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Russische Region zahlt Schülerinnen Schwangerschaftsprämie

Russische Region zahlt Schülerinnen Schwangerschafts-Prämie

24.03.2025, 15:1324.03.2025, 15:20
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Die westrussische Region Orjol zahlt Schülerinnen bei der Registrierung einer Schwangerschaft eine staatliche Beihilfe.

Die Summe belaufe sich auf 100'000 Rubel (rund 1'048 Franken), berichtete das unabhängige Internetportal «Meduza» unter Berufung auf einen Erlass von Gouverneur Andrej Klytschkow.

Russische Beamte versuchen die demografische Krise, in der sich das Land befindet, mit einer Reihe von Anreizen an junge Frauen zu lösen. So hat inzwischen rund die Hälfte der mehr als 80 russischen Regionen eine Schwangerschaftsprämie ausgelobt, die sich auch auf Studentinnen erstreckt. Klytschkow hatte einen entsprechenden Erlass im Dezember unterzeichnet.

Mit dem neuen Dekret wird die Regelung auch auf Schülerinnen an allgemeinen und Berufsschulen erweitert. Eine Altersgrenze ist nicht angegeben. In Russland werden Kinder normalerweise im Alter zwischen sechs und sieben Jahren eingeschult und gehen elf Jahre zur Schule.

Kampf gegen niedrige Geburtenrate

In Russland leben offiziellen Angaben nach 146 Millionen Menschen, wobei unabhängige Experten deutlich geringere Zahlen angeben. Die Tendenz ist rückläufig, obwohl Kremlchef Wladimir Putin seit Jahren gegen den Bevölkerungsschwund kämpft und die Gründung von Grossfamilien mit sechs oder sieben Kindern vorgeschlagen hat.

In der jüngeren Vergangenheit haben darüber hinaus mehrere ranghohe Politiker Russinnen zum frühen Kinderkriegen aufgerufen. So erklärte Gesundheitsminister Michail Muraschko, Frauen sollten sich nicht um ihre Ausbildung und Karriere, sondern zunächst um den Nachwuchs kümmern. «Eine Frau muss verstehen: Je früher sie gebiert, umso besser», sagte er.

Im vergangenen Herbst hatte das Parlament, die Staatsduma, ein Verbot von Propaganda für Kinderlosigkeit erlassen. Damit wird das öffentliche Werben, das auf einen freiwilligen Verzicht auf die Geburt von Kindern zielt, unter Strafe gestellt. Ausgenommen von der Regelung wurden lediglich Nonnen der russisch-orthodoxen Kirche. (hkl/sda/dpa)

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Fred_64
24.03.2025 15:36registriert Dezember 2021
Tia, wer die Leute an der Front verheizt oder die jungen Männer durch Militärpflicht zur Ausreise zwingt, der muss sich nicht fragen, wieso keiner die jungen Frauen schwängert. ^^
Aber welche recht junge Frau will schon Kinder von Männer, welche ev. an die Front müssen oder sich mit Wodka ertränken...
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ABWESEND
24.03.2025 15:32registriert September 2024
macht Sinn die jungen Frauen zur Schwangerschaft locken, damit diese statt Bildung lieber Kinder kriegen.

die Männer auf dem Schlachtfeld opfern und die Frauen fürs Kinder kriegen bezahlen. bekommt der russischen Wirtschaft bestimmt gut.
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D.Enk-Zettel
24.03.2025 15:37registriert Oktober 2021
tja und der unnütze Krieg fordert eben auch seinen Tribut und das nicht zu knapp. Wer es schafft / e , haut ab oder ist abgehauen und wird nicht wiederkehren. Ein nicht unerheblicher Anteil an jungen Russen wurde auch an der Front verheizt , da nützt auch das bisschen kohle nichts.
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