Der Skandal um den «Spiegel»-Reporter Claas Relotius weitet sich aus: Offenbar hat Relotius auch Spendengelder veruntreut. So soll Relotius Lesern des Magazins einen Spendenaufruf geschickt haben, um Geld für Waisenkinder in der Türkei zu sammeln - das Geld landete aber offenbar auf seinem privaten Konto, wie der «Spiegel »berichtet.
Die Redaktion habe nichts von der Spendenaktion gewusst. Leser hätten sie nun darauf aufmerksam gemacht. Wie viele Leser dem Aufruf gefolgt und wie viel Geld zusammengekommen seien, ist derzeit noch nicht bekannt. Relotius habe am 9. Juli im Magazin eine Reportage über zwei syrische Geschwister veröffentlicht und für die Kinder zu Spenden aufgerufen. Das Magazin schreibt, es werde alle gesammelten Informationen der Staatsanwaltschaft im Rahmen einer Strafanzeige zur Verfügung stellen.
Diese Woche war bekannt geworden, dass der Reporter in grossem Umfang seine eigenen Geschichten gefälscht und Protagonisten erfunden hat. (kün)