Der Gazastreifen – das grösste Gefängnis der Welt, in dem über 1,8 Millionen Palästinenser wie im Warschauer Ghetto dahinvegetieren, Opfer eines Genozids, von dem die Welt nichts wissen will. Das ist das Bild, das Hamas-Offizielle gern zeichnen, um die israelische Blockade des Gebiets anzuprangern.
Ganz andere Bilder präsentiert die militante islamistische Organisation den Einwohnern des Gazastreifens selbst: Da im Oktober Kommunalwahlen – die ersten seit elf Jahren – stattfinden, versucht die Hamas, den von ihr beherrschten Gazastreifen als blühendes, prosperierendes Idyll voller glücklicher Menschen darzustellen.
«Danke, Hamas!» steht auf den Schildern, die offensichtlich zufriedene Leute in die Kamera halten. Die Zerstörungen des letzten Gaza-Kriegs 2014 kommen nicht ins Bild – doch in einer Einstellung kurz vor Schluss des Videos ist ein Denkmal zu sehen, das auf den Krieg Bezug nimmt. Eine riesige eiserne Faust auf einem Panzer hält eine Erkennungsmarke, auf der eine Nummer zu sehen ist. Es handle sich um jene des in diesem Krieg gefallenen israelischen Soldaten Oron Shaul, berichtet die «Times of Israel».
Die Zeitung geht unter Berufung auf lokale Umfragen und Experten-Analysen davon aus, dass die Hamas bei den Kommunalwahlen «signifikante Gewinne» einfahren wird.
(dhr)