International
Russland

Ukrainische Drohnenangriffe auf Moskau fordern Todesopfer – Flughäfen zu

A view of the site of the damaged multi-storey residential building with the children's playground, foreground, following an alleged Ukrainian drone attack in Ramenskoye, outside Moscow, Moscow r ...
Ein Moskauer Wohnhaus wurde durch einen ukrainischen Angriff stark beschädigt.Bild: keystone

Drohnenangriffe auf Moskau fordern ein Todesopfer – Flughäfen zeitweise geschlossen

Mehrere ukrainische Drohnen sollen die russische Hauptstadt Moskau angegriffen haben. Nach den Attacken in der Nacht soll es ein Todesopfer geben.
10.09.2024, 11:3410.09.2024, 11:34
Luca Wolpers / t-online
Ein Artikel von
t-online

Explosionen, brennende Hochhäuser und Luftalarm in der Nacht: Das zeigen Videos aus Moskau. Die Ukraine hat die russische Hauptstadt mit mehreren Drohnen angegriffen. Russlands Luftverteidigung habe 144 Drohnen der Ukraine über neun russischen Regionen – darunter Moskau – zerstört, berichten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.

Mindestens zwei Hochhäuser im Stadtteil Ramenskoje seien beschädigt worden, in mehreren Wohnungen seien Brände ausgebrochen, teilte der Moskauer Gouverneur Andrej Worobjow im Kurznachrichtendienst Telegram mit. Eine 46-jährige Frau sei getötet und drei Menschen verletzt worden. 43 Bewohner des Stadtviertels seien in Notunterkünfte gebracht worden.

Flugverkehr zeitweise ausgesetzt

Drei Hauptstadtflughäfen haben nach den Angriffen über Stunden keine Starts und Landungen mehr zugelassen. Betroffen waren die Flughäfen Wnukowo, Domodedowo und Schukowski, teilte die russische Luftverkehrsbehörde Rosawiazija in Moskau mit. Demnach lief der Betrieb nur am grössten Hauptstadtflughafen Scheremetjewo ungehindert weiter. Über 30 Inlands- und Auslandsflüge seien gestrichen worden.

Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte über Telegram mit, in der Umgebung der Hauptstadt seien mindestens 15 Drohnen abgeschossen worden. Einsatzkräfte seien an mehreren Orten der Region und in der Nähe des Flughafens Schukowo sowie in den Bezirk Domodedowo entsandt worden.

Russische Drohnen über der Ukraine

Die Telegram-Kanäle Shot und Basa, die den russischen Sicherheitsdiensten nahestehen, veröffentlichten Videos, auf denen ein brennendes mehrstöckiges Wohnhaus zu sehen ist. Demnach wurden fünf Wohnungen zerstört. In der Region Tula, die im Norden an das Moskauer Gebiet angrenzt, sei ein Drohnenwrack auf eine «Energieanlage» gestürzt, berichtete RIA unter Berufung auf Behörden. «Technologische Prozesse» seien aber nicht unterbrochen worden.

In weiten Teilen der Ukraine begann der Tag ebenfalls mit Luftalarm. Die Luftwaffe teilte mit, dass Russland 46 Kampfdrohnen und zwei Raketen eingesetzt habe. Davon seien 38 Drohnen abgeschossen worden, drei weitere seien abgestürzt und drei hätten den ukrainisch kontrollierten Luftraum wieder verlassen. Die Luftverteidigung war in 13 Regionen im Einsatz, darunter erneut in der Hauptstadt Kiew. Informationen über mögliche Schäden liegen bislang nicht vor.

Reuters konnte die Angaben nicht überprüfen. Von der Ukraine gab es zu den Angriffen auf Moskau zunächst keine Stellungnahme.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
21 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Viva Svizzera
10.09.2024 10:58registriert März 2023
Der Ukraine sollte erlaubt sein auch die Raketen aus dem Westen nach Moskau zu feuern. Der Kreml würde sich als Ziel anbieten. Ein brennender Kreml würde Schockwellen durch Russland schicken.
243
Melden
Zum Kommentar
avatar
Nikl
10.09.2024 10:36registriert Juli 2019
Sollen die Russen nur sehen wie es den Ukrainern jede Nacht geht.
Mein Mitgefühl hält sich in engen Grenzen.
232
Melden
Zum Kommentar
avatar
Kaffo
10.09.2024 11:38registriert Februar 2016
Vielleicht fängt die russische Bevölkerung jetzt an mit denken.
212
Melden
Zum Kommentar
21
    Solarenergie wächst exponentiell – aber auch die CO₂-Emissionen verzeichnen Rekordwerte
    Ein neuer Bericht der Energie-Denkfabrik Ember zeigt: Es werden immer mehr erneuerbare Energien wie Solarstrom produziert. Doch weil der Gesamtbedarf an Energie steigt, steigt auch der CO₂-Ausstoss.

    Die Emissionen aus der weltweiten Stromproduktion haben 2024 einen neuen Rekordwert erreicht. Im vergangenen Jahr stiegen sie im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent auf 14,6 Milliarden Tonnen CO₂ an, wie ein neuer Bericht des Thinktanks Ember zeigt.

    Zur Story
    21