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Russland

Merkel über Putin: Lügen über Krim waren Wendepunkt

11 January 2020. Russian President Vladimir Putin held talks in the Kremlin with Federal Chancellor of Germany Angela Merkel, who was in Russia on a working visit. Photo: Kremlin Pool KremlinxPool
Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Kremlchef Wladimir Putin eigenen Worten nach nicht von Anfang als dreisten Lügner wahrgenommen.Bild: www.imago-images.de

Merkel über Putin: Lügen über Krim waren Wendepunkt

04.12.2024, 07:1304.12.2024, 07:13
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Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Kremlchef Wladimir Putin eigenen Worten nach nicht von Anfang als dreisten Lügner wahrgenommen. Zu Beginn ihrer Zeit als Bundeskanzlerin habe Putin nicht schamlos gelogen, sagte Merkel der englischen Übersetzung zufolge in einem von der Journalistin Christiane Amanpour geführten Interview beim Sender CNN. Amanpour hatte die frühere CDU-Chefin gefragt, wie man mit einem Lügner wie Putin verhandeln könne.

Mit Blick auf die Annexion der ukrainischen Krim-Halbinsel durch Russland sagte Merkel, dass Putin später gestanden habe, dass er diesbezüglich gelogen habe. Dies sei ein Wendepunkt in ihrem Verhältnis mit dem russischen Präsidenten gewesen, so die Ex-Kanzlerin. Von da an habe sie gewusst, dass sie im Umgang mit Putin ganz vorsichtig sein müsse. Putin frage nicht, was die Ukraine wolle. Sie wolle aber, dass die Ukraine irgendwann über ihr eigenes Schicksal bestimme, betonte Merkel weiter.

Merkel hat Memoiren veröffentlicht

Die ehemalige Kanzlerin bewarb in den vergangenen Tagen ihre Memoiren mit dem Titel «Freiheit. Erinnerungen 1954-2021» in den USA. Sie trat dabei in TV-Interviews und auch gemeinsam mit dem früheren US-Präsidenten Barack Obama in Washington auf.

FILE - German Chancellor Angela Merkel and Russian President Vladimir Putin, look on as Putin's dog Cony walks past, during the meeting in Putin's residence in the Russian Black Sea resort o ...
Merkel beschreibt in ihrem Buch, Putin habe bei einem Treffen von ihrer Angst vor Hunden gewusst und seinen Labrador bewusst ins Zimmer gelassen, um sie in Bedrängnis zu bringen.Bild: keystone

Merkel beschreibt in ihrem Buch, Putin habe bei einem Treffen 2007 von ihrer Angst vor Hunden gewusst und seinen Labrador bewusst ins Zimmer gelassen, um sie in Bedrängnis zu bringen. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte daraufhin, Putin habe mit der Hereinnahme seines Hundes ins Verhandlungszimmer nur eine gemütliche Atmosphäre schaffen wollen. Im Gespräch mit Amanpour betonte die Ex-Kanzlerin, dass es eher unwahrscheinlich sei, dass Putin nichts von ihrer Angst vor Hunden gewusst habe. Es habe sich im Grunde um ein Machtspiel gehandelt. (sda/dpa)

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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Berner in Zürich
04.12.2024 08:12registriert August 2016
Putin ist ein ehemaliger KGB Agent.
Er wurde trainiert und geschult wie man Personen mit nonverbalen Aktionen manipuliert. Er kennt alle Register dieses Spieles.
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Ilovepies
04.12.2024 08:06registriert Februar 2015
Kann Frau Merkel schreiben was sie will. Sie hat die Lage über Jahre verkannt. Putin falsch eingeschätzt. Ihn gewähren lassen und die Politik in Richtung Russland entwickelt (Energie). Hat sie sich, wie so viele, einfach übertölpeln lassen.
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Dante&Lupus
04.12.2024 09:04registriert August 2024
"...,dass Putin später gestanden habe, dass er diesbezüglich gelogen habe. Dies sei ein Wendepunkt in ihrem Verhältnis mit dem russischen Präsidenten gewesen, so die Ex-Kanzlerin. Von da an habe sie gewusst, dass sie im Umgang mit Putin ganz vorsichtig sein müsse."

Und trotzdem wurde ja dann die Nordstream 2 gebaut 2018.
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