Der Kardinal Robert Francis Prevost ist der neue Papst. Er ist der erste US-Amerikaner in diesem Amt und wird den Namen Leo XIV. tragen.
Auf der ganzen Welt gratulieren Staats- und Regierungschef. Eine Übersicht.
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat am Donnerstagabend dem neuen Papst Leo XIV. ihre besten Glückwünsche übermittelt. Die Welt brauche Dialog, Hoffnung und Zuversicht, schrieb sie auf dem Kurznachrichtendienst X.
So fuhr Keller-Sutter in ihrem Glückwunsch fort. Die Stimme des Kirchenoberhaupts finde «in diesen unsicheren Zeiten weit über katholische Kirche hinaus Gehör».
Eine weitere Reaktion aus der Schweiz kam vom apostolischer Administrator der Diözese Lugano. Dieser hat am Donnerstagabend anlässlich der Wahl des neuen Papstes Leo XIV. seine Dankbarkeit ausgedrückt. Dieser «historische Moment» sei von viel Leid, aber auch vom Gnadenjahr des Jubiläums der Hoffnung geprägt, schrieb Alain de Raemy in einer Mitteilung.
Er wünsche dem neuen Papst, dass der Herr seine Schritte «mit Weisheit und Liebe» begleiten werde, fuhr de Raemy fort. Mit «grosser Freude» habe er von der Wahl des neuen Heiligen Vaters Leo XIV. erfahren. «In tiefer Dankbarkeit vereinen wir uns im Gebet für ihn und für seinen neuen Dienst an der Spitze und im Dienst der Kirche.»
Rita Famos, die Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS), würdigte die durch den Lebenslauf erworbene Weite des neuen Papstes Leo XIV.. Sie wünschte ihm «Gottes reichen Segen, Weisheit, Geistesgegenwart und die innere Freiheit, sich immer wieder vom Evangelium herausfordern zu lassen».
Robert Francis Prevost bringe durch seinen Weg als Augustiner, den langjährigen Dienst in Lateinamerika und seine Erfahrung in der weltweiten Kirche eine beeindruckende Weite mit. Sein bischöflicher Wahlspruch «in dem Einen sind wir vielen eins» sei eine tiefe theologische Vision, die auch die Reformierten teilen. Diese Sicht bedeute die Einheit in Christus als Quelle für Versöhnung und gemeinsame Verantwortung in einer zerrissenen Welt.Zudem erinnerte Famos an die Namenswahl in der Nachfolge von Leo XIII., der die moderne katholische Soziallehre begründet hatte. Die Verbindung von geistlicher Tiefe mit sozialer Gerechtigkeit sei ein bleibendes Erbe und eine wichtige Brücke der Ökumene.
Famos drückte die Hoffnung aus, dass Leo XIV. den synodalen Weg mit Offenheit und Mut weitergehe und die Stimmen der Gläubigen ernst nehme. Seine ersten Worte als Papst hätten dem Frieden gegolten. In seiner Rede habe er die bedingungslose Liebe Gottes ins Zentrum gestellt, das sei berührend und ein starkes Zeichen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) mit Sitz in Genf hat nach der Wahl des neuen Papstes Leo XIV. seine Freude und Hoffnung zum Ausdruck gebracht. Er versichert der römisch-katholischen Kirche seine weitere Zusammenarbeit in dieser neuen Ära.
Der deutsche Bischof Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Zentralausschusses des ÖRK, erklärte, er erwarte, dass Leo XIV. das Liebeszeugnis von Papst Franziskus gegenüber allen Menschen, insbesondere den Verwundbarsten, und auch gegenüber der nicht-menschlichen Schöpfung fortsetzen werde. Er sagte:
Pfarrer Jerry Pillay, Generalsekretär des ÖRK, erklärte seinerseits: «Wir gratulieren dem neuen Papst und beten zu Gott, dass er ihm seinen Segen, Gesundheit, Kraft und Weisheit schenke, während er dieses heilige Amt übernimmt.»
«Wir sind überzeugt, dass er weiterhin die ökumenische Zusammenarbeit, die Einheit der Christen sowie Gerechtigkeit und Frieden in der Welt stärken wird.» Der Südafrikaner fügte hinzu: «Wir leben in einer Welt mit zahlreichen Krisen, aber gemeinsam können wir durch die verwandelnde Kraft des Heiligen Geistes etwas bewirken.»
