Der Iran wird seit rund einer Woche bombardiert – zunächst von Israel, seit der Nacht auf Sonntag auch von den USA. Wer nun versucht, Personen im Iran zu kontaktiert, bleibt erfolglos.
Wie CNN schreibt, bekommen Anrufende aus dem Ausland statt der Stimme der gesuchten Person eine Roboter-ähnliche Stimme zu hören, die sich dafür bedankt, sich einen Moment lang Zeit zu nehmen. Daraufhin folgt eine ominöse Botschaft:
Rund 90 Sekunden dauert die ganze Nachricht gemäss CNN, ehe die Stimme zum Ende dem Anrufer rät, die Augen zu schliessen und sich einen Ort vorzustellen, der einem «Frieden und Freude» bringt. Der Inhalt der Botschaft soll dabei je nach Anrufer leicht variieren. Gemäss dem Bericht sollen zudem Anrufe über das Festnetz und via Messenger-Apps nicht betroffen sein.
Wie CNN schreibt, passiert dies schon mindestens seit vergangenem Mittwoch. Damals schränkte die Regierung den Internet-Gebrauch im Land ein, weshalb mehr Personen versuchten, Anrufe mit dem Handy statt über Messenger-Dienste zu tätigen.
Der Grund für die ominöse Botschaft bleibt derweil offen. Ein Experte sagt gegenüber CNN, es könnte sich um einen Versuch der Regierung handeln, die Telekommunikation als Teil einer breiteren Internetzensur einzuschränken. Weiter schätzt er ein, dass es sich um eine Text-to-Speech-generierte Botschaft handle. Sie wirke so, als sei sie innert kurzer Zeit vorbereitet worden.
Ein zweiter Telekommunikations-Experte bezeichnet die Nachricht als «äusserst beunruhigend» – weil der Anruf scheinbar schon nach dem zweiten Klingeln unterbunden wird. «Das ist sehr ungewöhnlich», wird er zitiert. Dies würde bedeuten, dass der Eingriff bereits auf Netzwerkebene geschieht, also bevor die Verbindung tatsächlich hergestellt wird. (dab)