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US-Ticker: Nike will Preise in USA massiv erhöhen

President Donald Trump shows documents as he meets South Africa's President Cyril Ramaphosa in the Oval Office of the White House, Wednesday, May 21, 2025, in Washington. (AP Photo/Evan Vucci)
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Bei einem Treffen im Oval Office zog Donald Trump überraschend Videoaufnahmen und Bildmaterial bei, um seine «Genozid»-Vorwürfe gegen Südafrika zu untermauern. Fachleute widersprechen seiner Darstellung deutlich.Bild: keystone
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Nike will Preise in USA massiv erhöhen ++ Ermittlungen gegen Polizisten werden eingestellt

Unter Präsident Trump bleibt kaum ein Stein auf dem anderen. Hier findest du die aktuellen Entwicklungen rund um seine zweite Amtszeit.
20.05.2025, 04:3322.05.2025, 06:56
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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump wurde am 20. Januar 2025 als neuer US-Präsident vereidigt. Seither ist ein beispielloser Staatsabbau und -umbau im Gange. Es kam zu zahlreichen Kündigungen und Entlassungen. Noch ist unklar, welche dieser Schritte überhaupt gesetzeskonform sind, vielerorts laufen Gerichtsverfahren.
  • Bei den Entlassungen spielte Elon Musks Kostensenkungs-Gremium DOGE eine grosse Rolle. Der Tech-Milliardär nimmt – ohne selbst gewählt worden zu sein – viel Einfluss auf die US-Politik. Zuletzt sank dieser jedoch, weil Musk in der Bevölkerung und Teilen der Regierung zunehmend unpopulär wurde.
  • Trump hat in seinen ersten Amtswochen zahlreiche, teils kontroverse Beschlüsse in Auftrag gegeben. Dazu gehört zum Beispiel die Begnadigung sämtlicher Kapitol-Angreifer oder das erbarmungslose Vorgehen gegen illegale Migranten. Wirtschaftspolitisch haben Trumps extreme Zolldrohungen sowohl national als auch international für grosse Verwerfungen an den Märkten gesorgt.
  • Auch aussenpolitisch erleben die USA unter Trump einen Kurswechsel. Der 78-Jährige nähert sich Russland an, und setzt die Ukraine und die langjährigen europäischen NATO-Verbündeten unter Druck. Zwischenzeitlich hatte Trump aber auch den Ton gegenüber Wladimir Putin verschärft. Ein kürzliches Telefonat zwischen den beiden soll neue Friedensverhandlungen zur Folge haben.

Der Liveticker

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6:49
Jodie Foster bezeichnet Politik Trumps als «Tragödie»
Hollywood-Star Jodie Foster zeigt sich tief besorgt über die politische Lage in den USA. «Es ist wahr, dass es im Moment schwer ist, in den Vereinigten Staaten zu leben», sagte die 62-Jährige der dpa in Cannes.

Die zweifache Oscar-Preisträgerin antwortete damit auf die Frage, ob die Politik von US-Präsident Donald Trump ein Faktor sei, warum sie gerade lieber in Europa drehe. Bei den Filmfestspielen stellt sie ihren neuen Film «Vie privée» (Regie: Rebecca Zlotowski) vor. Foster, die auf eine französische Schule ging, spricht in dem Werk fliessend Französisch.

«Tragödie, die der Demokratie gerade widerfährt»

«Es ist herzzerreissend», sagte Foster. «Und ich muss die Leute immer daran erinnern, dass ich mein Land liebe, obwohl ich eine europäische Ausbildung habe. Ich liebe mein Land, und ich liebe es, Amerikanerin zu sein. Ich weiss, das klingt verrückt, oder? Es klingt ein bisschen übertrieben patriotisch, aber für mich ist Amerika ein Gefühl, als würde man mit seinem Grossvater auf Pferden reiten, die Rolling Stones hören und bis 4 Uhr morgens tanzen. Es sind all diese Dinge, die dich ausmachen. Und es ist sehr schwer, die Tragödie mit anzusehen, die der Demokratie gerade widerfährt.»

