Gemäss eigenen Angaben ist der Ukraine am Montag ein schwerer Schlag gegen die russische Armee gelungen. So soll sie es geschafft haben, das Hauptquartier der Wagner-Truppe im Donbass zu zerstören. Serhij Hajdaj, der Gouverneur der Region Luhansk, berichtete, die Basis sei «durch einen Präzisionsschlag zerstört worden». Und, noch brisanter: Es sei «dank eines russischen Journalisten» gelungen.
So soll Sergej Sreda bei der Zerstörung eine wichtige Rolle gespielt haben. Dieser bezeichnet sich als Kriegsjournalist und gilt als sehr Kreml-nahe. Zuletzt weilte er im Donbass, wo er von der Lage im Krieg berichten wollte. Dabei besuchte er auch die Wagner-Sölder, mit welchen er gemäss eigenen Angaben eine schöne Zeit verbrachte. Gemäss der «Daily Mail» soll er geschrieben haben, die Truppe sei «wie eine Familie» gewesen und habe «lustige Geschichten» mit ihm geteilt.
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Das Treffen zwischen Sreda und der Truppe wurde auch mit Fotos festgehalten, welche dieser später laut der ukrainischen Zeitung «Ukrainska Pravda» auf Telegram teilte. Doch dies stellte sich als verheerender Fehler heraus: So ist am linken oberen Rand eine Tafel zu sehen, auf welcher eine Aufschrift zu erkennen ist – «Mironowskaja 12».
Dabei handelt es sich offenbar um die Adresse eines nahe gelegenen Luftschutzbunkers, der in Popasna in der Region Luhansk liegt. Durch diesen Hinweis soll es der ukrainischen Armee gelungen sein, den Standort der Wagner-Soldaten zu ermitteln. So konnte dieser durch den Einsatz einer HIMARS-Rakete zerstört werden.
Auf Bildern im Netz ist zu sehen, wie Soldaten aus den Trümmern des Gebäudes getragen werden. Gemäss Gouverneur Hajdaj ist noch unklar, wie viele Tote es beim Angriff gegeben hatte. Auf Telegram macht zudem die Nachricht die Runde, dass Jewgeni Prigoschin, der auch als «Putins Koch» bekannt ist, seit dem Angriff verschwunden sein soll.
Prigoschin weilte auch im Donbass und soll ebenfalls auf Bildern mit Sreda zu sehen sein. Weitere Quellen dementierten die Berichte über Prigoschins Verschwinden. Alle Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. (dab)