Der Ökumenische Rat der Kirchen vereint rund 350 Kirchen – protestantische, lutherische, anglikanische, orthodoxe und altkatholische – aus 120 Ländern. Diese Institution, die ihr 70-jähriges Bestehen feiert, repräsentiert weltweit über 500 Millionen Christinnen und Christen.
US-Präsident Donald Trump war der ersten weltweit, der gratulierte. Auf Truth Social schrieb er:
US-Vize JD Vance hat dem neuen Papst Leo XIV. gratuliert. «Ich bin sicher, dass Millionen amerikanischer Katholiken und anderer Christen für seine erfolgreiche Arbeit an der Spitze der Kirche beten werden», schrieb der Republikaner in einem kurzen Post auf der Plattform X. «Gott segne ihn!» Vance ist als Erwachsener zum katholischen Glauben konvertiert und wurde 2019 getauft. Er hatte Papst Franziskus noch am Tag vor seinem Tod im Vatikan zu einem Gespräch getroffen.
Der Bürgermeister der US-Metropole Chicago hofft, dass der neue Papst Leo XIV. bald seine Heimatstadt Chicago besuchen wird. «Wir hoffen, Sie bald wieder zu Hause willkommen heissen zu dürfen», schrieb der Demokrat Brandon Johnson auf der Plattform X und gratulierte dem neuen Papst. Er scherzte ausserdem, dass alles Coole, auch der Papst, aus Chicago komme – im Englischen ein Reim:
Leo XIV. ist 1955 in Chicago geboren.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem neuen Papst gratuliert und sich hoffnungsvoll auf eine fortdauernde Unterstützung des Vatikans im russischen Angriffskrieg gezeigt.
Die Ukraine schätze die konsequente Haltung des Heiligen Stuhls zur Wahrung des Völkerrechts, zur Verurteilung der russischen Aggression gegen die Ukraine und zum Schutz der Rechte unschuldiger Zivilisten sehr, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. «In diesem für unser Land entscheidenden Moment hoffen wir auf die fortgesetzte moralische und geistliche Unterstützung des Vatikans bei den Bemühungen der Ukraine, Gerechtigkeit wiederherzustellen und einen dauerhaften Frieden zu erreichen.»
Er wünsche Leo XIV. Weisheit, Inspiration und Kraft und fügte den lateinischen Glückwunsch an:
Das bedeutet so viel wie «auf viele Jahre».
Kremlchef Wladimir Putin hat dem neuen Papst Leo XIV. zur Wahl gratuliert. In dem vom Kreml veröffentlichten Telegramm äusserte er sich zuversichtlich, dass sich «der konstruktive Dialog und die Interaktion zwischen Russland und dem Vatikan auf der Grundlage der christlichen Werte, die uns verbinden, weiter entwickeln werden». Zugleich wünschte er dem neuen Papst «viel Erfolg bei der Erfüllung der Ihnen anvertrauten hohen Aufgabe sowie Gesundheit und Wohlergehen».
Das kurze Telegramm des russischen Staatschefs an den Pontifex endete «Mit Hochachtung, Wladimir Putin».
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den neuen Papst Leo XIV. zu dessen Wahl zum Oberhaupt der katholischen Kirche beglückwünscht. «Wir gratulieren Seiner Heiligkeit Leo XIV. aufrichtig zu seiner Wahl zum Papst und Oberhaupt der katholischen Kirche», schrieb von der Leyen auf der Plattform X.
Zudem heisst es in dem gemeinsam von EU-Ratspräsident António Costa und von der Leyen veröffentlichten Statement, dass Millionen von Europäern täglich Inspiration aus dem Engagement der Kirche für Frieden und Menschenwürde schöpften. «Wir sind zuversichtlich, dass Papst Leo XIV. seine Stimme auf der Weltbühne nutzen wird, um diese gemeinsamen Werte zu fördern.» Die Europäische Union sei bereit, eng mit dem Heiligen Stuhl zusammenzuarbeiten, um den globalen Herausforderungen zu begegnen.
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat die ersten Worte des neuen Papstes Leo XIV. gewürdigt. Sie schrieb auf X:
Er nehme damit das spirituelle Erbe auf, das Papst Franziskus hinterlassen habe. Italien blicke darauf mit Respekt und Hoffnung, schrieb Meloni.
Die Nachrichtenagentur Ansa zitierte auch aus einem Glückwunschschreiben Melonis an den neuen Papst. Die Welt brauche dringend Frieden, habe sie darin an Leo XIV. geschrieben.
