truth Social.

«Unsere Gespräche mit ihnen führen zu nichts», schreibt er. Es sei ein schwieriger Umgang mit der EU gewesen, da es das Hauptziel gewesen sei, die USA auszunutzen. «Ihre mächtigen Handelsbarrieren, Mehrwertsteuern, absurden Unternehmensstrafen, nicht-monetären Handelsbarrieren, Währungsmanipulationen, unfairen und ungerechtfertigten Klagen gegen amerikanische Unternehmen und vieles mehr haben zu einem Handelsdefizit mit den USA von über 250 Millionen Dollar pro Jahr geführt», führt er aus. Dieser Betrag sei nicht akzeptabel. (t-online)
President Donald Trump arrives on the South Lawn of the White House, Thursday, May 22, 2025, in Washington, after attending a crypto dinner at Trump National Golf Club Washington DC. (AP Photo/John Mc ...
Bild: keystone
6:58
Annnäherung im Handelsstreit zwischen den USA und China
Im Handelsstreit zwischen den USA und China hat es eine weitere Annäherung gegeben. Zwei hochrangige Diplomaten beider Länder hätten am Donnerstag miteinander telefoniert, erklärten Peking wie auch Washington.

In einer am Freitagmorgen vom chinesischen Aussenministerium veröffentlichten Erklärung hiess es, US-Vize-Aussenminister Christopher Landau und Chinas Vize-Aussenminister Ma Zhaoxu hätten «einen Meinungsaustausch über die Beziehungen zwischen China und den USA und wichtige Fragen von gemeinsamem Interesse» geführt.

«Die beiden Seiten kamen überein, die Kommunikation fortzusetzen», hiess es weiter aus Peking. Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt.

Aus dem US-Aussenministerium hiess es zu dem Telefonat, die beiden Diplomaten hätten «ein breites Spektrum von Themen von beiderseitigem Interesse» erörtert. Sie seien sich einig gewesen, dass es wichtig sei, «die Kommunikationswege offenzuhalten», erklärte die Sprecherin des US-Aussenministeriums, Tammy Bruce. Beide Vertreter hätten zudem «die Bedeutung der bilateralen Beziehungen für die Menschen beider Länder und die Welt» gewürdigt.
20:59
Ausländer dürfen nicht in Harvard studieren
Die US-Regierung will die Elite-Universität Harvard daran hindern, internationale Studierende aufzunehmen. Heimatschutzministerin Kristi Noem habe entsprechende Schritte eingeleitet, teilte ihr Ministerium in Washington mit. Künftig dürfte die Universität im Rahmen eines speziellen Bundesprogramms keine neuen Studierenden aus dem Ausland mehr aufnehmen, hiess es in der Mitteilung. Bereits eingeschriebene Studierende aus dem Ausland müssten sich demnach an anderen Hochschulen einschreiben – andernfalls verlören sie ihren Aufenthaltsstatus in den USA.

Damit Bildungseinrichtungen in den USA internationale Studierende aufnehmen dürfen, benötigen sie eine spezielle Zertifizierung im Rahmen eines Bundesprogramms, das vom Heimatschutzministerium verwaltet wird. Diese Zertifizierung will das Ministerium Harvard entziehen. Ob und in welchem Umfang der Entzug rechtlich Bestand haben wird, ist unklar.

Die Massnahme ist Teil eines anhaltenden Konflikts zwischen der Regierung von US-Präsident Donald Trump und Hochschulen, denen sie eine linksliberale Ausrichtung vorwirft. Anders als andere Universitäten widersetzt sich Harvard weitreichenden politischen Vorgaben aus Washington – etwa zu Zulassungsverfahren, Diversitätsprogrammen und Personalentscheidungen. Die Hochschule geht juristisch dagegen vor.
FILE - People walk between buildings, Dec. 17, 2024, on the campus of Harvard University in Cambridge, Mass. (AP Photo/Steven Senne, File)
Education Trump Harvard
Bild: keystone
Im Zuge des Streits hat die Regierung der Elite-Universität im Bundesstaat Massachusetts bereits Fördermittel in Milliardenhöhe gestrichen oder eingefroren. Zur Begründung hiess es unter anderem, Harvard sei nicht entschieden genug gegen Antisemitismus auf dem Campus vorgegangen. Angesichts der finanziellen Einschnitte hatte Harvard-Präsident Alan Garber zuletzt angekündigt, auf ein Viertel seines Gehalts zu verzichten.

