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Zeugen an der Reihe im Prozess gegen Signa-Gründer Benko

Zeugen an der Reihe im Prozess gegen Signa-Gründer Benko

15.10.2025, 10:38

Der Prozess gegen den österreichischen Investor René Benko ist am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck fortgesetzt worden. Zunächst sollen mehrere Zeugen befragt werden.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 48-jährigen Ex-Milliardär vor, seine Gläubiger geschädigt zu haben. Er habe einen Betrag von rund 660'000 Euro durch eine Mietkostenvorauszahlung und durch eine Schenkung an seine Mutter vor den Gläubigern in Sicherheit gebracht. Benko bestreitet die Vorwürfe. Der Strafrahmen für das Delikt beträgt bis zu zehn Jahren Haft.

epaselect epa12452397 Rene Benko arrives at the main hearing in the criminal case against him for fraudulent bankruptcy at the Innsbruck Regional Court in Innsbruck, Austria, 14 October 2025. The defe ...
René Benko vor seinem Gerichtstermin am Dienstag.Bild: keystone

Auf der Zeugenliste stehen unter anderem ehemalige Signa-Manager sowie der Masseverwalter in Benkos persönlichem Konkursverfahren. Eigentlich wären auch Mutter, Schwester und Ehefrau des Angeklagten geladen gewesen. Diese machten jedoch von ihrem Recht Gebrauch, nicht gegen einen Angehörigen aussagen zu müssen, wie bereits am Dienstag angekündigt wurde.

Daher wird damit gerechnet, dass das Beweisverfahren bereits gegen Mittag abgeschlossen sein könnte. Offiziell anberaumt ist der Prozess jedoch bis zum Abend um 20 Uhr.

Weitere Ermittlungen zu schwerem Betrug und Untreue

Im aktuellen Fall muss sich Benko wegen seiner Insolvenz als Einzelunternehmer verantworten. Die Anklage ist nur ein Strang von insgesamt 14 Verfahren, in denen allein die österreichische Justiz meist wegen schweren Betrugs und Untreue ermittelt. Egal, wie das Urteil lautet, muss der 48-Jährige wohl mit weiteren Anklagen rechnen.

Der Tiroler Geschäftsmann war mit dem von ihm gegründeten Immobilien- und Handelskonzern Signa zum Milliardär geworden. Als Anfang der 2020er Jahre die Phase des extremen Niedrigzinses endete, geriet das sehr undurchsichtige Konglomerat aus mehr als 1130 Gesellschaften schnell in Schieflage. Schlusspunkt war die Insolvenz. (dab/sda/awp/dpa)

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