Grossbritanniens Premierminister Keir Starmer hat die Wahl des neuen Papstes Leo XIV. als «tiefgreifenden Moment der Freude» bezeichnet. Er schrieb auf der Plattform X:
Der heilige Stuhl habe eine besondere Rolle dabei, wichtige Themen der Zeit zu adressieren – vor allem den Klimawandel, die Armutsbekämpfung sowie Frieden und Gerechtigkeit weltweit. Er freue sich bereits auf ein Treffen mit dem neuen Papst.
Perus Präsidentin Dina Boluarte hat dem neuen Papst Leo XIV. zur Wahl gratuliert und dessen peruanische Staatsangehörigkeit hervorgehoben. «Wir feiern einen historischen Moment für Peru und die Welt», sagte Boluarte in einer Fernsehansprache.
Der neue Papst – der gebürtige US-Amerikaner Robert Prevost – hat nach Angaben der peruanischen Migrationsbehörde seit 2015 auch die peruanische Staatsbürgerschaft. Bei seiner ersten Rede vom Balkon des Petersdoms sprach er einen Teil auf Spanisch und dankte dabei seiner «lieben Diözese in Chiclayo» im Norden Perus und der dortigen Glaubensgemeinschaft dafür, dass sie ihn auf seinem Weg begleitet habe. Prevost war Missionar in Peru. Er gründete dort Pfarreien, leitete ein Priesterseminar und war in der Bischofsausbildung aktiv. 2015 ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof von Chiclayo.
«Ich bin mir ganz sicher, dass er den Namen Leo XIV. in Anlehnung an Leo XIII. gewählt hat, den Vater der Soziallehre der Kirche», sagte der heutige Bischof von Chiclayo, Edinson Farfán Córdova. Papst Leo XIV. stehe «für eine Kirche mit offenen Türen, die alle aufnimmt – wie Papst Franziskus». Córdova sei überzeugt, dass Prevost denselben Kurs wie sein gestorbener Vorgänger Franziskus verfolgen werde.In Peru, wo rund zwei Drittel der 34 Millionen Einwohner katholisch sind, ist die Kirche tief im sozialen und kulturellen Leben verankert.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: «Dilige et quod vis fac. Liebe und tu, was du willst. Diese augustinische Weisheit möge Ihnen die innere Stärke und Glaubenskraft geben, wie Leo der Grosse als theologischer Denker und geschickter Diplomat die Kirche in die Zukunft zu führen und wie Leo XIII eine Antwort auf die sozialen Fragen der Moderne zu finden.»
Und Bundeskanzler Friedrich Merz schrieb:
Aussenminister Johann Wadephul: «Jeder Papst ist die Stimme der weltweiten Christenheit. Ich wünsche ihm & uns allen Gehör, denn wir Christen müssen gerade in der aktuellen Weltlage für Verbindung & Versöhnung eintreten.»
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder: «Ein Mann der Weltkirche übernimmt dieses wichtige Weltamt. Eine Hauptaufgabe wird sein, die Kirche weiter zu einen und die Begeisterung für den Glauben neu zu entfachen.»
Spaniens linker Regierungschef Pedro Sánchez hat der katholischen Kirche zur Wahl des US-Amerikaners Robert Prevost zum neuen Papst gratuliert. «Herzlichen Glückwunsch an die gesamte katholische Kirche zur Wahl des neuen Papstes Leo XIV. zum Pontifex», schrieb der Sozialist auf der Plattform X.
Das fügte der Regierungschef Spaniens hinzu, ein Land, in dem sich eine grosse Mehrheit der rund 49 Millionen Einwohner zum katholischen Glauben bekennt.
Und Spaniens Königshaus mit König Felipe VI. an der Spitze liess verlauten: «Wir gratulieren Kardinal Prevost zu seiner Wahl zum neuen Pontifex, Papst Leo XIV. Sein Aufruf zum Frieden inspiriert und ermutigt uns und spiegelt die tiefsten Wünsche und Gefühle des spanischen Volkes wider.»
Polens Präsident Andrzej Duda: «Aus tiefstem Herzen möchte ich seiner Heiligkeit Papst Leo XIV. im Namen der polnischen Nation und in meinem eigenen Namen meine herzlichsten Glückwünsche zu seiner Wahl auf den Heiligen Stuhl übermitteln.»
Israels Staatspräsident Izchak Herzog: «Möge Ihr Pontifikat eines des Brückenbauens und des gegenseitigen Verständnisses zwischen allen Religionen und Völkern sein. Mögen wir die sofortige und sichere Rückkehr der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln erleben – und eine neue Ära des Friedens in unserer Region und in der ganzen Welt.»