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Russen fliehen aus eigenem Land – Finnland setzt Sonderzüge ein

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Ankömmlinge aus Russland in Helsinki am 4. März: Finnland setzt mehr Züge ein.Bild: keystone

Russen fliehen aus eigenem Land – Finnland setzt Sonderzüge ein

Putin vertreibt die eigenen Bürger: Die Züge von St. Petersburg nach Helsinki sind überfüllt, die Waggons in die andere Richtung bleiben leer. Viele Männer fürchten, für Putins Krieg gegen die Ukraine eingezogen zu werden. 
05.03.2022, 21:1904.04.2023, 09:25
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Ein Artikel von
t-online

Die finnische Bahn muss ihre Zugverbindung vom russischen St. Petersburg in die Hauptstadt Helsinki ausweiten. Der Grund: Mehr und mehr Russen wollen ihr Land verlassen. Tausende seien bereits in Finnland angekommen, neben dem Schnellzug Allegro seien auch die Busse auf der rund 400 Kilometer langen Strecke zwischen St. Petersburg und Helsinki voll, berichtete der finnische Fernsehsender Yle am Samstag.

Viele Russen fürchteten, dass Russland unter Kriegsrecht gestellt werden könnte und die Grenzen geschlossen würden, berichtete der finnische Sender. Männer könnten bei einer Generalmobilmachung für Putins Krieg eingezogen werden – viele wollen offenbar lieber im Ausland warten, bis der Krieg vorüber ist.

People get off the Allegro train that arrived from St. Petersburg, Russia, to the central railway station in Helsinki, Finland, Friday, March 4, 2022. Russia's war on Ukraine is now in its ninth  ...
Eine Familie erreicht Helsinki mit dem Allegro-Zug aus St.Petersburg.Bild: keystone

Besonderer Druck auf Presse

Auch Journalisten stehen besonders unter Druck: Das russische Parlament hatte am Freitag vor dem Hintergrund der Ukraine-Invasion ein Gesetz verabschiedet, das drakonische Haftstrafen gegen missliebige Berichterstattung über die russische Armee vorsieht. Bis zu 15 Jahre Haft drohen demnach für die Verbreitung von «Falschnachrichten» über die Armee. 

Zumindest die Gefahr einer Generalmobilmachung scheint vorerst aber gebannt. Am Samstag teilte Russlands Präsident Wladimir Putin mit, er sehe derzeit keine Voraussetzungen für die Ausrufung des Kriegsrechts in Russland. Für eine solche Lage seien eine Aggression von aussen oder Kämpfe in konkreten Regionen erforderlich, sagte Putin nach Angaben russischer Agenturen in Moskau. «Aber wir haben eine solche Situation nicht, und ich hoffe, sie kommt auch nicht.» Auch den Ausnahmezustand plane er nicht. 

Züge Richtung Moskau «praktisch leer» 

Russland und Finnland sind Nachbarstaaten und haben eine gemeinsame Grenze von rund 1'300 Kilometern Länge. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte nach Angaben russischer Agenturen am Samstag gesagt, er sehe derzeit keine Voraussetzungen für die Ausrufung des Kriegsrechts in Russland.

«Wir versuchen mehrere Fahrten an mehreren Tagen in der nächsten Woche zusätzlich anzubieten», sagte ein Sprecher der finnischen Bahn dem Sender. «Die Züge in die Gegenrichtung sind praktisch leer», fügte er hinzu.

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110 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pontifax
05.03.2022 21:38registriert Mai 2021
Aufruf an das Russische Militäg: Tut Eure vaterländische Pflicht! Schützt Russland und setzt Putin ab! Er ist dabei, Euer Land zu vernichten!
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Sandlerkönig Eberhard
05.03.2022 21:48registriert Juli 2020
„Die finnische Bahn muss ihre Zugverbindung vom russischen St. Petersburg in die Hauptstadt Helsinki ausweiten.“

Nein, muss sie nicht. Sie tut es. Freundlicherweise.
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manuel0263
05.03.2022 21:55registriert Februar 2017
Putin belügt schamlos sein eigenes Volk und die ganze Welt. Warum sollte man seinen Ankündigungen noch irgendeinen Glauben schenken?
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110
Ramsan Kadyrow – «Putins Bluthund» in 5 Punkten

Ramsan Kadyrow soll unheilbar krank sein. Der tschetschenische Machthaber leide an einer Pankreasnekrose, berichtete die im Exil herausgegebene russische Zeitung «Nowaja Gaseta. Europa» am Montag. Der Kreml halte bereits Ausschau nach einem geeigneten Nachfolger für Kadyrow.

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