Foster ist damit eine der wenigen US-Promis, die sich seit dem Beginn von Trumps zweiter Amtszeit gegen den Präsidenten ausgesprochen haben.

Foster: Im Französischen bin ich verletzbarer

In «Vie privée» verkörpert sie eine amerikanische Psychiaterin in Paris, die nach dem vermeintlichen Suizid einer Patientin auf eigene Faust ermittelt. Ansonsten eher kühl und distanziert, steigert sie sich leidenschaftlich in die Suche nach dem wahren Grund für den Tod ihrer Patientin hinein und gerät darüber in eine Krise.

Der Film ist eine Art Detektivgeschichte mit viel Humor. Regisseurin Zlotowski sagte, sie habe Foster zwingen müssen, Fehler in ihr Französisch einzubauen, weil ihre Aussprache zu perfekt gewesen sei und das nicht zur Rolle gepasst hätte.

Foster sagte: «Ich bin im Französischen ein ganz anderer Mensch als im Englischen. Meine Stimme ist anders. Die Art, wie ich mich ausdrücke, ist anders. Ich glaube, ich bin ein bisschen verletzlicher und unsicherer, ich will keine Fehler machen und bin unbeholfen, etwas nervös.» (sda/dpa)
epa12122517 Jodie Foster attends the press conference for 'Vie Privee (A Private Life)' during the 78th annual Cannes Film Festival, in Cannes, France, 21 May 2025. The film festival runs fr ...
Bild: keystone
Jodie Foster ist keine Anhängerin von Donald Trump.
6:30
Nike kündigt für viele Artikel in den USA Preiserhöhungen an
Der Sportartikelhersteller Nike hat für den kommenden Monat deutliche Preiserhöhungen für viele seiner Artikel in den USA angekündigt. Bei bis zu 150 Dollar teuren Sportschuhen würden die Preise um bis zu fünf Dollar angehoben, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Bei Schuhen, die mehr als 150 Dollar kosteten, müssten sich die Kundinnen und Kunden auf Preiserhöhungen von bis zu zehn Dollar einstellen.

Nike erklärte, dass die Preise seiner Artikel auf einer Vielzahl von Faktoren zurückzuführen seien. Einen möglichen Zusammenhang mit der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump wollte das Unternehmen nicht bestätigen. Preisanpassungen würden «als Teil unserer saisonalen Planung» vorgenommen, erklärte das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Oregon.

Von den Preiserhöhungen ausgenommen sind dem Hersteller zufolge Kinderartikel, Artikel unter hundert Dollar, bestimmte Sneaker sowie Artikel der Markenlinie «Jordan». Die Preiserhöhungen für andere Kleidungsartikel betragen demnach zwischen zwei und zehn Dollar.

Zölle gegen textilproduzierende Länder
Trump hatte im April hohe Zölle gegen viele Handelspartner der USA verhängt, darunter auch gegen die drei wichtigsten textilproduzierenden Länder China, Bangladesch und Vietnam. Kurz darauf gewährte er den meisten Ländern einen vorübergehenden Aufschub.

Derzeit gelten für die meisten Länder Basiszölle in Höhe von zehn Prozent, auf chinesische Importe werden 30 Prozent erhoben. Nike stellt die meisten seiner Produkte in China, Vietnam und Indonesien her. (sda/afp)
epa12099295 People walk past a Nike store in Beijing, China, 14 May 2025. After a tariff truce between the U.S. and China was agreed upon on 12 May, the U.S. will lower its maximum tariff rate on Chin ...
Bild: keystone
6:28
Ermittlungen gegen US-Polizisten stehen vor dem Aus
Fast fünf Jahre nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd durch Polizeigewalt will die US-Regierung von Präsident Donald Trump Ermittlungen gegen Polizisten in ähnlichen Fällen einstellen. Das Justizministerium kündigte am Mittwoch in Washington an, es wolle Polizisten in Louisville im Bundesstaat Kentucky entlasten sowie in Minneapolis in Minnesota.