Für viele US-Hochschulen sind die Einnahmen internationaler Studierender ein wichtiger Teil des Budgets – auch weil diese oft deutlich höhere Studiengebühren zahlen als inländische Studierende. (sda/dpa)
6:49
Jodie Foster bezeichnet Politik Trumps als «Tragödie»
Hollywood-Star Jodie Foster zeigt sich tief besorgt über die politische Lage in den USA. «Es ist wahr, dass es im Moment schwer ist, in den Vereinigten Staaten zu leben», sagte die 62-Jährige der dpa in Cannes.

Die zweifache Oscar-Preisträgerin antwortete damit auf die Frage, ob die Politik von US-Präsident Donald Trump ein Faktor sei, warum sie gerade lieber in Europa drehe. Bei den Filmfestspielen stellt sie ihren neuen Film «Vie privée» (Regie: Rebecca Zlotowski) vor. Foster, die auf eine französische Schule ging, spricht in dem Werk fliessend Französisch.

«Tragödie, die der Demokratie gerade widerfährt»

«Es ist herzzerreissend», sagte Foster. «Und ich muss die Leute immer daran erinnern, dass ich mein Land liebe, obwohl ich eine europäische Ausbildung habe. Ich liebe mein Land, und ich liebe es, Amerikanerin zu sein. Ich weiss, das klingt verrückt, oder? Es klingt ein bisschen übertrieben patriotisch, aber für mich ist Amerika ein Gefühl, als würde man mit seinem Grossvater auf Pferden reiten, die Rolling Stones hören und bis 4 Uhr morgens tanzen. Es sind all diese Dinge, die dich ausmachen. Und es ist sehr schwer, die Tragödie mit anzusehen, die der Demokratie gerade widerfährt.»

Foster ist damit eine der wenigen US-Promis, die sich seit dem Beginn von Trumps zweiter Amtszeit gegen den Präsidenten ausgesprochen haben.

Foster: Im Französischen bin ich verletzbarer

In «Vie privée» verkörpert sie eine amerikanische Psychiaterin in Paris, die nach dem vermeintlichen Suizid einer Patientin auf eigene Faust ermittelt. Ansonsten eher kühl und distanziert, steigert sie sich leidenschaftlich in die Suche nach dem wahren Grund für den Tod ihrer Patientin hinein und gerät darüber in eine Krise.

Der Film ist eine Art Detektivgeschichte mit viel Humor. Regisseurin Zlotowski sagte, sie habe Foster zwingen müssen, Fehler in ihr Französisch einzubauen, weil ihre Aussprache zu perfekt gewesen sei und das nicht zur Rolle gepasst hätte.

Foster sagte: «Ich bin im Französischen ein ganz anderer Mensch als im Englischen. Meine Stimme ist anders. Die Art, wie ich mich ausdrücke, ist anders. Ich glaube, ich bin ein bisschen verletzlicher und unsicherer, ich will keine Fehler machen und bin unbeholfen, etwas nervös.» (sda/dpa)
epa12122517 Jodie Foster attends the press conference for 'Vie Privee (A Private Life)' during the 78th annual Cannes Film Festival, in Cannes, France, 21 May 2025. The film festival runs fr ...
Bild: keystone
Jodie Foster ist keine Anhängerin von Donald Trump.
6:30
Nike kündigt für viele Artikel in den USA Preiserhöhungen an
Der Sportartikelhersteller Nike hat für den kommenden Monat deutliche Preiserhöhungen für viele seiner Artikel in den USA angekündigt. Bei bis zu 150 Dollar teuren Sportschuhen würden die Preise um bis zu fünf Dollar angehoben, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Bei Schuhen, die mehr als 150 Dollar kosteten, müssten sich die Kundinnen und Kunden auf Preiserhöhungen von bis zu zehn Dollar einstellen.

Nike erklärte, dass die Preise seiner Artikel auf einer Vielzahl von Faktoren zurückzuführen seien. Einen möglichen Zusammenhang mit der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump wollte das Unternehmen nicht bestätigen. Preisanpassungen würden «als Teil unserer saisonalen Planung» vorgenommen, erklärte das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Oregon.

Von den Preiserhöhungen ausgenommen sind dem Hersteller zufolge Kinderartikel, Artikel unter hundert Dollar, bestimmte Sneaker sowie Artikel der Markenlinie «Jordan». Die Preiserhöhungen für andere Kleidungsartikel betragen demnach zwischen zwei und zehn Dollar.

