Am Samstag wurde die seit 2017 vermisste Kayla in Asheville (North Carolina) aufgespürt – der Streamingdienst Netflix spielte dabei eine entscheidende Rolle. Die Entdeckung wurde durch die Aufmerksamkeit eines Mitarbeiters einer Second-Hand-Kette möglich, der das 15-jährige Mädchen aus der bekannten Netflix-Serie «Unsolved Mysteries» wiedererkannte und sofort die Polizei verständigte. Damit endet eine intensive sechsjährige Suche nach dem vermissten Kind.
Die damals neunjährige Kayla wurde von ihrer Mutter entführt, nachdem diese das Sorgerecht verloren hatte. Kayla lebte bei ihrem Vater Ryan Iskerka in South Elgin, Illinois. Als die Mutter ihre Tochter an einem Wochenende nicht wie vereinbart zurückbrachte, wurde Kayla als vermisst gemeldet. Die hartnäckigen Ermittlungen der Behörden blieben jedoch jahrelang erfolglos, und Mutter und Tochter konnten sich der Suche entziehen.
Der entscheidende Moment kam am Samstag, als Mutter und Tochter ein Second-Hand-Geschäft in Asheville betraten. Ein aufmerksamer Mitarbeiter erkannte die beiden aus den Medien, in denen Kaylas Geschichte breite Aufmerksamkeit erhielt. Insbesondere wurde ihre Entführung in einer Folge der Netflix-Serie «Unsolved Mysteries» behandelt, die sich mit mehreren Fällen von Kindesentführungen durch Eltern befasst.
BREAKING NEWS ‼️
— National Center for Missing & Exploited Children (@MissingKids) May 16, 2023
NCMEC is excited to share that Kayla Unbehaun has been FOUND SAFE in North Carolina!
Kayla was only 9 years old when she was abducted by her non-custodial mother, Heather Unbehaun from South Elgin, Illinois on July 5, 2017. Kayla’s dad, Ryan asked NCMEC to… pic.twitter.com/5O7bpEjIhT
Die Polizei reagierte sofort auf den Hinweis und konnte Kayla schliesslich in Gewahrsam nehmen. Das sechsjährige Rätsel war gelöst. Die Mutter wurde festgenommen und wird nun gegen hohe Kaution festgehalten. Sie soll nach Illinois ausgeliefert werden, wo sie sich einer Anklage wegen Kindesentführung stellen muss.
In einer Erklärung bedankt sich der Vater bei den örtlichen Polizei- und Feuerwehrbehörden, dem Nationalen Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder (NCMEC) sowie allen anderen Strafverfolgungsbehörden, die bei der Suche nach seiner Tochter geholfen haben: «Ich bin überglücklich, dass Kayla sicher nach Hause zurückkehrt.» Er hoffe, seine Familie könne jetzt in Ruhe wieder zueinanderfinden: «Wir bitten um Privatsphäre, während wir uns wieder kennenlernen und diesen Neuanfang bewältigen.»
Dieser Fall ist besonders bemerkenswert, nicht nur wegen der langen Zeit, in der die Mutter unter dem Radar der Behörden bleiben konnte, sagt der örtliche Polizeivorsteher gegenüber US-Medien. Normalerweise hinterlassen Entführer digitale Spuren, die relativ leicht verfolgt werden können. Doch es gelang ihr, alle Social-Media-Profile zu löschen und ihre digitalen Spuren zu verwischen. Dies machte den Fall umso einzigartiger und stellte die Ermittler vor grosse Herausforderungen.
Kayla wurde mit ihrem Vater wiedervereint und ist zurück in Illinois. Der Fall der Mutter wird am 11. Juli 2023 in North Carolina verhandelt. (leo)
Es IST eine Entführung, unbestritten; aber vllt. ist das wiedermal ein Fall wo das, was das Gesetz will und das, was das sinnvollste ist, nicht deckungsgleich sind. Da hat die Mutter wohl rechtswidrige Tatsachen geschaffen. Tragisch.