Vorwürfe gegen Polizeikräfte in Memphis und vier weiteren Städten kämen ebenfalls auf den Prüfstand.

Das Justizministerium warf Trumps Vorgänger Joe Biden vor, nach der Wiederwahl des Republikaners im November in letzter Minute noch Klagen gegen die Dienststellen in Louisville und Minneapolis wegen nicht verfassungsmässiger Polizeipraktiken eingereicht zu haben. Dabei sei den Vollzugskräften fälschlich eine «vorsätzliche Diskriminierung» von Schwarzen unterstellt worden.

«Ohrfeige» für Floyds Familie
Anwälte getöteter Afroamerikaner reagierten entsetzt auf die geplante Einstellung der Verfahren. Der Rechtsvertreter Ben Crump sprach von einer «Ohrfeige» für die Familie Floyds und anderer Opfer von Polizeigewalt. Er werde weiter für Gerechtigkeit kämpfen.

Trump hatte nach seiner Wiederwahl im Januar den Schriftzug «Black Lives Matter» (Das Leben von Schwarzen zählt) nahe des Weissen Hauses in Washington entfernen lassen. Er war dort nach den landesweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt nach dem Tod George Floyds angebracht worden.

Floyd war im Mai 2020 an den Folgen eines Einsatzes in Minneapolis gestorben. Ihm wurde von einem weissen Polizisten mehr als neun Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt. Der Polizist wurde deshalb im Juni 2021 zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. (sda/afp)
6:25
Ermittlungen gegen Cuomo: Justiz nimmt New Yorker Bürgermeisterkandidat ins Visier
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump bringt Unruhe in den Wahlkampf für das Amt des Bürgermeisters von New York. Mehrere US-Medien berichten übereinstimmend, dass das Justizministerium Ermittlungen in Zusammenhang mit der Corona-Politik des ehemaligen New Yorker Gouverneurs Andrew Cuomo eingeleitet habe. Ein Sprecher des Politikers, der als Favorit für die Bürgermeisterwahl Anfang November gilt, bezeichnete das Vorgehen als vorsätzlich, um Cuomo bei der Wahl zu schaden.

Cuomo galt bereits als Gouverneur als Gegner Trumps. Der US-Präsident dürfte seinen Plan zu Massenabschiebungen deutlich lieber unter dem bisherigen Bürgermeister Eric Adams durchführen. Gegen Adams nahm das Justizministerium Anfang April eine Anklage wegen Korruption zurück. Zuvor hatte Adams sich Trump öffentlich angedient und dem Weissen Haus Unterstützung bei den geplanten Massenabschiebungen angeboten. In New York leben Hunderttausende Migranten ohne Aufenthaltsgenehmigung.

Duell der Skandalumwitterten?

Adams tritt bei der Wahl als unabhängiger Kandidat an. Die Demokraten und Republikaner entscheiden am 24. Juni über ihren Kandidaten für das Rennen. Normalerweise wird der Gewinner bei den Demokraten fast sicher auch neuer Bürgermeister. Doch wenn Amtsinhaber Adams antritt, ist das Rennen offener – auch wenn der Bürgermeister bei vielen Wählerinnen und Wähler in der liberalen Hochburg in Ungnade gefallen ist.

Sollte Cuomo für die Demokraten antreten, läuft es auf ein Duell zweier skandalumwitterter Kandidaten hinaus: Denn Cuomo war als Gouverneur des Bundesstaats New York 2021 nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung zurückgetreten. (sda/dpa)
FILE - Former New York Gov. Andrew Cuomo speaks during the New York City Mayoral Candidates Forum at Medgar Evers College Wednesday, April 23, 2025, in New York. (AP Photo/Frank Franklin II,File)
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Bild: keystone
Andrew Cuomo steht im Visier Trumps.
22:16
Trumps Regierung hat laut Richter bei Abschiebungen Anordnung missachtet
In einem Streit um die Abschiebung mehrerer Migranten wirft ein Bundesrichter der US-Regierung Missachtung einer gerichtlichen Anordnung vor. Das Vorgehen des Heimatschutzministeriums verstosse «zweifellos gegen die Anordnung dieses Gerichts», erklärte Richter Brian Murphy in einer Anhörung in Boston, wie Reporter von «Politico» und «New York Times» berichteten. Die Betroffenen hätten keine angemessene Gelegenheit erhalten, sich rechtlich gegen ihre geplante Abschiebung zu wehren.

