In diesen Tagen machen sich wieder viele Schweizer Familien auf in die Sommerferien. Viele beliebte Reiseziele liegen im nahen Ausland. Doch während man schon in der Schweiz unter der Hitze ächzt, ist das im Vergleich zu manchen Destinationen schon fast eine kühle Brise. Selbst das Baden im Wasser ist dann kaum mehr eine Erfrischung. Eine kleine Temperaturübersicht.
Rimini ist bei Schweizer Familien ein beliebtes Reiseziel. Dort wird bereits geschwitzt. Laut italienischen Wetterdiensten herrschen diese Woche meist etwas über 30 Grad. Richtig heiss wird es am Montag. Dann sind ganze 38 Grad prognostiziert. Immer wieder kann es zudem in der Region zu teils schweren Gewittern kommen.
Noch heisser wird es auf dem Städtetrip in Rom. Dort werden in dieser Woche täglich um die 35 Grad erwartet, an mehreren Tagen sogar etwas mehr. Je nach Wetterdienst gehen die Prognosen sogar bis auf knapp 40 Grad.
Etwas angenehmer dürfte es in Venedig werden, mit Temperaturen um die oder etwas über 30 Grad. Ebenfalls noch angenehm wird es in Palermo auf Sizilien, dort bewegen sich die Temperaturen vorläufig noch im ähnlichen Rahmen. Allerdings könnte es schon nächste Woche mit 36 Grad deutlich heisser werden. Richtung Mittelmeer in Bari wird es sogar noch heisser, dort sind kommende Woche 37 Grad prognostiziert
Die Hitze hält auch in Italien seit Tagen an. In der Nähe von Bologna starb am Montag ein 47-Jähriger, der in der Mittagshitze auf einer Baustelle kollabierte. Die Behörden prüfen, ob die hohen Temperaturen für seinen Tod mitverantwortlich waren. Italienischen Medien zufolge soll er auch Vorerkrankungen gehabt haben.
Um Menschen zu schützen, die draussen körperliche Arbeit leisten müssen, gelten in mehreren Regionen – darunter die Lombardei, Sizilien, Apulien und die Toskana – Sonderverordnungen. Dort ist Arbeiten im Freien während der heissen Mittagsstunden zwischen 12.30 Uhr und 16.00 Uhr an besonders heissen Tagen untersagt. Die Regelungen gelten je nach Region bis Mitte September.
Auch andere Massnahmen wurden ergriffen: In Genua dürfen Menschen über 70 Jahren öffentliche Verkehrsmittel ab 7.30 Uhr kostenlos nutzen – mit dem Ziel, Wege möglichst in den kühleren Tagesstunden zu erledigen. In den Städten gibt es Kühlstationen, auch in Rom wird Wasser besonders rundum touristische Hotspots verteilt.
Eine Bruthitze herrscht derzeit in Spanien. Mancherorts wurde es in diesen Tagen über 40 Grad heiss. Besonders im Gebiet um Sevilla und Córdoba, aber auch im Landesinnern in Madrid und südlich der Hauptstadt muss mit lebensbedrohlichen Bedingungen gerechnet werden. Am Samstag war in der südspanischen Stadt El Granado an der Grenze zu Portugal mit 46 Grad ein neuer nationaler Hitzerekord für einen Juni-Tag registriert worden.
In der katalanischen Touristenmetropole Barcelona am Mittelmeer gab es am Montag einen lokalen Temperaturrekord von 37,6 Grad für einen Tag im Juni. Und das, obwohl die wirklich heissen Monate noch bevorstehen. Vor allem für Arbeiter und Arbeiterinnen im Freien ist die Hitze gefährlich. In Barcelona starb eine 51 Jahre alte Mitarbeiterin der Strassenreinigung kurz nach ihrem Schichtende. Die Stadt leitete eine Untersuchung ein, wie die spanische Zeitung «La Vanguardia» berichtete.
Und es bleibt vielerorts weiterhin heiss: In Córdoba sind beispielsweise am Samstagmittag 39 Grad prognostiziert. In Madrid dürften es 36 Grad werden.
Etwas kühler wird es am Samstag immerhin in Barcelona, dort sind 31 Grad angekündigt. Eher kühl ist es im Norden, in A Coruña (Galizien) etwa dürften es am Samstag frische 22 Grad werden. Erträglich dürfte es auch auf den Kanaren werden, dort sind für Samstag Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad angekündigt. Auch auf Mallorca ist es nicht viel anders als in der Schweiz, dort werden am Samstag etwas über 30 Grad erwartet.
Fast im ganzen Land gelten schon am Dienstag Hitzewarnungen, teilweise gar die höchste Gefahrenstufe. Besonders in Grossstädten wird vor der Hitze gewarnt, in Paris wurde beispielsweise am frühen Morgen – der kühlsten Tageszeit – bereits 28 Grad gemessen. Am Dienstag werden teilweise über 40 Grad erwartet.
Im Grossraum Paris wurden deshalb Einschränkungen für den Autoverkehr erlassen. Nur umweltschonende Wagen mit entsprechenden Plaketten durften dort fahren. Ausserdem wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf den Hauptstrassen um 20 Kilometer pro Stunde reduziert, wie die Präfektur mitteilte. Und nur im Westen dürften die Temperaturen ab Mittwoch allmählich sinken, im Rest des Landes bleibt es heiss.
In Montpellier werden am Donnerstag 39 Grad erwartet, dafür könnte es in der Region auch zu Gewittern kommen. In Paris sagen die Prognosen noch 27 Grad voraus. Eine kleine Abkühlung gibt es am Wochenende, wenn verbreitet Regen angekündigt wird.