Zölle gegen textilproduzierende Länder
Trump hatte im April hohe Zölle gegen viele Handelspartner der USA verhängt, darunter auch gegen die drei wichtigsten textilproduzierenden Länder China, Bangladesch und Vietnam. Kurz darauf gewährte er den meisten Ländern einen vorübergehenden Aufschub.

Derzeit gelten für die meisten Länder Basiszölle in Höhe von zehn Prozent, auf chinesische Importe werden 30 Prozent erhoben. Nike stellt die meisten seiner Produkte in China, Vietnam und Indonesien her. (sda/afp)
epa12099295 People walk past a Nike store in Beijing, China, 14 May 2025. After a tariff truce between the U.S. and China was agreed upon on 12 May, the U.S. will lower its maximum tariff rate on Chin ...
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6:28
Ermittlungen gegen US-Polizisten stehen vor dem Aus
Fast fünf Jahre nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd durch Polizeigewalt will die US-Regierung von Präsident Donald Trump Ermittlungen gegen Polizisten in ähnlichen Fällen einstellen. Das Justizministerium kündigte am Mittwoch in Washington an, es wolle Polizisten in Louisville im Bundesstaat Kentucky entlasten sowie in Minneapolis in Minnesota.

Vorwürfe gegen Polizeikräfte in Memphis und vier weiteren Städten kämen ebenfalls auf den Prüfstand.

Das Justizministerium warf Trumps Vorgänger Joe Biden vor, nach der Wiederwahl des Republikaners im November in letzter Minute noch Klagen gegen die Dienststellen in Louisville und Minneapolis wegen nicht verfassungsmässiger Polizeipraktiken eingereicht zu haben. Dabei sei den Vollzugskräften fälschlich eine «vorsätzliche Diskriminierung» von Schwarzen unterstellt worden.

«Ohrfeige» für Floyds Familie
Anwälte getöteter Afroamerikaner reagierten entsetzt auf die geplante Einstellung der Verfahren. Der Rechtsvertreter Ben Crump sprach von einer «Ohrfeige» für die Familie Floyds und anderer Opfer von Polizeigewalt. Er werde weiter für Gerechtigkeit kämpfen.

Trump hatte nach seiner Wiederwahl im Januar den Schriftzug «Black Lives Matter» (Das Leben von Schwarzen zählt) nahe des Weissen Hauses in Washington entfernen lassen. Er war dort nach den landesweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt nach dem Tod George Floyds angebracht worden.

Floyd war im Mai 2020 an den Folgen eines Einsatzes in Minneapolis gestorben. Ihm wurde von einem weissen Polizisten mehr als neun Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt. Der Polizist wurde deshalb im Juni 2021 zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. (sda/afp)
6:25
Ermittlungen gegen Cuomo: Justiz nimmt New Yorker Bürgermeisterkandidat ins Visier
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump bringt Unruhe in den Wahlkampf für das Amt des Bürgermeisters von New York. Mehrere US-Medien berichten übereinstimmend, dass das Justizministerium Ermittlungen in Zusammenhang mit der Corona-Politik des ehemaligen New Yorker Gouverneurs Andrew Cuomo eingeleitet habe. Ein Sprecher des Politikers, der als Favorit für die Bürgermeisterwahl Anfang November gilt, bezeichnete das Vorgehen als vorsätzlich, um Cuomo bei der Wahl zu schaden.

Cuomo galt bereits als Gouverneur als Gegner Trumps. Der US-Präsident dürfte seinen Plan zu Massenabschiebungen deutlich lieber unter dem bisherigen Bürgermeister Eric Adams durchführen. Gegen Adams nahm das Justizministerium Anfang April eine Anklage wegen Korruption zurück. Zuvor hatte Adams sich Trump öffentlich angedient und dem Weissen Haus Unterstützung bei den geplanten Massenabschiebungen angeboten. In New York leben Hunderttausende Migranten ohne Aufenthaltsgenehmigung.

Duell der Skandalumwitterten?

Adams tritt bei der Wahl als unabhängiger Kandidat an. Die Demokraten und Republikaner entscheiden am 24. Juni über ihren Kandidaten für das Rennen. Normalerweise wird der Gewinner bei den Demokraten fast sicher auch neuer Bürgermeister. Doch wenn Amtsinhaber Adams antritt, ist das Rennen offener – auch wenn der Bürgermeister bei vielen Wählerinnen und Wähler in der liberalen Hochburg in Ungnade gefallen ist.