Bereits im April hatte Murphy entschieden, dass Migranten eine 15-tägige Frist eingeräumt werden müsse, um eine drohende Abschiebung in Länder fern ihrer Heimat juristisch anzufechten. Konkret geht es im aktuellen Fall um insgesamt acht Männer, die laut Regierungsangaben am Dienstag aus Texas ausgeflogen wurden. Unter ihnen waren zwei Männer aus Vietnam und Myanmar, deren Anwälte am Dienstagabend einen Eilantrag gestellt hatten.

Murphy ordnete daraufhin an, die Betroffenen nicht aus dem Gewahrsam der Behörden zu entlassen. Aktuell ist unklar, wo sie sich genau befinden. Die Regierung verweigert dazu nähere Angaben. Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf mit der Situation vertraute Quellen und Flugdaten, die Maschine sei zunächst im ostafrikanischen Dschibuti gelandet.

Den Medien zufolge will der Richter nun prüfen, ob die Verantwortlichen wegen Missachtung des Gerichts zur Rechenschaft gezogen werden können. In der Anhörung bat er demnach um eine Liste der beteiligten Beamten.

Die Regierung hatte die Abschiebung zunächst nicht offiziell bestätigt. Inzwischen äusserte sie sich und erwähnte auch das Krisenland Südsudan als Ziel – bestätigte jedoch nicht, ob die Männer tatsächlich dort gelandet sind.

Eine Sprecherin des US-Heimatschutzministeriums bezeichnete Murphy als «aktivistischen Richter», der versuche, «die Vereinigten Staaten zu zwingen, diese barbarischen Monster (...) zurückzubringen». Das Ministerium veröffentlichte zudem eine Liste mit Namen, Fotos und Tatvorwürfen gegen die acht Männer. Demnach stammt nur einer von ihnen tatsächlich aus dem Südsudan – die übrigen kommen neben Myanmar und Vietnam aus Kuba, Laos und Mexiko. Den Männern werden teils schwere Gewaltverbrechen vorgeworfen.

Die Regierung von Präsident Donald Trump setzt zunehmend auf Abschiebungen in Drittstaaten. Dem mittelamerikanischen El Salvador zahlt Washington im Gegenzug für die Aufnahme eine Millionensumme. Neben dem Südsudan soll auch Libyen im Gespräch sein. «Je weiter von den USA, desto besser», sagte Aussenminister Marco Rubio Ende April. (sda/dpa)
21:37
Trump geht Journalisten verbal an
Das teure Geschenk eines ausländischen Partners wirft rechtliche und ethische Fragen auf. Trump wurde während des Treffens mit Ramaphosa von einem NBC-Journalisten auf das Flugzeug angesprochen und echauffierte sich darüber – auch weil die Frage auf Videoaufnahmen folgte, die Trump zeigen liess, um seine «Genozid»-Vorwürfe gegen Südafrika zu untermauern. NBC wolle vom Thema ablenken, sagte der US-Präsident.