Sommerlich bleibt es danach trotzdem mit Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad. Relativ stabil sind die Temperaturen auf Korsika, wo es stets um die 30 Grad heiss wird. Wem das zu heiss ist, muss Richtung Atlantik. Mit Ausnahme von der Region Bordeaux wird es im Westen mit unter 30 Grad etwas angenehmer.
Du wirst es wohl ahnen, auch in Griechenland ist es derzeit nicht gerade kalt. In Athen klettern die Temperaturen schon am Dienstag auf 37 Grad. Für zahlreiche Regionen gilt eine Hitzewarnung. Glück hat, wer auf Kos weilt. Die beliebte Ferieninsel erreicht diese Woche täglich um die 30 Grad. Anders sieht es in Korfu aus. Dort wird es am Samstag bis zu 36 Grad heiss. Gebietsweise kann es gar bis zu 40 Grad heiss werden.
Dich zieht es Richtung Türkei in die Ferien? Pech gehabt. Auch da wird es richtig heiss. Egal ob Izmir, Bodrum oder Antalya – die Temperaturen bewegen sich um die 40 Grad. Am heissesten wird es in den kommenden Tagen am Donnerstag und Freitag, in Antalya werden dann 40 Grad, in Izmir 36 Grad erwartet. Kühler ist es in Istanbul mit um die 30 Grad. Auch in Ankara ist es eher um die 30 Grad, dort muss jedoch mit Gewittern gerechnet werden.
In Portugal wird die 40-Grad-Marke in den kommenden Tagen ebenfalls mehrfach geknackt. Noch am Dienstag dürfte es beispielsweise in Beja, im Süden des Landes, 42 Grad heiss werden.
Immerhin: Ab Donnerstag sinken die Temperaturen voraussichtlich unter 40 Grad und es wird bis Mitte nächste Woche «nur» noch um die 35 Grad heiss. Fast im ganzen Land ist es in den kommenden Tagen deutlich über 30 Grad, weshalb auch hier Wetterwarnungen ausgestellt wurden.
Auch für praktisch ganz Deutschland gilt am Dienstag eine Hitzewarnung, im Westen wird gar vor extremer Hitze gewarnt. In Frankfurt werden am Dienstagabend 38 Grad erwartet, am Mittwoch gar 40 Grad.
In anderen Regionen sieht es nicht besser aus, laut Prognosen dürfte es überall ein sehr heisser Tag werden. In Berlin beispielsweise werden 39 Grad erwartet. Der Allzeit-Hitzerekord für Deutschland liegt bei 41,2 Grad - gemessen am 25. Juli 2019 an den DWD-Wetterstationen Tönisvorst und Duisburg-Baerl (beides Nordrhein-Westfalen).
Erst danach wird es voraussichtlich wieder etwas kühler. Das allerdings auch dank Gewitter, die unwetterartig ausfallen können. Platzregen, Hagel und Sturmböen werden in Süddeutschland schon am Dienstagabend, im Rest des Landes am Mittwochnachmittag erwartet.
Auch in Österreich wird geschwitzt. In Wien ist es in den kommenden Tagen über 30 Grad, am Donnerstag werden im Osten gar 38 Grad erwartet. Generell dürfte es laut ORF bis und mit Sonntag besonders im Osten um die 35 Grad heiss werden, im Westen, wo es kühler ist, drohen hingegen immer wieder heftige Gewitter.
Nach einem schweren Unwetter mit Muren und Erdrutschen in den Tiroler Bergen ist am Dienstag die Evakuierung von mehreren Berghütten angelaufen. Ein Helikopter des österreichischen Bundesheeres wurde eingesetzt, um rund 100 Personen in Sicherheit zu bringen, wie das Bundesland Tirol am Dienstag miteilte. Ein Abstieg zu Fuss von den drei betroffenen Schutzhütten in der Nähe der Gemeinde Gschnitz wäre aufgrund der Muren zu unsicher, erklärte der Krisenmanager des Landes Tirol, Elmar Rizzoli, dem Sender ORF. Am Montagabend waren bereits mehrere Bewohner von Gschnitz ausgeflogen worden, wie die Presseagentur APA meldete.
Die andauernde Hitzewelle im Mittelmeerraum führt auch dazu, dass sich das Wasser erwärmt hat. In Alicante beträgt die Meerestemperatur derzeit knapp 26 Grad. In Antalya sind es sogar 27 Grad. Auch auf Mallorca oder bei Palermo misst die Wassertemperatur am Dienstag über 26 Grad.
Wer eine Erfrischung sucht, muss Richtung Atlantik. An der Küste Frankreichs beträgt die Wassertemperatur im Norden (Calais) 16,2 Grad, im Süden (Biarritz) sind es immerhin noch angenehme 20 Grad. Das sind auch für Portugal gute Nachrichten. In Faro misst die Wassertemperatur gut 21 Grad. Im Norden ist es kühler, bei Porto werden 17,6 Grad gemessen. Und in Lissabon sind es gut 18 Grad.
Wem die Extremtemperaturen viel zu heiss sind, muss im Norden in die Ferien. Beispielsweise nach Norwegen. In Trondheim beispielsweise ist es in dieser Woche 15 bis 17 Grad kühl. In Oslo sinken die Temperaturen von Dienstag mit 24 Grad auf 21 Grad am Freitag. Etwas wärmer wird es in Schweden: In Stockholm sind für Dienstag beispielsweise 26 Grad angekündigt. Auch zu empfehlen: Finnland, genauer gesagt Lappland. Dort herrschen am Dienstag gerade mal 10 Grad. (vro/sda)