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Russland

Ukraine: Russe soll Befehl zur Tötung von Zivilisten gegeben haben

Russischer Soldat soll Befehl zur Tötung von Zivilisten gegeben haben

Ein russischer Soldat ist offenbar dabei gefilmt worden, wie er den Befehl zur Tötung von Zivilisten gibt. Die Ukraine veröffentlichte ein Video.
03.01.2025, 09:1203.01.2025, 09:12
Thomas Wanhoff / t-online
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t-online

Russische Soldaten sollen nahe der Front Jagd auf ukrainische Zivilisten machen. Ermittler der ukrainischen 3. Angriffsbrigade haben nach eigenen Angaben entsprechende Beweise gefunden. So wurde das Telefon eines russischen Soldaten entdeckt, der seinen Kameraden gefilmt hat, berichtet die «Kyiv Post». In darauf befindlichen Videos sei zu sehen, wie ein Soldat namens Rudik per Funk einen Befehl erteilt: «Wer mich hört, das ist ein Befehl: Räumt die Bewohner aus, räumt sie aus», heisst es in einem Videoclip. Laut «Kyiv Post» sei mit dem Begriff «Ausräumen der Bewohner» gemeint, diese zu erschiessen.

In einem weiteren Funkspruch soll er einen anderen Soldaten angewiesen haben: «Schiesse auf alle in zivilen Autos, (...) fessele alle Zivilisten.» Er soll auch angeordnet haben, die Gefangenen in Keller zu sperren.

Die Aufnahmen sollen entstanden sein, als russische Truppen bei Newske in Luhansk vorrückten. Die Aufnahmen sollen weiterhin darlegen, dass das oberste russische Militärkommando die Einnahme der Stadt verkündete, bevor diese tatsächlich erobert wurde.

Der Soldat, der die Befehle gab, soll kein Unbekannter sein. Wie die Zeitung berichtet, stand er zuvor wegen mehrerer Verbrechen vor Gericht. Seine Familie habe aber seit Oktober 2024 nichts mehr von ihm gehört.

Die Brigade teilte mit, dass das Untersuchungsmaterial vor internationalen Gerichten als Beweismaterial für Kriegsverbrechen dienen könnte, die von russischen Soldaten auf ukrainischem Boden begangen wurden. Im November letzten Jahres berichtete die ukrainische Staatsanwaltschaft, dass russische Streitkräfte erneut gegen das humanitäre Völkerrecht verstossen und in Toretsk in der Region Donezk zwei Zivilisten getötet haben.

Mehrere UN-Berichte über Tötungen von Zivilisten

Die Vereinten Nationen hatten den russischen Streitkräften bereits im Juli vorgeworfen, Zivilisten systematisch zu foltern. Mehr als 70 seien kurzerhand hingerichtet worden, so das UN-Menschenrechtsbüro. Die Organisation befragte Hunderte von Opfern und Zeugen für einen Bericht. Diese legte mehr als 900 Fälle von Zivilisten dar, die während des Konflikts willkürlich festgenommen wurden.

Bereits in den ersten Wochen des Einmarsches in die Ukraine haben die russischen Streitkräfte Hunderte von Zivilisten exekutiert oder angegriffen, heisst es auch in einem Bericht der UN-Menschenrechtsbeobachtungsmission in der Ukraine. Darin wird detailliert beschrieben, wie russische Truppen vom 24. Februar bis zum 6. April 2022 Zivilisten in ukrainischen Städten und Dörfern in den Regionen Kiew, Tschernihiw und Sumy getötet haben.

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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So oder so
03.01.2025 10:46registriert Januar 2020
Das ist ja alles schon Lange Bekannt. Die Massaker, das Verschlepen von Kindern, die Folter Keller in Cherson, die Menschen Jagt mit Drohnen, Zerstörung von Ziviler Infrastruktur wie Wasser und Elektrowerke.

Und Köppel und seine Rechten Kollegen Empören sich das die Ukraine kein Russen Gas mehr durch ihr Land lassen.

An Perversität kaum noch zu überbieten.
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Carimar
03.01.2025 10:19registriert Januar 2014
Russland ist ein Verbrecher - & Terrorstaat wie Iran, China, Belarus usw
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Cpt. Jeppesen
03.01.2025 10:12registriert Juni 2018
In der Stadt Kherson machen die Russen mit Hilfe von ferngelenkten Drohnen gezielt Jagt auf Zivilisten. Niemand dort kann sich frei auf der Strasse bewegen, ohne in Gefahr zu sein getötet zu werden. Wie gesagt, es geht um Zivilisten, nicht um Soldaten. Es geht Russland offensichtlich nur darum die Zivilbevölkerung zu terrorisieren. Für die Handlungen gibt es keinen militärischen Grund. Ich hoffe die Verantwortlichen und die Ausführenden werden bald zur Rechenschaft gezogen.
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