Sollte Cuomo für die Demokraten antreten, läuft es auf ein Duell zweier skandalumwitterter Kandidaten hinaus: Denn Cuomo war als Gouverneur des Bundesstaats New York 2021 nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung zurückgetreten. (sda/dpa)
FILE - Former New York Gov. Andrew Cuomo speaks during the New York City Mayoral Candidates Forum at Medgar Evers College Wednesday, April 23, 2025, in New York. (AP Photo/Frank Franklin II,File)
Just ...
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Andrew Cuomo steht im Visier Trumps.
22:16
Trumps Regierung hat laut Richter bei Abschiebungen Anordnung missachtet
In einem Streit um die Abschiebung mehrerer Migranten wirft ein Bundesrichter der US-Regierung Missachtung einer gerichtlichen Anordnung vor. Das Vorgehen des Heimatschutzministeriums verstosse «zweifellos gegen die Anordnung dieses Gerichts», erklärte Richter Brian Murphy in einer Anhörung in Boston, wie Reporter von «Politico» und «New York Times» berichteten. Die Betroffenen hätten keine angemessene Gelegenheit erhalten, sich rechtlich gegen ihre geplante Abschiebung zu wehren.

Bereits im April hatte Murphy entschieden, dass Migranten eine 15-tägige Frist eingeräumt werden müsse, um eine drohende Abschiebung in Länder fern ihrer Heimat juristisch anzufechten. Konkret geht es im aktuellen Fall um insgesamt acht Männer, die laut Regierungsangaben am Dienstag aus Texas ausgeflogen wurden. Unter ihnen waren zwei Männer aus Vietnam und Myanmar, deren Anwälte am Dienstagabend einen Eilantrag gestellt hatten.

Murphy ordnete daraufhin an, die Betroffenen nicht aus dem Gewahrsam der Behörden zu entlassen. Aktuell ist unklar, wo sie sich genau befinden. Die Regierung verweigert dazu nähere Angaben. Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf mit der Situation vertraute Quellen und Flugdaten, die Maschine sei zunächst im ostafrikanischen Dschibuti gelandet.

Den Medien zufolge will der Richter nun prüfen, ob die Verantwortlichen wegen Missachtung des Gerichts zur Rechenschaft gezogen werden können. In der Anhörung bat er demnach um eine Liste der beteiligten Beamten.

Die Regierung hatte die Abschiebung zunächst nicht offiziell bestätigt. Inzwischen äusserte sie sich und erwähnte auch das Krisenland Südsudan als Ziel – bestätigte jedoch nicht, ob die Männer tatsächlich dort gelandet sind.

Eine Sprecherin des US-Heimatschutzministeriums bezeichnete Murphy als «aktivistischen Richter», der versuche, «die Vereinigten Staaten zu zwingen, diese barbarischen Monster (...) zurückzubringen». Das Ministerium veröffentlichte zudem eine Liste mit Namen, Fotos und Tatvorwürfen gegen die acht Männer. Demnach stammt nur einer von ihnen tatsächlich aus dem Südsudan – die übrigen kommen neben Myanmar und Vietnam aus Kuba, Laos und Mexiko. Den Männern werden teils schwere Gewaltverbrechen vorgeworfen.

Die Regierung von Präsident Donald Trump setzt zunehmend auf Abschiebungen in Drittstaaten. Dem mittelamerikanischen El Salvador zahlt Washington im Gegenzug für die Aufnahme eine Millionensumme. Neben dem Südsudan soll auch Libyen im Gespräch sein. «Je weiter von den USA, desto besser», sagte Aussenminister Marco Rubio Ende April. (sda/dpa)
21:37
Trump geht Journalisten verbal an
Das teure Geschenk eines ausländischen Partners wirft rechtliche und ethische Fragen auf. Trump wurde während des Treffens mit Ramaphosa von einem NBC-Journalisten auf das Flugzeug angesprochen und echauffierte sich darüber – auch weil die Frage auf Videoaufnahmen folgte, die Trump zeigen liess, um seine «Genozid»-Vorwürfe gegen Südafrika zu untermauern. NBC wolle vom Thema ablenken, sagte der US-Präsident.

