Die UBS hat bei der Umsetzung der Sanktionen gegen die Russische Föderation auch Teile des ukrainischen Staatsgebiets mit wirtschaftlichen Zwangsmassnahmen belegt. Wer mit einer von der UBS herausgegebenen Visa-Kreditkarte zum Beispiel in einem Restaurant der ukrainischen Stadt Pokrowsk bezahlen möchte, wird enttäuscht. Die Transaktion wird nicht genehmigt.
Ein Anruf beim Kundendienst ergibt, dass die Grossbank sämtliche Zahlungen in den von Russland annektierten ukrainischen Regionen gesperrt habe – gemäss «internen Regulierungen und gesetzlichen Bestimmungen». Zu den von Moskau annektierten Regionen gehört auch der Oblast Donezk, in dem Pokrowsk liegt. Tatsächlich befindet sich die Bergbau- und Industriestadt aber seit dem Februar 2022 ununterbrochen in der Hand der Ukrainer.
Statt Russland zu sanktionieren, bestraft die UBS in solchen Fällen also die Opfer der russischen Invasion. Ein erheblicher Teil der annektierten Oblaste Donezk, Saporischschja und Cherson wird nämlich nach wie vor von den Ukrainern kontrolliert.
UBS-Pressesprecher Serge Steiner liefert in einem ersten Anlauf folgende Erklärung: Der Einsatz der Kreditkarten sei an internationale Sanktionsvorgaben und die Anforderungen von Visa und Mastercard gebunden. «Diese erlauben aktuell keinen Karteneinsatz in einzelnen Regionen der Ukraine und in Russland.» Das stimmt so aber nicht, denn mit einer Mastercard der Cembra Money Bank kann man in Pokrowsk problemlos bezahlen.
Steiner meint daraufhin, dass jeder Kartenherausgeber, also jede Bank, für die Umsetzung der Sanktionen selber verantwortlich sei. «Wir als international tätige Grossbank müssen dabei zahlreiche Sanktionsregimes berücksichtigen, wie diejenigen der UNO, der Schweiz, EU, UK und USA.» Bei einem reinen Schweizer Institut sei das wahrscheinlich anders.
Doch auch diese Aussage entspricht nicht den Tatsachen: Ein französischer und ein US-amerikanischer Journalist haben mit ihren Kreditkarten keine Probleme im Oblast Donezk. Die UBS hat in einem «Swiss Finish» offenbar weitergehende Sanktionen ergriffen als Finanzinstitute in der EU und in den USA. (aargauerzeitung.ch)
Irgend ein findiger Anwalt in den USA würde schon seine Klage bei irgend einem Gericht einreichen.
Wie viele Ukrainer leben noch in den besetzten Gebieten und haben eine von den UBS herausgegebenen Kreditkarten und sind daher betroffen? Wie viele davon sind Russen oder eher pro Russisch?
Schön lässt sich die Welt immer in Schwarz/Weiss teilen.