«Sie haben nicht das Zeug zum Reporter. Sie sind nicht klug genug», ging Trump den Journalisten Peter Alexander an. Es sei eine «sehr schöne Sache», dass die USA das Flugzeug bekommen würden. Die Leitungsebene des Senders solle «untersucht werden», schimpfte Trump weiter. «Sie sind so schrecklich... wie sie diesen Sender leiten.» An den Reporter gerichtet sagte der Republikaner: «Sie sind eine Schande.» Weitere Fragen Alexanders untersagte er. (sda/dpa)
President Donald Trump stands backdropped by an MQ-9 Reaper drone before addressing military personnel at the Al Udeid Air Base, Thursday, May 15, 2025, in Doha, Qatar. (AP Photo/Alex Brandon)
Donald  ...
Bild: keystone
21:36
Südafrikas Ramaphosa scherzt bei Trump über Katar-Jumbojet
Beim Besuch des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa im Weissen Haus ging es hoch her – auch der von Katar geschenkte Jumbojet war Thema. Während Ramaphosa mit einem augenzwinkernden Kommentar zum umstrittenen Geschenk aus Katar die Stimmung aufhellen wollte, reagiert US-Präsident Donald Trump auf kritische Nachfragen mit scharfen Angriffen gegen die Presse.

«Es tut mir leid, dass ich kein Flugzeug für Sie habe», scherzte Ramaphosa. Zuvor hatte Trump ihn mit unbelegten Vorwürfen, dass Südafrika «Genozid» an weissen Bauern begehe, überzogen. «Ich wünschte, Sie hätten eines», konterte Trump die Flugzeug-Bemerkung und erntete Gelächter. «Wenn Ihr Land der Luftwaffe der Vereinigten Staaten ein Flugzeug anbieten würde, würde ich es annehmen», fügte der Republikaner hinzu.
epa12123573 US President Donald Trump (R) meets with South Africa?s President Cyril Ramaphosa (L) in the Oval Office of the White House in Washington, DC, USA, 21 May 2025. Ramaphosa?s visit comes one ...
Bild: keystone
Hintergrund ist, dass Trumps Regierung trotz scharfer Kritik ein teures Flugzeug als Geschenk von der Führung in Katar annimmt. Während des Treffens von Trump und Ramaphosa teilte das Pentagon mit, es akzeptiere in Übereinstimmung mit allen Regeln und Vorschriften eine Maschine vom Typ Boeing 747, die für Trump zum Regierungsflieger Air Force One aufgerüstet werden soll. Berichten zufolge hat das Flugzeug einen Wert von etwa 400 Millionen US-Dollar (derzeit 330 Millionen Franken).
20:31
Oman: USA und Iran verhandeln am Freitag weiter
Im Streit um das iranische Atomprogramm setzen Washington und Teheran ihre Gespräche fort. Die fünfte Verhandlungsrunde werde am Freitag in Rom stattfinden, kündigte Omans Aussenminister Badr al-Busaidi an. Der Oman vermittelt bei den Gesprächen.

Beide Seiten hatten sich zu Beginn der Gespräche optimistisch gezeigt. Nach dem jüngsten Treffen in der omanischen Hauptstadt Maskat traten jedoch deutliche Differenzen zutage.


Die USA fordern von der iranischen Regierung, die Urananreicherung vollständig einzustellen – aus Sicht Washingtons eine notwendige Massnahme, um eine Entwicklung von Atomwaffen dauerhaft zu verhindern. Teheran weist diese Forderung zurück, zeigt sich jedoch bereit, das Atomprogramm wieder einzuschränken und strengere Kontrollen zu gewähren.

Trotz offensichtlicher Meinungsverschiedenheiten bei diesem Thema sei eine Fortsetzung der Gespräche nicht überraschend, erklärte der Analyst Gregory Brew von der Eurasia Group. «Aber ohne Einigung bei diesem zentralen Punkt ist ein umfassendes Abkommen wahrscheinlich nicht möglich.»

Im Zentrum des Streits über Irans Atomprogramm steht die Frage der Nutzung: Während Teheran betont, ausschliesslich zivile Zwecke zu verfolgen, befürchten Regierungen im Westen den Bau einer Atombombe. US-Präsident Donald Trump drohte dem Iran zuletzt mit militärischer Gewalt, sollte es keine Einigung geben.

