Seit Mitte April gilt in ganz Polen ein Verbot, Objekte der kritischen Infrastruktur zu fotografieren oder zu filmen. Wer es trotzdem tut und erwischt wird, muss mit Bussgeldern oder gar einer Haftstrafe rechnen.
Rund 25'000 Einrichtungen, Gebäude, Anlagen und Geräte sind vom Verbot betroffen, berichtet die deutsche Bild. Konkret geht es um:
Wer gegen das Gesetz verstösst, muss mit der Beschlagnahmung des Handys bzw. der Kamera rechnen. In schweren Fällen sind Geldstrafen von bis zu 20'000 Złoty (entspricht rund 4400 Franken) vorgesehen – oder ein Arrest zwischen fünf und 30 Tagen.
Doch das Verbot gilt nur, wenn am Gebäude oder dem beweglichen Objekt (sprich: Zug) deutlich sichtbar das offizielle Verbotsschild angebracht ist. Neben Piktogrammen steht darauf «Fotografieren verboten» auf Polnisch, Englisch, Deutsch, Russisch und Arabisch.
Das polnische Verteidigungsministerium will mit dem Verbot feindliche Spionage bekämpfen. Es gehe darum, «angesichts der instabilen internationalen Lage kritische Infrastrukturen stärker vor äusseren Betrachtern zu schützen».
Seit letztem Jahr kommt es in Polen auffallend oft zu Grossbränden – die Behörden vermuten russische Sabotageakte.
Das Verbot sieht auch Ausnahmen vor, etwa für Filmemacherinnen und Berufsfotografen. Auch in besonderen Situationen soll es nicht gelten. Darunter fallen unter anderem Feuerwehreinsätze, Pressekonferenzen und Interviews sowie die Dokumentation der Unterzeichnung wichtiger Verträge durch ausländische Delegationen.
(rbu)
Da fällt mir ein, ich habe Erinnerungsfotos vor Regierungsgebäuden, Brücken, Flughäfen und Bahnhöfe gemacht aus dem Moment heraus.
Es geht sicher nicht um die Touris auf der belebten Straße mit der bekanntesten Front im Hintergrund, sondern um die, die herumschleichen und ungesehen sein wollen. Gesetze brauchen leider Allgemeingültigkeit und viel Aufklärung und Sensibilität in der Gesellschaft.