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Korallenbleiche in der Karibik so schlimm wie noch nie – sagen Forscher

Temperaturen von bis zu 33 Grad: Korallenbleiche in der Karibik so schlimm wie nie zuvor

17.09.2023, 08:2817.09.2023, 08:28
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Vor der Küste von Mexiko sterben Korallen nach Angaben von Forschern derzeit in einem beispiellosen Ausmass ab. Anhaltend sehr hohe Wassertemperaturen, die noch Wochen bis Monate andauern können, hätten zu einer schweren Korallenbleiche in der Karibik und auch im mexikanischen Pazifik geführt, sagte Lorenzo Álvarez-Filip von der Akademischen Einheit für Riffsysteme an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko.

Sterbende Korallen vor Key Largo in Florida: Für die ausgeblichenen Riffe werden wohl keine Touristen mehr kommen, sorgen sich die Anwohner.
So sieht es aus, wenn Korallen sterben: Gebleichte Korallen bei Florida. Bild: Liv Williamson/University of Miami Rosenstiel School of Marine, Atmospheric, and Earth Science via AP

«Was unsere Tests und Analysen zeigen, ist beeindruckend. So etwas habe ich noch nie gesehen», sagte der Experte der Deutschen Presse-Agentur nach seinem jüngsten Tauchgang in Puerto Morelos nahe dem Urlaubsort Cancún. Als Folge des Klimawandels seien dort zuletzt Meerestemperaturen von bis zu 33 Grad Celsius gemessen worden, drei Grad über dem historischen Durchschnitt. Die Korallen seien den hohen Temperaturen bis zu 20 Wochen ausgesetzt gewesen. Dieser Stress erschwere ihre Erholung. Viele seien bereits abgestorben.

Als Bleiche wird ein Verblassen der oft farbenprächtigen Korallen bezeichnet. Sie leben mit verschiedenfarbigen Algen in einer Gemeinschaft zum gegenseitigen Nutzen. Bei hohen Temperaturen stossen die Korallen die Algen jedoch ab - und verlieren so ihre Farbe. Sie wachsen nicht mehr und können sich schlechter gegen Feinde und Konkurrenten wehren. Kehren die Mikroalgen innerhalb einer bestimmten Zeit zurück, weil die Wassertemperaturen wieder sinken, kann sich die Koralle erholen – andernfalls stirbt sie.

Auch an anderen Korallenriffen im Atlantik sowie etwa vor Huatulco an der südmexikanischen Pazifikküste bleichen die sogenannten Nesseltiere vermehrt aus. Korallenbleichen wurden bereits vor Florida, Kuba, Belize, Panama, den Bahamas, Antigua, den US-Jungferninseln, Kolumbien und Puerto Rico gemeldet, wie das wissenschaftliche Netzwerk Global Coral Reef Monitoring Network (GCRMN) mitteilte. (sda/dpa)

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18 Kommentare
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Miss Geschick
17.09.2023 09:54registriert September 2017
Und die Menschheit so: ja, endlich ist das Meer nicht mehr so kalt, sondern hat angenehme 33 Grad...
😭
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    Kirchenexperte zum neuen Papst: «Das Konklave hat eine geschickte Lösung gewählt»
    Er sei eher gegen die Frauenordination und werde die angeblichen Reformen kaum vorantreiben: Theologe und Buchautor Michael Meier dämpft die Hoffnungen auf ein progressives Zeitalter in der katholischen Kirche unter Papst Leo XIV.

    Hatten Sie Kardinal Robert Prevost auf der Rechnung?
    Michael Meier: Mich hat es vor allem überrascht, dass seine Wahl so schnell erfolgte. Der Amerikaner wurde als Kompromisskandidat gehandelt und gilt als Mann der Mitte. Insofern hat das Konklave eine geschickte Lösung gewählt. Es wird keinen Bruch geben mit dem Kurs von Franziskus, aber Änderungen im Stil.

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