2015 hatte der Iran im Wiener Atomabkommen nach langen Verhandlungen mit China, Russland, den USA, Frankreich, Deutschland und Grossbritannien bereits einmal vereinbart, sein Nuklearprogramm einzuschränken. Trump stieg jedoch 2018 während seiner ersten Amtszeit einseitig aus dem Pakt aus und verhängte neue, harte Sanktionen. (sda/dpa)
20:15
Trump hält sich Teilnahme an G20-Gipfel in Südafrika offen
US-Präsident Donald Trump hat seine Teilnahme am diesjährigen G20-Gipfel in Südafrika wegen politischer Meinungsverschiedenheiten mit dem Gastgeber offengehalten. Es sei wichtig, dass die USA sowohl beim Treffen der G7-Gruppe der grossen Industriestaaten als auch beim G20-Gipfel dabei seien, sagte Trump auf die Frage einer Reporterin, ob er im November nach Johannesburg reisen werde. Eine klare Zusage für seine Teilnahme blieb der Republikaner während des Besuchs des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa im Weissen Haus schuldig.

Der Gipfel der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) findet im November in der südafrikanischen Metropole Johannesburg statt. Der Gruppe gehören 19 Staaten, die Europäische und die Afrikanische Union an.
epaselect epa12123467 US President Donald Trump (R) holds up news articles related to violence in South Africa during a meeting with South Africa?s President Cyril Ramaphosa (L), in the Oval Office of ...
Bild: keystone
Trump fügte hinzu, dass das Treffen ohne die USA als Teilnehmer nicht «sehr wichtig» sei. Der G20 sei dann nicht dasselbe Treffen, so der US-Präsident. Er hatte im April angedeutet, dass er den Gipfel im November boykottieren könnte. Ganz so drastisch klangen seine Aussagen nun nicht mehr. Ramaphosa betonte, dass es wichtig sei, dass die USA weiterhin eine Schlüsselrolle innerhalb der G20-Gruppe spielten.

Trump wirft Südafrika unter anderem vor, einen «Genozid» an weissen Bauern zu begehen. Fachleute und Südafrikas Regierung widersprechen der Darstellung eines angeblichen Völkermords entschieden.

Kürzlich hatten die USA eine erste Gruppe weisser Südafrikaner aufgenommen und ihnen Flüchtlingsstatus erteilt. Anfang Februar fror Trump bereits Hilfen für Südafrika ein. Im März wiesen die USA zudem den südafrikanischen Botschafter aus.

Kurz vor Trumps Treffen mit Ramaphosa hatte US-Aussenminister Marco Rubio bei einer Anhörung im US-Senat gesagt, die US-Regierung habe sich entschieden, nicht am diesjährigen G20-Gipfel in Südafrika teilzunehmen – «weder auf der Ebene der Aussenminister noch auf der Ebene des Präsidenten». Rubio selbst war dem G20-Aussenministertreffen im Februar ferngeblieben. (sda/dpa)
19:34
«Genozid»-Vorwurf: Trump führt Südafrikas Präsidenten vor
Beim Besuch des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa im Weissen Haus hat US-Präsident Donald Trump seinen Amtskollegen öffentlich vorgeführt. Bei einem Treffen im Oval Office liess Trump überraschend Videoaufnahmen zeigen, um seine «Genozid»-Vorwürfe gegen Südafrika zu untermauern. Die Bilder zeigten Gräber am Rande einer Strasse, sagte der Republikaner. «Es ist ein schrecklicher Anblick. So etwas habe ich noch nie gesehen.»

Fachleute widersprechen Trumps Darstellung eines angeblichen Völkermords. Damit greift er eine in rechtsextremen Kreisen verbreitete Verschwörungstheorie vom sogenannten «weissen Genozid» auf.



Ramaphosa entgegnete mit Blick auf die angeblichen Gräber: «Hat man Ihnen gesagt, wo das ist, Herr Präsident? Ich würde gerne wissen, wo das ist, denn das habe ich noch nie gesehen.» Er werde dem nachgehen, versprach der südafrikanische Präsident. Trump hielt auch ausgedruckte Artikel über angebliche Gewalt an weissen Landwirten in die Höhe und übergab seinem Amtskollegen dazu einen Stapel an Papieren.

