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Polens Präsident Duda will US-Atombomben in seinem Land

Polens Präsident Duda will US-Atombomben in seinem Land

Wenn es nach dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda geht, stehen in seinem Land bald Atombomben. Er zeigt sich von Donald Trump beeindruckt.
13.03.2025, 08:3213.03.2025, 08:32
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Ein Artikel von
t-online

Der polnische Präsident Andrzej Duda fordert von den USA die Stationierung von Atomwaffen in Polen. Diesen Vorschlag habe er kürzlich mit Keith Kellogg, dem Sondergesandten von US-Präsident Donald Trump für die Ukraine und Russland, besprochen, sagte er der «Financial Times».

«Die Grenzen der NATO wurden 1999 nach Osten verschoben, also sollte es 26 Jahre später auch zu einer Verlagerung der NATO-Infrastruktur nach Osten kommen. Für mich ist das offensichtlich.»

Es wäre sicherer, wenn diese Waffen bereits im Land wären. Einem Projekt für eigene polnische Atomwaffen erteilte er aber eine Absage, weil es zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde.

epa11946849 President of the Republic of Poland Andrzej Duda gives a statement to the media in the Sejm in Warsaw, Poland, 07 March 2025. Duda will attend a Sejm session during which he will hear a br ...
Will Atombomben in seinem Land: Andrzej Duda.Bild: keystone

Lob für Trump und seine Diplomatie

Demnach habe Duda schon 2022 den US-Amerikanern einen Plan für die nukleare Teilhabe Polens vorgeschlagen – die damalige Regierung unter Präsident Joe Biden lehnte das Projekt aber ab. Auch jetzt liege die Entscheidung immer noch bei den USA, Duda betont aber, dass Putin russische Atomwaffen schon 2023 nach Belarus verlegt habe – also näher an die polnische Grenze.

Generell hat Duda für Trump und die Friedensverhandlungen auch Lob übrig – «meiner Meinung nach stimmt es nicht, dass Präsident Trump nur nett und behutsam mit Russland umgeht». Wie Duda betont, sei noch kein Politiker einem Ende des Krieges so nahe gekommen.

Nach Musk-Beleidigung: Kritik für Aussenminister

Das Lob des polnischen Präsidenten geht sogar so weit, dass er auch Radosław Sikorski, den polnischen Aussenminister, im Gespräch mit der «Financial Times» zurechtweist. Sikorski hatte sich zu uneindeutigen Äusserungen von Musk über das Abschalten von Starlink geäussert – und wurde von Musk als Reaktion darauf als «kleiner Mann» beleidigt, der besser still sein sollte.

Duda ist nicht mehr Mitglied der rechtspopulistischen PiS-Partei, bleibt ihr aber programmatisch treu. Es wird vermutet, dass Russland die Stationierung von US-Atomwaffen in Polen als klare Aggression des Westens auffassen würde. Während des Kalten Krieges wurden sowjetische Atombomben nach Polen kommandiert.

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