Die Zahl der Flüchtlinge, die bei der Überfahrt von der Türkei nach Griechenland ertrinken, steigt stetig an. Erst am Dienstag sind an der türkischen Küste 31 Leichen von Flüchtlingen und Migranten angespült worden. Die Menschen seien beim Versuch ertrunken, mit zwei Booten zur griechischen Insel Lesbos zu gelangen. Das berichtete der Sender CNN Türk. Unter den Toten seien eine Schwangere und mehrere Kinder gewesen.
Ein Reporter von CNN Türk sagte, die Menschen hätten zur Überfahrt Schlauchboote von minderwertiger Qualität benützt. Das Meer in der Region ist derzeit stürmisch. Die Flüchtlinge hätten zudem Schwimmwesten getragen, die nicht funktionsfähig seien. Vielmehr hätten sich diese noch mit Wasser vollgesogen.
Solche Westen von geringer Qualität werden vor allem in der Küstenregion unter der Hand verkauft. Die türkische Polizei hat nun bei einer Razzia in Izmir 1263 illegal hergestellte Rettungswesten beschlagnahmt. Die Westen seinen mit Packmaterial, statt mit Auftrieb spendendem Material gefüllt gewesen, und hätten darum nicht den Sicherheitsstandards entsprochen. Das berichtet der Sender BBC.
Schwimmwesten spielen für die Flüchtlinge, die das Mittelmeer überqueren wollen, eine entscheidende Rolle. Darum boomt der Handel – und somit auch der Schwarzmarkt. Eine den Vorgaben entsprechende Rettungsweste kostet umgerechnet rund 150 Franken, berichtet James Reynolds, BBC-Korrespondent in Istanbul. Es sind auch Westen für nur 15 Franken erhältlich, diese bieten jedoch keinerlei Schutz.
Die Produktionsstätte, in der die Razzia stattgefunden hat, befindet sich im Hafen von Izmir. Unter den vier Personen, die dort arbeiteten, sollen auch zwei syrische Mädchen gewesen sein. Die konfiszierten Rettungswesten wurden den lokalen Behörden übergeben – entsprechende Ermittlungen sind eingeleitet worden. (viw/sda/dpa)