Ramaphosa bemühte sich wiederholt, die Lage zu entspannen und betonte, wenn es Probleme gebe, müsse man unter Partnern darüber reden. Er sei bereit, über alles zu reden – ohne das Beisein von Reportern. Der südafrikanische Präsident versuchte auch mehrfach, Trump zu schmeicheln und ihn mit politischen Angeboten - etwa dem Zugang zu südafrikanischen Rohstoffen – milder zu stimmen.

Trump wirft Südafrika unter anderem vor, «Genozid» an weissen Bauern zu begehen. Der US-Präsident beklagt eine Diskriminierung von weissen Minderheiten in Südafrika, insbesondere der sogenannten Afrikaaner, die Nachfahren niederländischer Siedler sind. Trump stört sich besonders an einem Gesetz, das Landenteignungen im öffentlichen Interesse erlaubt, um Ungleichheiten aus der Apartheid-Zeit auszugleichen. Der Grossteil der landwirtschaftlichen Flächen in Südafrika ist weiter im Besitz von Angehörigen der kleinen weissen Minderheit.

Anfang Februar hatte Trump Hilfen für Südafrika eingefroren. Im März hatten die USA zudem den Botschafter des Landes ausgewiesen.

Kürzlich hatten die USA eine erste Gruppe der weissen Südafrikaner aufgenommen und ihnen Flüchtlingsstatus erteilt – obwohl Trumps Regierung die Aufnahme von Flüchtlingen etwa aus Kriegs- und Krisengebieten weitestgehend gestoppt hat.

Kurz vor der Ankunft der Afrikaaner hatte Trump von einem «Genozid» an weissen Bauern in Südafrika gesprochen. Die südafrikanische Regierung weist die Vorwürfe entschieden zurück und kritisiert die Übersiedlung scharf. Ramaphosa reiste nach Washington, um die Spannungen zwischen beiden Ländern abzubauen. (sda/dpa)
19:33
USA nehmen geschenkten Jumbojet von Katar offiziell an
Trotz scharfer Kritik nimmt die Regierung von US-Präsident Donald Trump ein teures Flugzeug als Geschenk von der Führung in Katar an. Das US-Verteidigungsministerium teilte mit, es akzeptiere in Übereinstimmung mit allen Regeln und Vorschriften eine Maschine vom Typ Boeing 747, die für Trump zum Regierungsflieger Air Force One aufgerüstet werden soll. (sda/dpa)
19:12
Oman: USA und Iran verhandeln am Freitag weiter
Im Streit um das iranische Atomprogramm setzen Washington und Teheran ihre Gespräche fort. Die fünfte Verhandlungsrunde werde am Freitag in Rom stattfinden, kündigte Omans Aussenminister Badr al-Busaidi auf der Plattform X an. Der Oman vermittelt bei den Gesprächen.

Beide Seiten hatten sich ganz zu Beginn der Gespräche optimistisch gezeigt. Nach dem jüngsten Treffen in der omanischen Hauptstadt Maskat traten jedoch deutliche Differenzen zutage.

Die USA fordern von der iranischen Regierung die vollständige Einstellung der Urananreicherung – aus Sicht Washingtons eine notwendige Massnahme, um eine Entwicklung von Atomwaffen dauerhaft zu verhindern. Teheran weist diese Forderung zurück, zeigt sich jedoch bereit, das Atomprogramm wieder einzuschränken und strengere Kontrollen zu gewähren.

Im Zentrum des Streits über Irans Atomprogramm steht die Frage der Nutzung: Während Teheran betont, ausschliesslich zivile Zwecke zu verfolgen, befürchten Regierungen im Westen den Bau einer Atombombe. US-Präsident Donald Trump drohte dem Iran zuletzt mit militärischer Gewalt, sollte es keinen Deal geben.

