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Russland ist offenbar in ukrainisches Gebiet Dnipropetrowsk vorgedrungen

Russian President Vladimir Putin chairs a meeting of the Commission for Military Technical Cooperation with Foreign States via videoconference at the Kremlin in Moscow, Russia, Friday, May 23, 2025. ( ...
Russlands Präsident Wladimir Putin.Bild: AP Pool Sputnik Kremlin

Russland ist offenbar in ukrainisches Gebiet Dnipropetrowsk vorgedrungen

08.06.2025, 16:2008.06.2025, 17:45
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Die russische Armee ist nach nicht überprüfbaren Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau nun angeblich auch in das ukrainische Gebiet Dnipropetrowsk vorgestossen. Einheiten der 90. Panzerdivision hätten die westliche Grenze des Donezker Gebiets erreicht und «entwickeln weiter ihre Offensive auf dem Territorium des Gebiets Dnipropetrowsk», teilte das Ministerium mit.

Der ukrainische Generalstab in Kiew widersprach der russischen Darstellung. «Die Information entspricht nicht den Tatsachen», sagte ein Vertreter des Generalstabs im Gespräch mit ukrainischen Medien. «Der Feind ist nicht in die Region Dnipropetrowsk eingedrungen.»

Bereits im Mai hatten kremlnahe Blogger berichtet, dass die russischen Truppen die Verwaltungsgrenze des Gebiets Dnipropetrowsk erreicht hätten. Der dortige Militärgouverneur Serhij Lyssak bezeichnete das als Falschnachricht. Der Feind verbreite solche Falschmeldungen, «um den Menschen unserer Region Angst zu machen, Panik zu verbreiten und die Lage zu destabilisieren», sagte er im Mai.

Dagegen meinten unabhängige Kriegsexperten, dass ein Eindringen der Russen in das Gebiet drohe. Für Moskau habe das allerdings eher einen propagandistischen und psychologischen Wert und keinen militärischen Nutzen, weil in dem Gebiet an der Grenze zu Donezk nur Feld sei, hiess es.

Medwedew: Ukraine bekommt neue Realität am Boden

Die Ukraine sei bei den jüngsten direkten Verhandlungen über eine Beendigung des Krieges gewarnt worden, sagte nun der Vizechef des russischen nationalen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew. Kiew habe die Wahl gehabt, sich auf den Verlust der vier Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja einzulassen – oder bei einer Fortsetzung der Kämpfe weitere Gebiete zu verlieren. «Wer die Realität des Krieges nicht anerkennen will bei den Verhandlungen, erhält eine neue Wirklichkeit auf dem Boden», schrieb der Ex-Kremlchef bei Telegram. «Unsere Streitkräfte haben die Offensive im Gebiet Dnipropetrowsk begonnen.»

Russland hatte die Ukraine aufgefordert, ihre Truppen aus den nicht von Russland kontrollierten Teilen der vier annektierten Regionen abzuziehen und dann in Friedensverhandlungen zu treten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte einen Verzicht auf Gebiete für einen Friedensschluss mit Russland kategorisch abgelehnt.

In den mehr als drei Jahren des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wurde die Region Dnipropetrowsk mit der Gebietshauptstadt Dnipro wiederholt Ziel von Luftangriffen. (sda/dpa)

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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Steibocktschingg
08.06.2025 16:37registriert Januar 2018
Angenommen, das stimmt: Woher nehmen die Kriegsverbrecher eigentlich all die Ressourcen für so Attacken? Einfach genug Kanonenfutter nach vorne schicken oder was?

Wie auch immer: Wir müssen die Ukraine unterstützen mit allem was sie braucht. Jetzt! Alle, auch die Schweiz!
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Dorettli
08.06.2025 18:04registriert August 2018
Medvedev unterschlägt in seinem Kommentar zur Lage, dass Russland viel mehr Gebiete für einen Besatzungsfrieden eingefordert hat, als Russland heute besetzt. Das ist aber nicht verwunderlich: "Gehe mit Nichts an eine Verhandlung, fordere Alles und dann kannst Du vielleicht mit mehr zurückkommen, als Du vorher hattest." Sinngemässes Zitat von Kaja Kallas, Ex Premierministerin von Estland und heutige EU Aussenbeauftragte plus VP der Kommission Van der Leyen.
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