Für ihre erste Zusammenkunft seit Jahren im Fernen Osten Russlands haben Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un offenkundig den neuen russischen Weltraumbahnhof Wostotschny als Treffpunkt gewählt. Nach dem Kremlchef traf am Mittwochmorgen auch der Machthaber aus Pjöngjang in seinem schwer gepanzerten Sonderzug am dortigen Bahnhof ein, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete. Im Tagesverlauf seien politische Gespräche geplant, hiess es.
Vermutet wird, dass Putin und Kim über Waffengeschäfte sprechen werden. Russland benötigt für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine dringend Munition. Nordkorea wiederum dürfte auf russische Technologie hoffen, um beispielsweise Satelliten und Atom-U-Boote zu bauen. Für Kim, der vorab die «strategische Wichtigkeit der Beziehungen» beider Länder beschwor, ist es der zweite Besuch in Russland nach einem Treffen mit Putin im April 2019 in Wladiwostok.
Bei dem Treffen im Fernen Osten Russlands soll es vor allem um ein Thema gehen: Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die USA verdächtigen Russland, den Termin zu nutzen, um nordkoreanische Waffen und Munition zu kaufen. Es wäre ein internationaler Tabubruch, der den Krieg weiter eskalieren könnte.
Moskau und Pjöngjang dementieren den Vorwurf, doch Experten zufolge könnte der Deal bereits abgeschlossen sein. Nordkorea könnte im Gegenzug neben Nahrungs- und Düngemittel an russischer Satelliten- und Raketentechnologie interessiert sein. Nordkorea betreibt ein eigenes Weltraumprogramm und versuchte vor wenigen Wochen erneut vergeblich, einen eigenen Spionagesatelliten ins All zu schicken.
Der Ort ihres Treffens – der hochmoderne russische Weltraumbahnhof Wostotschny, von wo aus im August die Sojus-2-Rakete zum Mond gestartet ist (und scheiterte) – könnte ein Hinweis darauf sein, dass Russland das nordkoreanische Weltraumprogramm mit Knowhow unterstützen könnte.
(t-online/dpa)
Für Angela Merkel, welche Angst vor Hunden hat, liess er ja auch extra für das Treffen einen grossen schwarzen Hund in den Kreml bringen.