2015 hatte der Iran im Wiener Atomabkommen nach langen Verhandlungen mit China, Russland, den USA, Frankreich, Deutschland und Grossbritannien bereits einmal vereinbart, sein Nuklearprogramm einzuschränken. Trump stieg jedoch 2018 während seiner ersten Amtszeit einseitig aus dem Pakt aus und verhängte neue, harte Sanktionen. (sda/dpa)
22:43
Trump will bei neuer US-Raketenabwehr «Golden Dome» vorwärts machen
Präsident Donald Trump will bis zum Ende seiner Amtszeit in knapp vier Jahren für die USA eine neue Raketenabwehr nach dem Vorbild des israelischen Iron Dome aufbauen. Das kündigte Trump im Weissen Haus an. Als Anschubfinanzierung für das Projekt seien 25 Milliarden US-Dollar eingeplant. Insgesamt solle das Vorhaben rund 175 Milliarden Dollar kosten. Kanada habe Interesse angemeldet, sich an dem Projekt zu beteiligen, sagte er.

Trump hatte bereits wenige Tage nach seiner Amtseinführung im Januar eine Verfügung unterzeichnet, um das Projekt anzustossen. Er wies damals das Verteidigungsministerium an, innerhalb von 60 Tagen einen Umsetzungsplan zu erarbeiten. Das Vorhaben mit dem Namen «Golden Dome» soll demnach neben Kurzstreckenraketen auch moderne Hyperschall- und Langstreckenraketen abwehren können – sowohl aus der Luft als auch aus dem Weltraum. Es würde damit deutlich über die bereits bestehenden US-Abwehrsysteme hinausgehen.
epa12120764 US President Donald J Trump announces he has selected the path forward for his ambitious Golden Dome missile defense shield, in the Oval Office of the White House in Washington, DC, USA, 2 ...
Bild: keystone
Der «Golden Dome» würde sich deutlich von seinem israelischen Vorbild Iron Dome unterscheiden, das speziell darauf ausgelegt ist, Kurzstreckenraketen und Geschosse abzufangen, um dicht besiedeltes Gebiet zu schützen. Die geografischen und sicherheitspolitischen Bedingungen in den USA sind grundlegend anders. Weder Mexiko noch Kanada stellen eine militärische Bedrohung dar, und ein landesweites System wäre aufgrund der enormen Grösse der USA ineffizient und extrem kostspielig.

Die USA haben die Entwicklung, den Bau und die Wartung des Iron Dome in Israel mit grossen Summen unterstützt. Das System gilt daher auch als Symbol für die enge sicherheitspolitische Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern. (sda/dpa)
4:56
US-Gericht ermöglicht vorerst Abschiebungen von Venezolanern
Hunderttausende als schutzbedürftig eingestufte Venezolaner in den USA dürfen einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs zufolge grundsätzlich abgeschoben werden. Der Supreme Court gab damit im Streit um die Aufhebung eines temporären Schutzes für die Venezolaner der US-Regierung recht. US-Medien zufolge geht es um rund 350'000 Einwanderer aus Venezuela. Diese lebten aufgrund einer Anordnung der vorigen Regierung unter Präsident Joe Biden ohne das Risiko einer Abschiebung in den USA.

Heimatschutzministerin Kristi Noem hatte im Februar dieses Jahres entschieden, den Schutzstatus für einen bestimmten Teil der Migranten ab Anfang April aufzuheben. Ein Richter eines Bundesgerichts in San Francisco blockierte die Entscheidung aber, woraufhin die Regierung einen Eilantrag beim Supreme Court in Washington einbrachte.

Bidens Regierung hatte den Schutzstatus mit den wirtschaftlichen und politischen Turbulenzen unter dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro begründet. Eine Abschiebung in ihre Heimat sei für die Migranten zu riskant, hiess es damals. (sda/dpa)
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Donald Trump: Das Leben (und die Psyche) des US-Präsidenten in Bildern
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Sicherlich hatte er bereits 1987 in seinem Trump Tower Office davon geträumt, dass er einmal die ganze Welt in Händen halten würde.

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Treffen von Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj eskaliert
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