«Sie haben nicht das Zeug zum Reporter. Sie sind nicht klug genug», ging Trump den Journalisten Peter Alexander an. Es sei eine «sehr schöne Sache», dass die USA das Flugzeug bekommen würden. Die Leitungsebene des Senders solle «untersucht werden», schimpfte Trump weiter. «Sie sind so schrecklich... wie sie diesen Sender leiten.» An den Reporter gerichtet sagte der Republikaner: «Sie sind eine Schande.» Weitere Fragen Alexanders untersagte er. (sda/dpa)
President Donald Trump stands backdropped by an MQ-9 Reaper drone before addressing military personnel at the Al Udeid Air Base, Thursday, May 15, 2025, in Doha, Qatar. (AP Photo/Alex Brandon)
Donald  ...
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21:36
Südafrikas Ramaphosa scherzt bei Trump über Katar-Jumbojet
Beim Besuch des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa im Weissen Haus ging es hoch her – auch der von Katar geschenkte Jumbojet war Thema. Während Ramaphosa mit einem augenzwinkernden Kommentar zum umstrittenen Geschenk aus Katar die Stimmung aufhellen wollte, reagiert US-Präsident Donald Trump auf kritische Nachfragen mit scharfen Angriffen gegen die Presse.

«Es tut mir leid, dass ich kein Flugzeug für Sie habe», scherzte Ramaphosa. Zuvor hatte Trump ihn mit unbelegten Vorwürfen, dass Südafrika «Genozid» an weissen Bauern begehe, überzogen. «Ich wünschte, Sie hätten eines», konterte Trump die Flugzeug-Bemerkung und erntete Gelächter. «Wenn Ihr Land der Luftwaffe der Vereinigten Staaten ein Flugzeug anbieten würde, würde ich es annehmen», fügte der Republikaner hinzu.
epa12123573 US President Donald Trump (R) meets with South Africa?s President Cyril Ramaphosa (L) in the Oval Office of the White House in Washington, DC, USA, 21 May 2025. Ramaphosa?s visit comes one ...
Bild: keystone
Hintergrund ist, dass Trumps Regierung trotz scharfer Kritik ein teures Flugzeug als Geschenk von der Führung in Katar annimmt. Während des Treffens von Trump und Ramaphosa teilte das Pentagon mit, es akzeptiere in Übereinstimmung mit allen Regeln und Vorschriften eine Maschine vom Typ Boeing 747, die für Trump zum Regierungsflieger Air Force One aufgerüstet werden soll. Berichten zufolge hat das Flugzeug einen Wert von etwa 400 Millionen US-Dollar (derzeit 330 Millionen Franken).
20:31
Oman: USA und Iran verhandeln am Freitag weiter
Im Streit um das iranische Atomprogramm setzen Washington und Teheran ihre Gespräche fort. Die fünfte Verhandlungsrunde werde am Freitag in Rom stattfinden, kündigte Omans Aussenminister Badr al-Busaidi an. Der Oman vermittelt bei den Gesprächen.

Beide Seiten hatten sich zu Beginn der Gespräche optimistisch gezeigt. Nach dem jüngsten Treffen in der omanischen Hauptstadt Maskat traten jedoch deutliche Differenzen zutage.


Die USA fordern von der iranischen Regierung, die Urananreicherung vollständig einzustellen – aus Sicht Washingtons eine notwendige Massnahme, um eine Entwicklung von Atomwaffen dauerhaft zu verhindern. Teheran weist diese Forderung zurück, zeigt sich jedoch bereit, das Atomprogramm wieder einzuschränken und strengere Kontrollen zu gewähren.

Trotz offensichtlicher Meinungsverschiedenheiten bei diesem Thema sei eine Fortsetzung der Gespräche nicht überraschend, erklärte der Analyst Gregory Brew von der Eurasia Group. «Aber ohne Einigung bei diesem zentralen Punkt ist ein umfassendes Abkommen wahrscheinlich nicht möglich.»

Im Zentrum des Streits über Irans Atomprogramm steht die Frage der Nutzung: Während Teheran betont, ausschliesslich zivile Zwecke zu verfolgen, befürchten Regierungen im Westen den Bau einer Atombombe. US-Präsident Donald Trump drohte dem Iran zuletzt mit militärischer Gewalt, sollte es keine Einigung geben.

2015 hatte der Iran im Wiener Atomabkommen nach langen Verhandlungen mit China, Russland, den USA, Frankreich, Deutschland und Grossbritannien bereits einmal vereinbart, sein Nuklearprogramm einzuschränken. Trump stieg jedoch 2018 während seiner ersten Amtszeit einseitig aus dem Pakt aus und verhängte neue, harte Sanktionen. (sda/dpa)
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Donald Trump: Das Leben (und die Psyche) des US-Präsidenten in Bildern
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Sicherlich hatte er bereits 1987 in seinem Trump Tower Office davon geträumt, dass er einmal die ganze Welt in Händen halten würde.

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Treffen von Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj eskaliert
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