Der polnische Präsident Andrzej Duda fordert von den USA die Stationierung von Atomwaffen in Polen. Diesen Vorschlag habe er kürzlich mit Keith Kellogg, dem Sondergesandten von US-Präsident Donald Trump für die Ukraine und Russland, besprochen, sagte er der «Financial Times».
Es wäre sicherer, wenn diese Waffen bereits im Land wären. Einem Projekt für eigene polnische Atomwaffen erteilte er aber eine Absage, weil es zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde.
Demnach habe Duda schon 2022 den US-Amerikanern einen Plan für die nukleare Teilhabe Polens vorgeschlagen – die damalige Regierung unter Präsident Joe Biden lehnte das Projekt aber ab. Auch jetzt liege die Entscheidung immer noch bei den USA, Duda betont aber, dass Putin russische Atomwaffen schon 2023 nach Belarus verlegt habe – also näher an die polnische Grenze.
Generell hat Duda für Trump und die Friedensverhandlungen auch Lob übrig – «meiner Meinung nach stimmt es nicht, dass Präsident Trump nur nett und behutsam mit Russland umgeht». Wie Duda betont, sei noch kein Politiker einem Ende des Krieges so nahe gekommen.
Das Lob des polnischen Präsidenten geht sogar so weit, dass er auch Radosław Sikorski, den polnischen Aussenminister, im Gespräch mit der «Financial Times» zurechtweist. Sikorski hatte sich zu uneindeutigen Äusserungen von Musk über das Abschalten von Starlink geäussert – und wurde von Musk als Reaktion darauf als «kleiner Mann» beleidigt, der besser still sein sollte.
Duda ist nicht mehr Mitglied der rechtspopulistischen PiS-Partei, bleibt ihr aber programmatisch treu. Es wird vermutet, dass Russland die Stationierung von US-Atomwaffen in Polen als klare Aggression des Westens auffassen würde. Während des Kalten Krieges wurden sowjetische Atombomben nach Polen kommandiert.